Das Heiligabend Massaker in Calumet 1913

Einige der Opfer

Eine kurze Geschichte des größten Massenmords in der Geschichte von Michigan: Das Massaker an 73 Menschen, hauptsächlich Kindern von streikenden Minenarbeitern bei einer Weihnachtsfeier am Heiligabend 1913.

Im Juli 1913 streikten 7000 Kumpels bei der C&H Copper Mining Company in Calumet, Michigan. Die Forderungen der Streikenden beinhaltenden Lohnerhöhungen, ein Ende der Kinderarbeit und sicherere Arbeitsbedingungen. Es wurde sowohl ein Ende der Ein-Mann-Bohrungen als auch die Installation von Stützbalken in den Minen gefordert. Dies wollten die Minenbesitzer nicht, da Stützbalken ihnen zu teuer waren und tote Arbeiter durch Einstürze nicht kosteten.


Da die Arbeiterfamilien nach sechs Monaten ohne Arbeit nur noch wenig Essen und kein Geld für Geschenke hatten, veranstaltete die Frauenhilfe der Western Federation of Miners eine Weihnachtsfeier für die Kinder. 500 Kinder und 200 Erwachsene kamen am Heiligabend 1913 zur Feier. Die Feier fand im zweiten Stock der Italienischen Halle in Calumet statt. Der einzige Ausgang war eine sehr steile Treppe. Als bei Einbruch der Dunkelheit einige Leute begannen nach hause zu gehen um im Kreis der Familie zu feiern, versammelten sich einige Kinder vor der Bühne als die Geschenke ausgegeben wurden - für Viele würde es das Einzige sein, das sie in diesem Jahr kriegen würden. Während dieser Feierlichkeiten schrie ein Mann, der einen Anstecker der "Bürger Allianz" trug, eine von den Bossen initiierte Anti-Streik Gruppe, von der Treppe aus "FEUER!". Panik brach aus. Als Alle die Treppe zum Ausgang herunter rannten, wurde die Tür von außen blockiert. Kinder und Erwachsene wurden totgetrampelt und erstickten unter dem Druck der Menschenmenge, die versuchte dem Feuer zu entkommen, das es nie gab. Die Kinder am Boden des Haufens erstickten unter dem Gewicht der Körper die sich über ihnen anhäuften und Leute, die versuchten zu entkommen, liefen über die Menschen, die gefallen waren. Eine Mutter erkannte, dass sie sterben würde und hob ihr Baby über ihren Kopf. Das Baby wurde lebend aus den Händen der toten Mutter geborgen.


Insgesamt starben 73 Menschen, 59 davon Kinder, die meisten waren finnische Einwanderer. Das jüngste Opfer war der zweieinhalbjährige Rafael Lesar. Das älteste war Kate Pitteri, 66 Jahre alt. Einige Familien verloren alle ihre Kinder, wie Frank und Josepa Klarich, die ihre drei Töchter Katarina (7 Jahre), Maria (9 Jahre) und Kristina (11 Jahre) beerdigen mussten. Ihre kleinen Kreuze sind in einer Reihe über den Friedhof westlich von Calumet verteilt. Die Täter, die in den Saal riefen und so die Tragödie verursachten wurden nie identifiziert, aber es ist ziemlich sicher, dass es Verbündete der Minenbesitzer waren, die so die Feier stören wollten. Niemand wurde jemals dafür belangt oder gar festgenommen. Es ist immer so: Die mit Geld und Macht kontrollieren die Geschichte, bringen die Wahrheit zum Schweigen und vereiteln die Gerechtigkeit. Der Streik erreichte nicht seine Ziele, zum Teil weil viele Kumpels nach der Tragödie Calumet verließen. Jedoch galt es als ein Wendepunkt für die Macht der Gewerkschaften im Michigan Copper County.


Dieser Text wurde 2015 von der Webseite libcom übersetzt. 1941 schrieb Woody Guthrie einen Song über diese Tragödie, den er "1913 Massace" nannte.

 

1913 Massacre
Take a trip with me in 1913,
To Calumet, Michigan, in the copper country.
I will take you to a place called Italian Hall,
Where the miners are having their big Christmas ball.

I will take you in a door and up a high stairs,
Singing and dancing is heard everywhere,
I will let you shake hands with the people you see,
And watch the kids dance around the big Christmas tree.

 

You ask about work and you ask about pay,
They'll tell you they make less than a dollar a day,
Working the copper claims, risking their lives,
So it's fun to spend Christmas with children and wives.

 

There's talking and laughing and songs in the air,
And the spirit of Christmas is there everywhere,
Before you know it you're friends with us all,
And you're dancing around and around in the hall.

 

Well a little girl sits down by the Christmas tree lights,
To play the piano so you gotta keep quiet,
To hear all this fun you would not realize,
That the copper boss' thug men are milling outside.

 

The copper boss' thugs stuck their heads in the door,
One of them yelled and he screamed, "there's a fire,"
A lady she hollered, "there's no such a thing.
Keep on with your party, there's no such thing."

 

A few people rushed and it was only a few,
"It's just the thugs and the scabs fooling you,"
A man grabbed his daughter and carried her down,
But the thugs held the door and he could not get out.

 

And then others followed, a hundred or more,
But most everybody remained on the floor,
The gun thugs they laughed at their murderous joke,
While the children were smothered on the stairs by the door.

 

Such a terrible sight I never did see,
We carried our children back up to their tree,
The scabs outside still laughed at their spree,
And the children that died there were seventy-three.

 

The piano played a slow funeral tune,
And the town was lit up by a cold Christmas moon,
The parents they cried and the miners they moaned,
"See what your greed for money has done."

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...für diesen interessanten und informativen Artikel! Ich wußte von diesem schrecklichen Ereignis, das sehr wütend macht, bisher noch nicht.