Kontroverse um Kritik an der Postwachstumsökonomie

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Pressemitteilung Veranstaltung „Die braunen Ursprünge von Regionalgeld, Zinskritik und Postwachstumsökonomie“ – 12.02.2015-Alhambra 20.00Uhr

die Oldenburger Rechtshilfe macht Sie auf eine Veranstaltung aufmerksam, die schon in ihrem Vorfeld für ungeahnte Aufmerksamkeit und Unruhe sorgt. Im Vortrag behandelt der Journalist und Buchautor Peter Bierl das Thema „Die braunen Ursprünge von Regionalgeld, Zinskritik und Postwachstumsökonomie“. Einen großen Teil seines Vortrags setzt sich Peter Bierl kritisch mit der Freiwirtschaft und deren Begründer Silvio Gesell auseinander, in einem weiteren Teil befasst er sich mit dem Ansatz des Oldenburger Universitätsprofessors Niko Paech.


Peter Bierl hat eine kritische Gesamtdarstellung der Freiwirtschaftsbewegung, ihrer Theorie und Entwicklung, ihrer Vorläufer und ihres aktuellen Einflusses in Deutschland geschrieben (“Schwundgeld, Freiwirtschaft und Rassenwahn. Kapitalismuskritik von rechts: Der Fall Silvio Gesell”). Wer sich mit den zahlreichen Postwachstumsansätzen beschäftigen will, die seit der letzten Finanzkrise einen Nachfrageboom erleben, kommt an dem Oldenburger Ökonomieprofessor nicht vorbei, so wollen es Paech und seine Oldenburger Fangemeinde. Offensichtlich darf aber keine Kritik an Paech und seinen Vorstellungen geäußert werden. Deshalb richtete Paech selbst ein harsches, auch beleidigendes und denunzierendes Schreiben vornehmlich an die finanziellen Förderer der Veranstaltung der Oldenburger Rechtshilfe „GEW Stiftung Bildung und Solidarität“ und die „Rosa Luxemburg Stiftung“, die auch beide prompt reagierten. Die GEW- Stiftung distanzierte sich sogleich ohne eine Begründung vom Veranstaltungsflyer und schickte dem aufgeregten Professor eben mal den Antrag auf Förderung der Oldenburger Rechtshilfe zu, der Vorstand der Rosa Luxemburg Stiftung Niedersachsen diskutierte eine Rücknahme der Fördermittel. Insbesondere das Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Schachtschneider machte sich dafür stark. Aus gutem Grund: er ist sozusagen postwachstumsökonomisch mit Paech verbandelt. Anstatt als befangener Vorständler der Abstimmung fernzubleiben, initierte er nachdem eine Mehrheit im RLS Vorstand beim Beschluss einer Föderung blieb nun eine Kampagne gegen die „Oldenburger Rechtshilfe“. In einem Rundschreiben fordert er verschiedene Persönlichkeiten dazu auf, in Anlehnung an das mörderische Attentat auf die Redaktion der französischen Zeitschrift "Charlie Hebdo", einen Text „Wir sind alle Niko Paech“ zu unterschreiben und sich mit dem Professor zu solidarisieren. 


In Peter Bierls Vortrag geht es aber nicht ausschließlich um den Ansatz von Paech, sondern auch darum, der landläufigen Kritik am Wirtschaftswachstum einen emanzipatorischen Ansatz entgegenzustellen.

 

Die „Oldenburger Rechtshilfe“ beabsichtigt eine Informations- und Aufklärungsveranstaltung und möchte Denkanstöße für eine Veränderung der Gesellschaft vermitteln, die über ein bloßes Apokalypse-Szenario hinausweisen.

 

Der Vorwurf, es gehe der Oldenburger Rechtshilfe ausschließlich um eine „Hinrichtung“ Paechs oder um einen „Rufmord“ an seiner Person sind Phantastereien einer „Lichtgestalt“ (Die ZEIT), die inzwischen zum Prediger oder wahlweise Bühnenakteur (Oldenburger Kulturetage, Oldenburger Staatstheater) herangewachsen ist.

 

Sehr geehrte Damen und Herren, die „Oldenburger Rechtshilfe“ stellt Ihnen den Einladungsflyer, die Schreiben von Prof. Paech, eine sachdienliche Antwort von Peter Bierl (Referent) und das Schreiben von Dr. Ulrich Schachtschneider zur Verfügung.

 

Gesprächswünsche an uns bitten wir Sie über die obige e-mail-Adresse zu formulieren.

Mit freundlichen Grüßen

Odenburger Rechtshilfe

(Verwaltungsausschuss)

 

Anlage:

Veranstaltungsflyer „Oldenburger Rechtshilfe“

Schreiben von Prof. Paech

Schreiben von Dr. Schachtschneider

Antwort von Peter Bierl (Referent)

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Was ist denn nun die Kritik an Ansätzen einer Postwachstumsökonomie und was hat die Kritik am Wirtschaftswachstum mit dem rechten Kram von Gesell zu tun. Leider ist euer Text in der Hinsicht etwas inhaltsleer. Unabhängig von der Person Peach konkret beziehen sich grade linke und linksradikale Ökologische Gruppen stark auf die kritik am Kapitalistischen Wachstumszwang. Wirtschaftswachstum ohne Naturzerstörung kann es nicht geben und die Naturzerstörung hat mit dem derzeitigen Stand der Produktivkräfte schlicht und einfach eine dramatische Dymension angenommen, dass sie auf eine Apokalypse hinaus läuft. Apokalypse sicher nicht im Sinne vom gemeinsamen Bot das untergeht, sondern einer Vorhersagbaren Verschärfung von Verteilungskämpfen um knapper werdende Ressourcen in bislang unbekanntem Ausmaß. Ein Film der das besonders gut deutlich macht: http://www.cinerebelde.org/wake-up-freak-out-then-get-grip-p-83.html?lan...

Der Artikel hat nicht den Anspruch die Kritik hier darzulegen. Es ist ein Veranstaltungshinweis, der mit einem Brief mit Hintergrundinformationen angereichert ist. Das ist doch eigentlich recht offensichtlich.

Eine Postwachstums-Gesellschaft wäre die beste Lösung für Griechenland derzeit. Interessant das in der Alhambra eine kritische Veranstaltung dazu stattfindet, hoffentlich ist es als konstruktive Kritik gedacht ;-)

eine sehr lehrreiche Veranstaltung mit einem super Vortrag, in dem die Positionen unterschiedlicher Verfechter(innen) einer Postwachstumsökonomie klug dargestellt wurden. Dadurch war auch erkennbar wie der Oldenburger Paech zu verorten ist. Hoffentlich werden sich jetzt mehr Kritiker melden, wenn Paech sein Wort erhebt und dem "Wir sind ein einzig Volk von Konsumenten", das vom Überfluss befreit werden muss, etwas entgegensetzten und ihn nicht schleimerisch als "Retter des Volkes" abfeiern wie die Akademikerburg Uni Oldenburg und das Olödenburger Staatstheater. Paech sollte allmählich begreifen, dass er die Kritik von Peter Bierl ernstzunehmen hat und seine Ressentiments wegstecken. Letztlich wirft Paech den Bumerang der Diffamierung sonst nichts. Gutt weren auch die Anmerkungen zur Paechs Verharmlosung des Faschismus mit seinem ewgigeifernden Hinweis auf den Antisemiten Karl Marx, vom dem Paech nicht eine einzige Zeile verstanden hat, ebenso die recht holprige Darstellung zu Schumpeter - alles blasse Rhetorik. Danke an die Oldenburger Rechtshilfe - ich habe verstanden!

eine kampagne mit "Wir sind alle Nico Paech"?
ist das ernst gemeint?
ohne jetzt gleich die (griffbereite) ganz große antisemitismuskeule auszupacken, ist der vergleich zwischen einer kritik an einem zumindest gesellianisch angehauchten uniprof und den bei den anschlägen ermordeten in frankreich für ein vorstandsmitglied der RSL einfach nur peinlich und inakzeptabel.
und nebenbei bemerkt sollte auch die rsl mal zur kentnis nehmen, was herr paech zum sinn und zweck von gewerkschaften zu sagen hat...