1000 Gegendemonstranten: „Besorgte Eltern“ protestieren in der Hamburger Innenstadt gegen „Frühsexualisierung“ in Schulen

Erstveröffentlicht: 
24.01.2015

Da prallten zwei Welten aufeinander: Hunderte Demonstranten demonstrierten am Samstagvormittag in der Hamburger City. Die einen für, die anderen gegen Sexualaufklärung im Schulunterricht.


Auf der einen Seite: die Initiative „Besorgte Eltern“, die sich mit rund 100 Anhängern auf dem Hachmannplatz (St. Georg) versammelt hatte. Ihr Protest richtete sich gegen „Frühsexualisierung“ sowie Sexualkundeunterricht an Grundschulen. „Wir gehen auf die Straße, weil wir uns um unsere Kinder sorgen, die viel zu früh mit sexuellen Themen konfrontiert werden“, sagt Mathias Ebert von der Initiative.

Man fordere umfassende Jugendschutzfilter im Internet. Die „besorgten Eltern“ sprechen sich auch offen gegen die „Genderbewegung“ aus, die Geschlechterrollen aufbricht. Unter den Plakaten fanden sich viele mit der Aufschrift: „Nein zur sexuellen Regenbogen-Propaganda an Schulen“.

Dieser Protest rief das Hamburger Aktionsbündnis „Vielfalt statt Einfalt“ auf den Plan. Es mobilisierte nur wenige hundert Meter entfernt etwa 1000 Gegendemonstranten. Viele schwenkten Regenbogenfahnen und reckten Plakate mit der Aufschrift „Aufklären statt Hasspredigen“ in die Höhe.

Stefan Mielchen vom Aktionsbündnis sagte: „Egal, ob hetero oder schwul oder lesbisch oder trans, das ist alles völlig normal, und diese Normalität muss auch in der Schule vermittelt werden.“ Mehr als hundert Polizisten trennten die beiden Gruppen. Nach Angaben der Polizei gab es einige „Rangeleien“.

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- die polizei setzte massiv pfeffer, schlagstöcke und Fäuste gegen fast ausschließlich friedliche Blockierer*innen ein (https://www.youtube.com/watch?v=a-5DChMp8w8 nur exemplarisch)

- ein demonstrant der besorgten eltern schlug mit einem holzschild einen gegendemonstranten (die beobachtende polizei wollte dies auch nach aufforderung nicht verfolgen)

- ein plakat, das mit NS - Metaphorik spielt wurde von 2 Personen hochgehalten (die internetseite darauf verlinkt auf eine Seite, die den Holocaus leugnet und dessen "Mythos" mit dem "Hexenwahn" gleichsetzt (irgendwie wollen die dann aber auch nicht so richtig Faschos sein, https://www.facebook.com/WutaufderStrasse/photos/a.888071447881374.10737...) + der träger soll für kreuz.net geschrieben haben und wollte sich zu juden nicht äußern, aber die Homosexuellen seien u.a. schuld an der Zerstörung Sodoms durch Gott und deswegen verachtenswert

- die polizei riss einem gegendemonstranten mehrer dreadlocks aus 

- die Gewalt der Polizei ging vor allem von den "51ern" und "52ern" aus

- um das rathaus in HH gibt es eigentlich eine Bannmeile von 350m (so siehts aus wenn die bösen refugees da aktionen machen : http://www.bild.de/regional/hamburg/hamburg/lampedusa-fluechtlinge-durchbrechen-bannmeile-36278226.bild.html), diese galt offenbar hier nicht

- viele Kinder nahmen auf Seite der besorgten eltern teil und auch nach Angeboten der Gegendemonstrant*innen diesen sicheren durchlass zu gewähren, blieben sie dort (Woraus sich dann schnell Skandale anhand einer Verletzung generieren lassen (auf linker seite das x-fache)

- namenhafte abgeordnete der CDU-Fraktion sprachen bei der Kundgebung und nahmen teil (vermutlich auch die "Integrations"beauftragte

- Namen und DienstNr. von Polizist*innen, die mehrere Personen verletzten wurden nicht rausgegeben und es wurde mit Schubsen, Beleidigen ("Hurensohn", "Zecke", "Idiot") und Drohung ("Hau ab oder ich tue dir weh") reagiert.

- eingesetzte Polizisten früher am Vormittag zeigten sich offener und fragten aktiv nach Regenbogenfahnen und Stickern (auch an manch anderen Stellen wurde so manchem Bullen klar, was für ein Kram die da verbreiten)

- die erste Literaturempfehlung auf deren Seite ist das Compactheft zum Thema Familie. Hier schreiben Sarazzin, Kuby, Elsässer und 2x Eva Hermann. (Trotzdem will man auf keinen Fall rechts sein.)

- es scheint zudem eine, nicht wirklich überraschende Affinität für russische homophobe Propaganda dort zu geben

die anführungsstriche beim wort "mythos" erwecken den eindruck eines Zitats, dies ist aber nicht der Fall. Sie sollen jediglich eine Distanz zu dem Wiedergegebenden verdeutlichen.

Auffällig bei der Durchsicht der Internetseite der besorgten Eltern ist auch der Gebrauch des Wortes "Systemmedien". Dies geht einher mit einer Präsenz in dem russischen Sender RT. Dieser veröffentlichte ein Video der Ereignisse, das Straßenschlachten suggeriert. Einzelne antihomophobe Aktivist*innen werden dort ausführlich während der (versuchten) Blockade gezeigt, weshalb ich nicht zu der Verbreitung des Videos durch Postens des Links beitragen möchte