Fuck off google

Unsichtbares Komitee: An unsere Freunde

Der Text "Fuck Off google" wurde im Okt 2014 erstmalig auf französisch veröffentlicht und ist ein Auszug aus der Schrift: "An unsere Freunde", die auf deutsch im April 2015 bei Edition Nautilus veröffentlicht wird. Es ist davon auszugehen, das es auch wieder kostenlose Online Versionen geben wird, die website bloom 0101, auf der bisher die Texte des Unsichtbaren Komitees veröffentlicht wurden, wird derzeit allerdings überarbeitet. Der Text wurde auch auf englisch auf dem kürzlichen Treffen des Chaos Computer Clubs gehalten.

 

"Die Herkunftsgeschichte ist wenig bekannt, aber nicht unwichtig: Twitter beruht auf einem Programm namens TXTMob, das von US-amerikanischen Aktivisten erfunden wurde, um sich an Demonstrationen gegen den nationalen Konvent der Republikaner im Jahr 2004 über Mobiltelefone zu verständigen. Diese Anwendung soll damals von rund 5000 Personen verwendet worden sein, die in Echtzeit Informationen über die Aktivitäten und Bewegungen der Polizei austauschten. Auch das zwei Jahr später lancierte Twitter wurde für ähnliche Zwecke eingesetzt, beispielsweise in Moldawien, und mit den iranischen Demonstrationen von 2009 verbreitete sich die Ansicht, es sei das nötige Werkzeug, um sich unter Aufständischen zu koordinieren, insbesondere gegen die Diktaturen. Als 2011 das bisher definitiv für unerschütterlich gehaltene England von Aufständen erfasst wurde, leiteten die Journalisten logisch daraus die Fabel ab, dank Tweets hätten sich die Unruhen von ihrem Zentrum Tottenham aus leichter ausbreiten können. Wie sich herausstellte, hatten die Aufständischen eher ein Auge auf die Blackberrys geworfen, jene verschlüsselten Telefone, die für das Topmanagement von Banken und Multis entworfen worden waren und deren Dekodierschlüssel nicht einmal den britischen Geheimdiensten zur Verfügung stand. Eine Hackergruppe hackte im Übrigen die Website von Blackberry, um sie im Nachhinein davon abzuhalten, mit der Polizei zu kooperieren. Wenn Twitter in diesem Fall eine Selbstorganisation erlaubte, dann die jener Horden von straßenfegenden Bürgern, die die bei den Zusammenstößen und Plünderungen entstandenen Schäden beseitigen und reparieren wollten. Aufgegriffen und koordiniert wurde diese Initiative von CrisisCommons, einem „Netz aus Freiwilligen, die zusammenarbeiten, um technologische Werkzeuge herzustellen und zu nutzen, die erlauben, besser auf Katastrophen zu reagieren und die Widerstandsfähigkeit und Reaktion auf eine Krise zu erhöhen". Ein linkes französisches Käseblatt verglich diese Initiative damals mit der Organisierung der Puerto del Sol während der sogenannten Bewegung der „Empörten". Diese Verwechslung einer Initiative, die versucht, möglichst schnell Ordnung wiederherzustellen, und dem Umstand, sich zu organisieren, um trotz wiederholten Polizeiangriffen zu mehreren Tausend auf einem besetzten Platz leben können, mag absurd erscheinen. Außer, man sieht darin nur..."

 

-Der vollständige Textauszug als pdf auf linksunten hochgeladen, siehe Anhang

 

-Der Mitschnítt vom CCC:

http://media.ccc.de/browse/congress/2014/31c3_-_6459_-_en_-_saal_2_-_201412281900_-_the_invisible_committee_returns_with_fuck_off_google_-_anonymous_member_of_tarnac_solidarity_committee_-_tarnac_nine.html#video

 

Die Verlagsankündigung von Edition Nautilus:

 

http://www.edition-nautilus.de/programm/Flugschriften/buch-978-3-89401-818-4.html

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