Hintergründe zur "HAGIDA"-Demo am 12.01.2015 in Hannover

Patrick Illmer als Ordner auf der Demo "Gegen link Gewalt" am 22.11.2014 in Hannover
Am 12.01.2015 will in Hannover eine Gruppe unter dem Namen „HAGIDA“ („Hannover gegen die Islamisierung des Abendlandes“) auf die Straße gehen. HAGIDA, PEGIDA etc. verstehen sich als Bürger*innenbewegung.  

Die Redner*innen:
    
Friedemann Grabs,
pensionierter Kriminaloberkommisar, ehemaliges Mitglied der „Partei Bibeltreuer Christen“, Geimeindeleiter der Freie Christengemeinde Garbsen (Ruach)
Kleine Straße 30 
Garbsen OT Osterwald.
Friedemann Grabs ist zwar kein „Parteimitglied“, sitzt aber für die Wählergemeinschaft „Die Hannoveraner“ in der Regionsversammlung. Dort nutzte er die Beratung über eine Resolution „bunt statt braun“ am 02.08.2014 um antisemitische Vorfälle für rassistische Stimmungsmache zu instrumentalisieren ( http://www.die-hannoveraner.org/02-08-2014-abgeordneter-f-grabs-die-hannoveraner-verurteilt-antisemitische-ausfalle-fraktionsvorsitzenden-der-grunen-kotzt-das-an/“ ).

Im Zusammenhang mit dem Brand einer Kirche in Grabs Heimatstadt Garbsen, bei der von Rechtspopulisten migrantische Jugendliche beschuldigt wurden, äußerten sich „die Hannoveraner“: „Aber wir wissen, wer schon seit Jahren in Garbsen-Auf der Horst durch Jugendkriminalität, Pöbeleien, Einschüchterungen etc. Angst und Schrecken verbreitet und wer dafür von einer scheinbar völlig überforderten Justiz mit aberwitzig milden Urteilen “belohnt” wird.“ ( http://www.die-hannoveraner.org/28-08-2013-garbsen-eine-stadt-wehrt-sich-gegen-rechts-n3-sendung-panorama-berichtet-auch-uber-die-hannoveraner/ ).
Sie versuchen sich an einer Distanzierung zu einer Vorverurteilung, schüren dann aber offen rechtspopulistische Ressentiments.
Auchder NDR berichtete über den Kirchenbrand und Die Hannoveraner":
„Für Rechtspopulisten wie Friedemann Grabs von der Wählervereinigung "Die Hannoveraner" ein willkommener Anlass zum Hetzen. Er will glauben, Muslime seien für den Brand verantwortlich und hätten sich dabei bewusst für das christliche Symbol - die Kirche - entschieden. Der Islam sei eine Gefahr für die Gesellschaft: "Eine Kirche ist ja keine Frittenbude, sondern ein Gebäude, das für eine Geisteshaltung steht, nämlich für die Werte des christlichen Abendlandes." Nach Grabs‘ Meinung werden diese Werte durch den Islam bedroht.“ ( http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/garbsen155.html ).
Friedemann Grabs ist Gemeindeleiter der Freien Christengemeinde Garbsen, einer Gemeinde die einen Schwerpunkt auf Jugendarbeit und Missionierung legt und Ansprechpartner*in für das „Christen im Beruf“-Chapter Wunstorf ist ( http://www.ummeecke.de/ue/Ue.pdf und http://www.die-hannoveraner.org/28-08-2013-garbsen-eine-stadt-wehrt-sich-gegen-rechts-n3-sendung-panorama-berichtet-auch-uber-die-hannoveraner/ ).
Friedemann Grabs hat außerdem ein öffentliches Profil auf Youtube. Dort bewertete er ein Video der neurechten Zeitschrift „Junge Freiheit“ über PEGIDA positiv und favorisierte ein Video mit strukturell antisemitischem und verschwörungstheoretischem Inhalt ( https://www.youtube.com/channel/UCn1ps__26AXc5sPcUUGklhg?spfreload=10 ).
Anette Schultner,
 das ehemalige CDU-Mitglied und derzeitige Beisitzerin im Landesvorstand der AfD Niedersachsen aus Hameln, ist Mitglied und Mitbegründerin der „patriotischen Plattform“, dem extrem rechten Flügel der AfD ( http://www.dewezet.de/portal/startseite_Sammelbecken-fuer-die-Unzufriedenen-_arid,547948.html und https://linksunten.indymedia.org/de/node/122960 ).
Sie fiel unter anderem als Rednerin auf der der homophoben „Demo für alle“ am 22. November in Hannover auf ( https://www.youtube.com/watch?v=dj4Yzu25CGw ).

Verbindungen zwischen "Die Hannoveraner", AfD, GDL und derIdentitären Bewegung:
An der oben schon erwähnten rassistischen Stimmungsmache in Garbsen beteiligte sich unter anderem auch die „Identitäre Bewegung Großraum Hannover“, dessen Mitglieder dem Ethnopluralismus anhängen. Auch bei einer Kundgebung des Salafistischen Predigers Pierre Vogel demonstrierten „Die Hannoveraner“, Mitglieder der German Defence League, Pro Deutschland und AfD-Mitglieder gemeinsam ( http://www.pi-news.net/2014/03/hannoveraner-identitaere-german-defence-league-und-schiiten-gemeinsam-gegen-salafisten/ ).

Ein wichtiges Bindeglied dabei spielt Siegfried "Siggi" Schmitz, Gründungsmitglied des ersten Ablegers der "English Defence League" in Deutschland. Schmitz trat offen als Sprecher der GDL auf ( http://chronologie.blogsport.de/2012/11/09/zdf-interviewt-gdl-aus-hannover/ ), ist Mitglied von "Die Hannoveraner" und versuchte sich mit der Unterstützung von Grabs im vergangenen Jahr als Kandidat für die Bürgermeisterwahl in Garbsen aufzustellen ( http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Region/Garbsen/Nachrichten/Hannoveraner-setzen-jetzt-alles-auf-Garbsen ). Im September 2013 nahm er mit weiteren Mitgliedern der GDL an zwei Kundgebungen der Partei "Pro Deutschland" teil ( http://chronologie.blogsport.de/2013/09/13/kundgebungen-von-pro-deutschland-in-hannover/ ). Siegfried Schmitz ist außerdem gern gesehener Gast bei Treffen und Aktionen der "Identitären Bewegung Großraum Hannover", die  auch Kontakt zu Mitgliedern der verbotenen Gruppe "Besseres Hannover" wie Dennis Seipke pflegen.
Weiteres AfD-Mitglied innerhalb der Organisationsstrukturen der HAGIDA Demo ist Sebastian Rinke, AfD-Kreiskoordinator für Goslar und Eventmanager aus Langelsheim. Dieser fiel in der Vergangenheit durch einen Angriff auf Antifaschist*innen bei einer Wahlkampfveranstaltung der AfD in Goslar auf ( http://antifajugendgoslar.blogsport.de/2013/08/25/uebergriff-auf-antifaschistinnen-waehrend-afd-wahlkampfveranstaltung/ ). Er ist u.a. für die Oragnisation bzw. die Bereitstellung der Lautsprecheranlage verantwortlich ( https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=704709876303239&id=688546711252889 ).

Außerdem haben sich auf der Facebook-Seite von HAGIDA u.a. Patrick Illmer und Ronny Damerow (ehemals "Besseres Hannover") angekündigt. Die beiden sind trotz Verbotsverfügung in letzter Zeit mehrfach auf Nazi-Demonstrationen aufgetreten (teilweise als Ordner), so auch am 15.11.2014 bei der HoGeSa-Demonstration in Hannover und am 22.11.2014 auf der Demonstration "Gegen linke Gewalt". 

Es zeigt sich, dass "HAGIDA" keine "Bürger*innenbewegung" ist, sondern klar von Rechtspopulist*innen aus unterschiedlichen Gruppen organisiert und durch organisierte Nazi-Strukturen unterstützt wird. Diese Gruppen wollen von der immer stärker werdenden antiislamischen Stimmung profitieren und diese für ihre rassistische Stimmungsmache nutzen! 
Deswegen:


HAGIDA LÄUFT HIER KEINEN METER!
Gemeinsam Rassismus bekämpfen!
Um 17:30Uhr den Startpunkt der HAGIDA-Demo: Auf allen Ebenen - mit allen Mitteln - blockieren!

Autonome Abendlandgegner*innen
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Vielleicht ist es sinnvoller sich den Steintorplatz oder Opernplatz zu nehmen solange noch keine Hundertschaften alles abgeriegelt haben?