Alexander Heumann, zusammen mit seiner Frau Anmelder der Dügida-Demos und Exponent der Patriotischen Plattform in der AfD, kündigt an, die Anmeldung für die Demonstration am 12. Januar ggf. wieder zurückziehen zu wollen. Grund sei nicht etwa öffentliche Kritik, sondern die Person Melanie Dittmer, die Spiegel TV gegenüber äußerte, dass es für sie „völlig unerheblich [sei] ob es den Holocaust gegeben hat oder nicht.“ Er – Heumann – wolle sich nicht von „rechtsextremen Holocaust-Relativierern“ vereinnahmen lassen, vermeldet er unter der Überschrift „Wegen Melanie Dittmer - PEGIDA NRW - Ohne mich!“ auf Facebook und dem Rechtsaußen-Blog Journalistenwatch.
Derweil bemüht sich der Kreis um Melanie Dittmer um Schadensbegrenzung. Die von Heumann verwaltete – und mittlerweile durch ihn gelöschte – Eventseite wurde von PRO NRW-Funktionären durch eine neue ersetzt. Potentiellen TeilnehmerInnen teilt das „Orga-Team“ um Melanie Dittmer mit, dass die ehemalige Eventseite angeblich „von Facebook auf Druck der Antifa gelöscht wurde“. Heumanns Presseerklärung versucht das neue „Orga-Team“ in diversen Postings als „Antifa-Fake“ abzutun.
Auf der anderen Seite stellen KommentatorInnen auf Heumanns Facebookseite die Überlegung an, ob es sich bei Melanie Dittmer – die nach zwölfjähriger Pause 2014 plötzlich wieder in der rechten Szene auftauchte und durch entsprechende Äußerungen, sowie beste Kontakte in das neonazistische Milieu immer wieder von sich reden macht – um ein „U-Boot“ in Staatsdiensten handeln könnte, mit dem Ziel PEGIDA öffentlich in Verruf zu bringen.
Auch wenn aufgrund der internen Querelen die Teilnehmerzahl der DÜGIDA Demo am 12.01. vermutlich geringer ausfallen wird, sind Gegenproteste unerlässlich – nicht zuletzt weil PEGIDA NRW mit dem Führungswechsel einen deutlich extremen Rechtsruck gemacht hat und mit Melanie Dittmer an der Spitze bis tief in die offen-neonazistische Szene verflochten ist.
Informationen zu Gegenprotesten folgen auf
Presseerklärung von AfD/Dügida-Heumann
Wegen Melanie Dittmer – PEGIDA NRW – Ohne mich!
Von Alexander Heumann
In den zurückliegenden Wochen hat Deutschland eine bewegte Zeit erlebt. Menschen sind für ihre Überzeugungen auf die Straße gegangen und haben der Politik unangenehme Fragen gestellt. Zielsetzung, Effektivität und Effizienz des offiziellen Migrationskonzepts wurden von Bürgerseite ernsthaft hinterfragt. Auch die Befürchtung einer Islamisierung wurde und wird von den Menschen kritisch thematisiert und als Frage und Forderung an die Politik herangetragen. Es ist und bleibt gut, dass dieser Prozess stattfindet; ich hoffe auf dessen Fortsetzung.
Dankbar durfte ich erkennen und erleben, Teil dieses Prozesses zu sein und auch bei verschiedenen Demonstrationen als Mitanmelder und Redner mitzuwirken. Nicht zuletzt meine Tätigkeit für den außerparlamentarischen Untersuchungsausschuss APU 26/10, der die Vorgänge im Zusammenhang mit dem eskalierenden Polizeieinsatz in Köln am 26.10.2014 untersucht, sehe ich als bleibende Verpflichtung für mich als kritischen Bürger und aufgeklärten Juristen, der ich weiter treu bleiben werde.
Stets bin ich einer weit verbreiteten ´Abgrenzeritis´ im konservativen Lager und der stets lauernden Gefahr entgegengetreten, in die von links-liberaler Seite bereit gehaltene Falle des ´divide et impera´ zu treten. Aber ebenso unerschütterlich ist meine Überzeugung, dass man sich niemals von rechtsextremen Holocaust-Relativierern vereinnahmen lassen darf. Ich für meinen Teil werde hier jedenfalls eine klare und unmißverständliche Trennlinie ziehen. Dies ist man allen Menschen schuldig, die in die außerparlamentarische Opposition gerade die Hoffnung setzen, Extremismus auf deutschem Boden – sei er religiös oder politisch motiviert – zu überwinden.
Zu meinem tiefen Bedauern habe ich nach meiner Urlaubsrückkehr am heutigen 29.12.2014 aus einer bei dem Sender RTL archivierten Reportage von SPIEGEL TV erfahren müssen, dass die Mitorganisatorin verschiedener Versammlungen, Frau Melanie Dittmer, eine rechtsextreme Vergangenheit nicht nur hat, sondern diese auch nicht für erklärungs- und reformierungsbedürftig hält. Der Holocaust wurde kaltschnäuzig relativiert, wenn nicht sogar öffentlich insgesamt in Frage gestellt. M. E. sollten politische oder historische Ansichten – mögen sie noch so abwegig sein – nicht mit dem Mittel des Strafrechts, sondern stets mit dem Argument bekämpft werden, aber meinem Verständnis von PeGiDa und seinen Ablegern widerspricht diese extreme Geisteshaltung völlig. Ich distanziere mich mit aller Entschiedenheit hiervon.
Da mit Frau Dittmer auch erstmals eine Parteifunktionärin zum Pressesprecher und Mitorganisator in exponierter Stellung gemacht werden soll, sehe ich auch die bislang von PeGiDa formulierte formelle Richtlinie der ÜBERPARTEILICHKEIT nun in Frage gestellt und solange konterkariert, wie man sich von Frau Dittmer nicht trennt.
Leider war es mir bislang nicht möglich, im internen Dialog bei PeGiDa zu erreichen, dass Frau Dittmer ihre frühere Rolle in rechtsextremistischen Kreisen selbstkritisch reflektiert respektive hierzu von besorgten und nachdenklichen Menschen ernstlich angehalten wird, ehe sie als öffentliches Gesicht einer bürgerlichen Bewegung – etwa als deren Pressesprecherin – ernsthaft in Betracht kommen kann. Meinen insoweit dringlich vorgetragenen Bedenken wurde bislang nicht Rechnung getragen – m. E. nicht etwa aus rechtsextremer Gesinnung, sondern weil man den Ernst der Angelegenheit und die Fragwürdigkeit derartiger Äußerungen leider bislang nicht erkennt. Darin sehe ich einen momentanen bedenklichen Mangel und unüberwindliches Hindernis, das mir – jedenfalls derzeit – eine weitere Mitarbeit bei PeGiDa unmöglich macht.
Vor diesem Hintergrund – und nicht etwa aufgrund diverser Einschüchterungsversuche und Drohungen seitens der sog. Antifa – nehme ich per sofort und bis auf Weiteres in aller Form von einer weiteren Mitverantwortung für Versammlungen in NRW, die unter einem solchen Unstern stehen, Abstand.
Dementsprechend wird meine Frau Angela Heumann auch die polizeilich für den 12.01.15 angemeldete Düsseldorfer DüGiDa-Demo wieder abmelden, falls seitens PeGiDa die m. E. erforderliche Abgrenzung von den Äußerungen Frau Dittmers nicht erfolgt und die Absicht, Frau Dittmer zur Pressesprecherin von PeGiDa zu küren, nicht fallen gelassen wird.
Ich bin aber der festen Überzeugung, dass die bürgerliche Mitte, die sich mit den bundesweiten Ablegern von PeGiDa als außerparlamentarische Opposition etabliert hat, mittelfristig auch das “Dittmer-Phänomen” überwinden und alle Auswüchse nach rechtsaußen entschieden abschneiden wird. Gerne stehe ich dann wieder als Mitorganisator, Impulsgeber oder Redner mit Freude und Elan zur Verfügung.
Quelle/n: facebook.com/alexander.heumann.90/posts/617762921685075
journalistenwatch.com/cms/2014/12/30/wegen-melanie-dittmer-pegida-nrw-ohne-mich/
kommentar
kommentar meinerseits:
an dieser diskussion und auch an den voran gegangenen ereignissen bei pro wird so manches deutlich:
1.) der rückzug heumanns wird damit zu tun haben, dass pro nrw der afd , was diese art des "protestes" angeht, den rang abgelauen hat.
würde die afd diese veranstaltungen weiter unterstützen, würden sie der pro-"bewegung reüssieren.
2) markus beisicht hat die partei nicht mehr im griff, um ihm seine machtlosigkeit zu demonstrieren haben pro kader unter anderem den "generalsekretär" von pro deutschland, seidensticker, angekarrt. dieser schießt seit geraumer zeit gegen beisicht und seine clique.
3) pro nrw bewegt sich immer mehr in den offen rechtsextremen bereich, die scheinbare abgrenzung gilt kaum noch.
siehe aufnahmen von ex npd leuten mit dubioser vergangenheit, teilnahme an hogesa demos, zusammenarbeit mit "die rechte" etc.
4)auch das kann oder will beisicht nicht verhindern, wahrscheinlich kann er es nicht mehr, da ihm die zügel vollends entglitten sind.
5) beisicht, fiedler, schwarz und allen voran wiener versuchen ihre chronischen finanziellen engpässe mittels fraktionsgelder zu mildern.
6) marlonn aus duisburg hat dieses spiel nicht mitgespielt, weswegen seidensticker nicht nur auf beisicht, sondern (auf schwarz' geheiss hin) auch auf marlonn losgelassen wird.
7)das ergibt eine interesante gemengenlage, der konflikt um dittmer scheint nur ein proxy war zu sein, zumal dittmer im vergleich zu vielen anderen pro kadern noch wenig vorbelastet ist (c.bötte betrügerin; a.hüsgen überfall auf holocaust gedenkstätte; c. schmidt, schändung eines holocaust denkmals; beisicht, beleidigung; wiener und schwarz, betrug usw).
was ist es also mit dittmer: den sack schlägt man, den esel meint man? es sieht ganz danach aus.
was mit bogida, dügida und pegida geschieht, steht in den sternen, fakt ist aber, dass bei pro nrw die lichter ausgehen und das ist sehr erfreulich!
Mission accomplished !!!!!
Yeah !
All fascists bound to loose !!!!!
@marlonn
kommentar
Verfasst von: anonym. Verfasst am: Do, 01.01.2015 - 13:27.
Mag ja sein, daß Sie da nicht mitgespielt haben, Herr Malonn, aber das ändert nichts an Ihrer menschenverachtenden Ideologie.
Kasperle
Kasperle-Theater.
Die nicht so rechten distanzieren sich von den Rechten, weil eine extrem-rechte mitmischt.
rofl
Köstlich.
Solche, die sich in der Vergangeheit als schlimmste RassistInnen und AntisemitInnen betätigt haben, ohne sich jemals davon distanziert zu haben (dass die Distanzierungen von niemanden ernst genommen werden, spielt keine Rolle) , kritisieren die, ebenfalls nicht gerade unbescholtene, Dittmer.
Truely a travestie, which end, hopefully, up in a tragedy.