Drei Esslöffel Chemtrails, 100g Antisemitismus, 400ml Illuminaten und eine Prise 'Klagemauer-TV' - das verschwörungstheorethische Kochrezept des 'Max Pett'-Chefs Peter Ludik
Als vor wenigen Monaten auf dem linksalternativen Internetportal 'Indymedia' ein Beitrag über die Beschäftigung des langjährigen Neonazis Daniel T. im wohl bis dahin populärsten veganen Restaurant in München - dem 'Max Pett' - veröffentlicht wurde, hagelte es diesbezüglich schnell haufenweise Kritik. Die Betreiber_innen des 'Max Pett', Lena H. und Peter Ludik, waren darauf offensichtlich nicht vorbereitet - schnell zeigten sie sich völlig überfordert mit der Situation.
So trat Ludik, nur mit irritierenden Äußerungen wie "Mich persönlich interessiert diese Aufteilung in links und rechts überhaupt nicht." oder "Diese Linken, die jagen ihn wie die Bluthunde, die sind fast schlimmer als die Nazis." an die Öffentlichkeit.
In später erschienenen Stellungnahmen wurde indes mehrmals betont, dass T. doch mittlerweile vegan lebe und eine "menschenfreundliche Einstellung" verinnerlicht habe. Auch die extrem skurrilen und vor Ungereimtheiten strotzenden Ausflüchte von T. wurden vom Restaurant-Team auf naivste Weise übernommen und als Beweis für einen angeblichen Wandel hervorgebracht. (siehe facebook.com/fcknzs.muc/posts/343781339119175)
Doch ein Blick auf das öffentliche Facebook-Profil von Peter Ludik könnte zumindest teilweise erklären, warum die Beschäftigung eines Neonazis, aber auch die Gleichgültigkeit gegenüber menschenverachtender Ideologie für den Chef des veganen Restaurants 'Max Pett' nicht wirklich problematisch erscheinen. Denn was sich dort massenhaft und über mindestens zwei Jahre hinweg findet, offenbart auf eindrucksvolle Weise, welche politischen Weltanschauungen Ludik an den Tag legt.
So dominieren unzählige YouTube-Videos seine öffentliche Pinnwand. Sie tragen Titel wie "Nie wieder Zionismus", "Die Lügen der Bundesrepublik - 70 Jahre nur betrogen" oder "Angela Merkel über die Neue Weltordnung (...)". Auch vermeintliche 'Beweise' für "Chemtrails im spanischen TV" publiziert Verschwörungstheoretiker Peter Ludik auf seinem Profil.
Doch damit nicht genug: Ludik macht keinen Hehl daraus, ein großer Fan des Online-Senders 'klagemauer.tv' zu sein, denn von diesem YouTube-Channel finden sich gleich mehr als ein Dutzend Inhalte auf Ludiks Profil. Wikipedia schreibt zu "klagemauer.tv":
"Ivo und Anni Sasek gehört das "Panorama-Film-Café". Diese betreibt den online Jugendsender jugend-tv.net und klagemauer.tv. Das Portal klagemauer.tv wartete mit Inhalten über verschiedene Verschwörungstheorien, Chemtrails, Neue Weltordnung, Hochfinanzverschwörungen, Verschwörungstheorien um den 11. September 2001 und analoge Themen auf. Auch wird die Existenz von HIV/AIDS geleugnet und zu Impfungen abwegige Ansichten verbreitet. Beiträge offenbaren auch eine homophobe Grundhaltung. Holocaustleugner wie Sylvia Stolz werden explizit in Schutz genommen." (http://de.wikipedia.org/wiki/Ivo_Sasek#Medienaktivit.C3.A4ten)
Am 11. Januar diesen Jahres verlinkt Peter Ludik unkommentiert einen Beitrag mit der Überschrift " (...) EU pflanzt ab Mai 2014 allen Neugeborenen Mikrochip ein!". Der krude Artikel stammt von "brd-schwindel.org", einem Internetforum, zu dem man mittlerweile nur noch nach überprüfter Anmeldung Eintritt erlangt.
Die verpflichtende Anmeldung ist nicht ganz unbegründet: "BRD-Schwindel" ist ein bekanntes Sammelbecken für Verschwörungsideologen, Reichsbürger, Neonazis und Holocaustleugner - mit reichlich strafrechtlich relevanten Inhalten.
Nun könnte man sich die Frage stellen, ob sich das 'Max Pett' - entgegen aller Behauptungen - schon bei Daniel T.s Einstellung darüber im Klaren war, welche Person sich dahinter verbirgt? Und die neonazistischen Aktivitäten und Denkweisen T.'s von Peter Ludik vielleicht einfach akzeptiert wurden? Denn übermäßig weit entfernt von rechtsextremen Gedankengut sind die verbreiteten Inhalte des Verschwörungstheoretikers Ludik nicht.
Nicht zuletzt ein Kommentar, der auf indymedia veröffentlicht wurde, bestätigt das gezeichnete Bild von Peter Ludik:
"Der schriftlich vorgetragenen Bitte eines Gastes, den Begriff ("Zigeunerspieß", Anmerkung muc-nazifrei) aus der Karte zu entfernen, der gerade in einem veganen Restaurant, das einem anderen Selbstverständnis verpflichtet sein sollte als eine gewöhnliche Gaststätte, nichts verloren habe, begegnete Chefkoch Peter L. mit unflätiger Pöbelei. Originalwortlaut seiner Antwortmail: „was soll der sch... mit Rassismus, man kann auch ein bischen übertreiben wahrscheinlich haben sie nichts sinnvolleres zu tun als Korintenkacken!“ Der „Zigeunerspieß“ wurde nicht von der Speisekarte des Max-Pett entfernt."
de-de.facebook.com/fcknzs.muc/posts/387827618047880
Braune Soße...
Die Suppe, die im "Max Pett" gekocht wird, scheint doch etwas sehr braun zu sein.
Peter Ludik mag laut seiner facebook-Seite auch so Mist wie "KenFM", "Kopp Online" oder "Hinter den Kulissen". Eine nette Mischung aus reaktionärer Politik und kruden Verschwörungstheorien. Na denn... Prost Mahlzeit!
... und vielen Dank für die Infos in diesem Artikel!
Na ja
War das nicht eig eh klar? Aber danke das ihr euch die Arbeit gemacht habt!
By the way:gab's nicht mal die Info das der zentralrat der sinti und roma die Bezeichnung zigeunerschnitzel