(B): Fundis gibts in jeder Stadt ...

still loving feminism

in der nacht vom 25. auf den 26.9 haben wir der undine apotheke in neukölln einen besuch abgestattet, die schaufenster und den eingangsbereich haben wir mit farbbomben beworfen.

 

der katholische eigentümer andreas kersten ist der meinung "aus gewissensgründen" die pille danach nicht verkaufen zu können. auch sonst tut er sich als fanatischer lebensschützer hervor. wer "aus gewissensgründen" meint frauen das recht auf selbstbestimmung streitig machen zu müssen, darf sich nicht wundern, wenn er "aus gewissensgründen" seinen laden demoliert bekommt.

 

mit dieser kleinen aktion grüßen wir die proteste gegen den diesjährigen "marsch für das leben". so erfreulich die gegenproteste auch waren, so erschreckend ist die jährlich wachsende teilnehmer*innenzahl an fundamentalist*innen. dieser regressive und antifeministische rollback muss gestoppt werden. nicht nur wenn sich mittelalterliche moralist*innen vorm bundeskanzleramt versammeln, sondern jederzeit und überall. in diesem sinne:

 

weg mit §218!

für ein leben in selbstbestimung!

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Im Text heißt es:

wer "aus gewissensgründen" meint frauen das recht auf selbstbestimmung streitig machen zu müssen,[...]

 

Dazu ein Auszug aus der Rede der Gruppe trans*geniale f_antifa, die am 20.9.2014 auf der What-the-Fuck-Demo gegen den "Marsch für das Leben" gehalten wurde:

[...] die Ungleichbehandlung von Trans*-Menschen findet sich nicht nur in evangelikalen Kreisen, sondern in allen Teilen der Gesellschaft, also auch in feministischen Zusammenhängen. So kommt es beispielweise häufig vor, dass im Zusammenhang mit Schwangerschafts-Abbrüchen lediglich von “Frauen” gesprochen wird. Dabei werden mehrere Dinge übersehen. Zum einen können nicht alle Frauen schwanger werden, zum Beispiel Trans-Frauen. Zudem können auch Menschen schwanger werden, die keine Frauen sind, beispielsweise Trans-Männer, intergeschlechtiche Menschen und andere Personen, die sich keinem der beiden gesellschaftlich anerkannten Geschlechter zuordnen können oder wollen. Menschen mit unterschiedlichen Identitäten und Selbstdefinitionen können somit schwanger werden und brauchen ungehinderten Zugang zu Schwangerschafts-Abbrüchen. Das bedeutet, dass für alle Menschen, unabhängig von ihrem Geschlecht die medizinische Versorgung für einen Schwangerschafts-Abbruch gewährleistet sein muss, ohne Infragestellung der Identität oder Pathologisierungen.

Quelle: http://transgenialefantifa.blogsport.de/2014/09/24/redebeitrag-auf-der-what-the-fuck-demo/

Gute Sache. Reaktionäre Ärsche müßen bekämpft werden bevor sie sich emanzipatorischen Bewegungen noch weiter in den Weg stellen oder gar einen tiefgreifenden "Rollback" schaffen.

 1. Ich finde, es sollte mehr Debatten und Aktionen geben, die einen feministischen Bezug haben. Ein besonderer Punkt wäre hier die Wahl des "Ziels", schließlich erscheint diese Apo ja fast das einzige zu sein (siehe Angriffe in der Vergangenheit).

2. Ich finde, es wäre interessant und hilfreich ein wenig Informationen über das Verhältniss von "Masse zu Klasse" zu haben. Es ist ja eine Tatsache, dass es im allgemeinen immer weniger Menschen gibt, die regelmäßig in die Kirche gehen bzw. irgendetwas "intensiv" in diese Richtung machen, während auf der anderen Seite der "Marsch für das Leben" mehr an Zulauf bekommt.

 

Meine Meinung dazu ist das der "Marsch für das Leben" sehr professionell organisiert und beworben wird, während gleichzeitig die Gegenproteste immer recht spontan sind und eine klare Kritik nur selten in ihrer Länge an und um den Marsch getragen wird.

(Trotzdem natürlich danke für die Aktion und all die Menschen die sich an den sonstigen Protesten beteiligt haben bzw. diese organisiert haben)