Mahnende Erinnerung an den Polizeiübergriff im Görlitzer Park vom 06. Juli.
Rückblick
Nach der großen Demo gegen die Räumung der Ohlauer-Refugees am 6. Juli gibt es eine Auseinandersetzung im Görli. Die Polizei mischt sich ein und ein besonders aggressiver Beamter stürzt sich grundlos auf einen Menschen. Die Verweigerung, auf das Kommando „Ausweis!“ des Schlägers zu hören, reicht aus um eine Gewaltorgie der ganzen Truppe gegen diese eine Person auszulösen. Sie stürzen sich auf ihn, schlagen und treten ihn gegen den Oberkörper, verdrehen seine Gliedmaßen und schreien voll Hass auf ihn ein. Es wird Pfefferspray eingesetzt, als mehrere Leute zu Hilfe eilen wollen.
Es gibt unzählige Fälle, bei denen auf dem Boden liegende Menschen starben, weil Polizist_innen auf ihnen knieten und Pfefferspray benutzten. Die Schläger interessiert das nicht.
Doch das Opfer hat Glück und überlebt verletzt, wird aber festgenommen. Der Vorfall geht im ->Video um die Welt und macht den Görlitzer Park einmal mehr berühmt. Eine traurige Berühmtheit für ungestrafte Polizeigewalt.
Ein gefährlicher Ort
Gäbe es Statistiken, wäre der Park wohl einer der Orte mit der höchsten Dichte an rassistischen und gewalttätigen Attacken – in erster Linie durch Polizeibeamt_innen. Täglich gibt es Razzien, Kontrollen, Menschenjagd. Die dort eingesetzten Schläger fühlen sich auch noch relativ sicher bei ihrer „Arbeit“. Sie wissen, dass sich die Politik, die Justiz und leider auch einige Anwohner_innen und Gewerbetreibende immer schützend vor sie stellen werden.
Die echten Görli-User jedoch verachten die Polizei. Mit jeder Razzia steigt die Wut gegen die als Besatzer wahrgenommenen Uniformierten. Wer hier regelmäßig rumhängt, kennt längst die schlimmsten Schläger. Einer von ihnen ist der Anführer der Schlägertruppe aus dem Video. Über ihn kursierten schon lange vor der aufgezeichneten Attacke Horrorgeschichten.
Chef-Schläger geoutet
Nach der Prügelorgie wurden daher Plakate geklebt, die über diese Un-Person und seine Komplizen berichten. Zweimal rückten jeweils am Morgen nach dem Kleben Bereitschaftspolizisten aus um die Plakate systematisch wieder abzukratzen. Offenbar war ihnen diese Form der Berichterstattung nicht genehm. Nachdem nun aber bereits mehrere hundert Plakate im Wrangelkiez und um die Reichenberger Straße plakatiert wurden, hat die Polizei den Anschluss verloren. Die Erinnerung an die Täter bleibt daher im Gedächtnis Kreuzbergs.
Wer bestraft die Gewalttäter?
Es steht fest, dass die Menschen hier in Frieden leben wollen. Sie wollen nicht dabei zusehen müssen, wie jeden Tag Verbrechen begangen werden. Die Bevölkerung muss einschreiten und die Gewalttäter aus dem Kiez drängen. Zu oft gibt es verständnisvolle Kommentare für das primitive Verhalten oder es wird davon ausgegangen, dass es sich um Einzeltäter handelt. Fakt ist aber, dass hier ein Bedrohnungs-Szenario entstanden ist, das letztendlich alle betrifft. Die Täter und Täterinnen agieren aus dem Schutz der Gruppe und im Auftrag der Politik, die die Stadt umwandeln will. Zusehen hilft hier nicht mehr weiter.
Das können wir gegen die Polizei unternehmen
Dem Engagement sind keine Grenzen gesetzt. Jedes noch so kleine Eingreifen ist aber wichtig. Unterstützt auch die Plakat-Kampagne gegen Kreuzbergs schlimmste Hass-Schläger! Poster liegen ab jetzt in verschiedenen Info- und Buchläden. Es werden viele helfende Hände gebraucht.