[DO] Anquatschversuche und Repression gegen Aktivist*innen

Bitte sagen Sie jetzt nichts

Am Donnerstag den 4.9. hat es in Dortmund mindestens vier Anquatschversuche von der Kriminalpolizei gegeben. Die KriPo-Bullen gaben sich betont freundlich und versuchten über Sätze wie “Wir bekämpfen ja alle irgendwie Ungerechtigkeit” das Vertrauen des Genoss*innen zu erschleichen. Es wurde ein informelles Vorgehen hervorgehoben, dass es nicht um eine Vorladung gehe, sondern um diskrete Gespräche zu Hause. Anlass des Anquatschversuches sind die laufenden Ermittlungen zum angeblichen versuchten Totschlags an Bullen und Nazis im Rahmen der Avanti-Besetzung. Die Bullen legten dem Genossen einen Steckbrief vor, auf dem die bereits über Bullenpresse und Massenmedien veröffentlichten Bilder von Genoss*innen zu sehen waren und hoben gleichzeitig die 3000 Euro für Hinweise zur Fassung der “Täter” hervor.

 

Die Bullen versuchen also gerade, gezielt durch Hausbesuche und dem Wink mit dem Geld Genoss*innen zu Aussagen zu bringen. Es ist davon auszugehen, dass weitere Anquatschversuche und bald auch Hausdurchsuchungen folgen werden; wenn diese nicht bereits unbemerkt vollzogen wurden/werden. Der betroffene Genosse hat sich richtig verhalten und zu keiner Zeit des Anquatschversuches eine Aussage gemacht.

Bei einem der vier Versuche wurde der betroffene Genosse nicht erreicht, aber der Steckbrief wurde in seine Briefkasten hinterlassen.

 

Wir rufen an dieser Stelle nochmals in aller Deutlichkeit auf:

 

Labert nicht mit den Bullen, geht nicht auf irgendwelche Angebote ein!

Auch Aussagen wie “Ich war es nicht” bringen andere Genoss*innen in Gefahr! Eine Aussage bei den Bullen bringt euch nichts!

Sie kann nur schaden. Versucht nicht, irgendwelche Grundsatzdiskussionen mit den Bullen zu führen, sondern wimmelt sie möglichst schnell ab!

Bereitet euch auf Hausdurchsuchungen vor: macht eure Wohnungen sauber!

Schreibt ein Gedächtnisprotokoll, nachdem Bullen euch angequatscht haben!

Macht Anquatschversuche und Hausdurchsuchungen öffentlich!

Getroffen sind wenige, gemeint sind wir alle! Solidarität muss praktisch werden!

 

Mehr Infos:

Stellungnahme des Sozialen Zentrums Avanti zur Räumung der St. Albertus Magnus Kirche: http://avantizentrum.noblogs.org/post/2014/09/03/stellungnahme-des-sozia...

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Dass Solidarität schon an EUR 3.000,- scheitern wird, glaubt doch hoffentlich niemand.

3000 € von den Bullen und nochmal 1500 € von den Faschos, sprich 4500 € .Da haben in der Vergangenheit "Genoss*innen" für weitaus weniger (z.B. einen Deal mit der Justiz) geplaudert. :-(

Mag ja sein, dass es Fälle gegeben hat, in dene Linke Aussagen für gute Worte oder Geld gemacht haben. Verloren haben sie trotzdem alle. Die Kontrolle nämlich über das von ihnen erlebte und erfahrene. Wer schon einmal erlebt hat, wie einem jedes gesagte Wort im Mund herumgedreht wird, wenn da plötzlich von Dingen die Rede ist, die mensch nie gesagt hat und das breite Grinsen der Herumdrehenden verdauen muss und wer die daraus folgenden Ohnmachtsgefühle kennt und Schuldgefühle, eventuell... Kurze gesagt: Wer oder welche lieber mit FreundInnen redet als mit Psychiater_innen hält einfach die Klappe. Das ist gesund und verantwortungsbewusts gegenüber Solidargemeinschaften wie der AOK. Das Geld fehtl sonst am künstlichen Hüftgelenk meiner Tante.