[Berlin] Das Netzwerk der Berliner Black-Metal Nazis

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Unbe­merkt von einer brei­teren anti­fa­schis­ti­schen Öffent­lich­keit hat sich mitten in Berlin ein Netz­werk von Anhän­gern des sog. „Natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Black Metal“ (NSBM) ein­ge­richtet, dass auf­grund inter­na­tio­naler Kon­takte ein flo­rie­rendes Geschäft mit ent­spre­chenden Ton­trä­gern, Mer­chan­dise und Fan­zines eta­bliert hat, sowie mit der euro­pa­weiten Orga­ni­sie­rung von Kon­zerten wich­tige Funk­tionen inner­halb dieser neo­na­zis­ti­schen Sub­kultur über­nimmt. Im Vor­der­grund steht offen­kundig nicht ledig­lich die Pro­fit­ma­xi­mie­rung, son­dern auch die poli­ti­sche Agi­ta­tion inner­halb dieser Musik­szene und die Unter­stüt­zung anderer Neo­na­zior­ga­ni­sa­tionen außer­halb des Black Metal. Dass es Teile dieses Per­so­nen­kreises nicht nur bei der Pro­pa­ganda belassen, zeigen die Ver­bin­dungen zu anderen Neo­na­zi­gruppen und ein­zelne Bestre­bungen hin zu rechts­ter­ro­ris­ti­schen Aktionen.

 

Ver­öf­fent­li­chung auf [recherche&aktion] als Gast­bei­trag Auto­nomer Antifaschist_innen


Zen­trale Figur im Ber­liner Netz­werk des NSBM ist der lang­jährig bekannte Neo­nazi Hen­drik Möbus, der von seiner Trep­tower Woh­nung in der Köpe­ni­cker Land­straße 124 aus zusammen mit Chris­tian Schön­dorfer einen Ver­sand­handel („Mer­chant of Death“), ein Label („Darker than Black Records“ sowie das dazu­ge­hö­rige „Staalpakt“-Sublabel für Indus­trial Black Metal), eine Sieb­druck­werk­statt („Silk Screen Print Shop“) sowie eine Kon­zert­agentur („Toten­tanz Kon­zerte“) betreibt.

 

Satans­mörder von Son­ders­hausen

 

Hen­drik Möbus (geb. am 20. Januar 1976 in Son­ders­hausen, Thü­ringen) erlangte als „Satans­mörder“ Anfang der 1990er Jahre mit seiner dama­ligen Band Absurd frag­wür­dige Berühmt­heit, als er 1993 mit seinen Band­kol­legen Sebas­tian Schauseil und Andreas Kirchner den 15-jährigen Mit­schüler Sandro Beyer brutal fol­terte und erdros­selte. Möbus wurde damals als Haupt­täter wegen gemein­schaft­lich geplanten Mordes, Frei­heits­be­rau­bung und Nöti­gung zu acht Jahren Jugend­haft ver­ur­teilt. Schon damals war sein Anwalt der NPD-Funktionär Peter Stö­ckicht. Erst durch den Mord erlangte Absurd in der Black Metal Szene Kult­status. Wäh­rend der Haft formte sich Möbus neo­na­zis­ti­sche Gesin­nung weiter aus und die Band spielte heim­lich neue Auf­nahmen (unter dem Namen In Ketten) ein. Auf dem Cover: das Grab des ermor­deten Sandro Beyer, mit dem Zusatz „Er wurde von Absurd am 29. April 93 ermordet“.

 

Ausbau neo­na­zis­ti­scher Akti­vi­täten

 

1998 kam die Gruppe auf Bewäh­rung vor­zeitig aus der Haft. Möbus grün­dete dar­aufhin die „Deut­sche Heid­ni­sche Front“, einen Ableger der auf Varg Vikernes zurück­ge­henden völ­ki­schen Orga­ni­sa­tion „All­ger­ma­ni­sche Heid­ni­sche Front“. Direkt nach seiner Ent­las­sung baute er seine Kon­takte in die Neo­na­zi­szene weiter aus. 1994 grün­dete er mit seinem Bruder Ronald Möbus das Label „Darker than Black Records“ (DTB), das diverse NSBM-Bands unter Ver­trag hat und sich schnell zu einem der wich­tigsten NSBM-Labels ent­wi­ckelte. Dessen Rolle wurde noch zusätz­lich ergänzt, als DTB zeit­weilig auf­ge­kauft und zum Sub­label von „Hate Records“ des säch­si­schen Hammerskin-Chefs Mirko Hesse wurde. Fortan pro­fi­tierten die Möbus-Brüder neben ihren eigenen Ver­bin­dungen auch von den inter­na­tio­nalen Kon­takten und Erfah­rungen des Verfassungsschutz-Spitzels Hesse[1].

 

Da Möbus schnell gegen seine Bewäh­rungs­auf­lagen ver­stieß, indem er bei einem Absurd-Konzert 1998 in Beh­ringen den Hit­ler­gruß zeigte und in einem Inter­view sein Opfer als „Volks­schäd­ling“ ver­höhnte, wurde seine Bewäh­rung wider­rufen. Zudem fand im Oktober 1999 eine Durch­su­chung bei DTB statt, in deren Folge Möbus zu wei­teren 18 Monaten Gefängnis wegen Ver­brei­tung von Nazi­pro­pa­ganda ver­ur­teilt wurde. Er floh aller­dings in die USA und tauchte bei dem befreun­deten Neo­nazi und Gründer der National Alli­ance Wil­liam Pierce unter, wurde dort aber im August 2000 fest­ge­nommen. 2001 wurde Möbus zum Absitzen seiner drei­jäh­rigen Restrafe nach Deutsch­land abge­schoben. Wegen Ver­höh­nung seines Opfers und Zeigen des Hit­ler­grußes wurde er zu zwei wei­teren Haft­strafen von andert­halb Jahren und acht Monaten ver­ur­teilt. Im Mai 2003 wurde Hen­drik Möbus zudem wegen Ver­wen­dung von Kenn­zei­chen ver­fas­sungs­wid­riger Orga­ni­sa­tionen sowie Volks­ver­het­zung vom Land­ge­richt Erfurt zu einer vier­jäh­rigen Haft­strafe ver­ur­teilt. Erst Im Früh­jahr 2007 wurde er wieder aus der Haft ent­lassen.

 

„NSBM ist ein Ruf zu den Waffen!“

 

Netz gegen Nazis defi­niert den NSBM als „eine Strö­mung inner­halb der Black Metal Szene, die sich durch Bezüge zum Natio­nal­so­zia­lismus aus­zeichnet. Dabei geht es im Gegen­satz zum Rechts­rock nicht um aktu­elle, poli­ti­sche Themen. Die NS-Zeit wird okkult-esoterisch ver­klärt. Nor­di­sche Mytho­logie und Blut-und-Boden-Ideologie spielen eine wich­tige Rolle und werden zu einem Kon­strukt der ‚ari­schen Vor­herr­schaft‘ zusam­men­ge­fügt. Die Attri­bute dieser Phi­lo­so­phie sind Stärke und Härte, der oder das Schwache gilt als min­der­wertig. Aber auch all­ge­meine Mis­an­thropie ist ein wich­tiges Merkmal. Die anti-kirchliche, anti-christliche Hal­tung bestimmter Metal-Subkulturen wird über­nommen.“ Hinzu kommt eine neo­na­zis­ti­sche, ras­sis­ti­sche und anti­se­mi­ti­sche Inter­pre­ta­tion eines kel­ti­schen oder ger­ma­ni­schen Heidentums/Paganismus zu einer Ideo­logie der starken Ger­manen bzw. Arier, denen die Herr­schaft über die Christen und alle anderen Men­schen zusteht.

 

Die anti­fa­schis­ti­sche Zeit­schrift Der Rechte Rand stellte zum NSBM fest: „Die von der Szene selbst geschaf­fene Bezeich­nung NSBM findet in der Regel Anwen­dung bei Bands, die ein­deu­tige neo­na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Texte haben, in ihrer Sym­bolik und/oder im Layout ihrer Ton­träger auf die Bild­sprache des Natio­nal­so­zia­lismus zurück­greifen und/oder sich in Inter­views ein­deutig als Neo­nazis posi­tio­nieren. Die Eigen­zu­schrei­bung aus der Szene und eine Fremd­zu­schrei­bung können jedoch vari­ieren.“

 

Möbus sieht im Hei­dentum „eine völ­ki­sche Reli­gion“, in der sich kein echter Anhänger „von dem Kon­zept von Blut und Boden abwenden“ könne. Ihm zufolge habe der Black Metal „das Ras­sen­be­wusst­sein und natio­na­lis­ti­schen Enga­ge­ment vieler zeit­ge­nös­si­scher Heiden geför­dert“, so Möbus in einem eng­lisch­spra­chigen Text mit dem Titel „National Socia­list Black Metal“. 2001 für die „Pagan Front“ ver­öf­fent­licht, ver­sucht er sich in einer Defi­ni­tion des NSBM, die einen aus­sa­ge­kräf­tigen Ein­blick in die wirre Vor­stel­lungs­welt der Black-Metal Neo­nazis gibt, deren Vor­denker Möbus nicht ist, aber in deren Szene er eine her­aus­ge­ho­bene Bedeu­tung hat. „Die­je­nigen, die NSBM als ‚Musik-Genre‘ ver­stehen, wissen nichts davon,“ meint Möbus, denn der „NSBM ist die Quint­es­senz des hör­baren wie­der­ge­bo­renen Natio­nal­so­zia­lismus“ und als solche ele­men­tarer Bestand­teil des Black Metal, den er nicht ledig­lich als Musik­rich­tung ver­standen sehen will, son­dern als Lebens­ein­stel­lung. „Der NSBM ist ein raf­fi­niertes Werk­zeug der Agi­ta­tion und Pro­pa­ganda.“ Die Musik diene nicht mehr tri­vialen Zwe­cken wie der Unter­hal­tung, „son­dern ist das Bemühen, das Publikum dazu zu zwingen, Maß­nahmen zu ergreifen.“ In dieser Kon­se­quenz will er den NSBM als „ein Ruf zu den Waffen“ ver­standen wissen.


Zusammen mit Chris­tian Schön­dorfer (geb. 22. Oktober 1976 in Jena, wohnt nur wenige Meter ent­fernt von Möbus in der Köpe­ni­cker Land­straße 90, 12437 Berlin), der eben­falls auf Haf­ter­fah­rung zurück­bli­cken kann und mit Möbus zusammen inhaf­tiert war, führte er „Darker than Black“ fort und eta­blierte den Inter­net­ver­sand „Mer­chant of Death“ mit­samt Sieb­druck­werk­statt und über die Jahre auch eine Kon­zert­agentur „Toten­tanz Kon­zerte“.

 

Bei einer Durch­su­chung des Ver­sand­han­dels durch die Polizei im Oktober 2009 wurden 12 000 Ton­träger beschlag­nahmt. Im Januar 2011 erließ das Amts­ge­richt Tier­garten in diesem Zusam­men­hang einen Straf­be­fehl gegen Möbus, eine Bewäh­rungs­strafe von zehn Monaten wurde fest­ge­setzt. Doch juris­ti­sche Kon­se­quenzen sind die beiden gewohnt, was sie nicht an ihren Akti­vi­täten hin­dert. Noch heute sind im Ver­sand CDs und T-Shirts von diversen NSBM-Bands, z.T. mit straf­recht­lich rele­vanten Inhalten erhält­lich. So ist unter Möbus „Darker than Black“-Label im Februar 2014 ein „Mini-Album“ der fin­ni­schen Neo­na­zi­band Two Runes erschienen, mit ein­deu­tiger Sym­bolik: Das Band­logo besteht aus SS-Totenkopf und zwei Sig­runen, das Cover zeigt eine Schwarze Sonne hinter einer bren­nenden Moschee.

 

Ver­woben mit der Ber­liner Neo­na­zi­szene

 

Die Akti­vi­täten von Möbus/Schöndorfer sind nicht nur auf die Black Metal Szene beschränkt, sie unter­stützen die Ber­liner Neo­na­zi­szene und ver­kehren auch privat mit deren Funk­tio­nären. So sind beide mit dem Ber­liner NPD-Landesvorsitzenden Sebas­tian Schmidtke sowohl durch geschäft­liche Bezie­hungen als auch freund­schaft­lich ver­bunden. In ihrer Sieb­druck­werk­statt „Silk Screen Print Shop“ druckten sie T-Shirts für Schmidtkes wirt­schaft­lich geschei­terten und im April 2014 geschlos­senen Militaria-Laden „Hexogen“ in Schö­ne­weide sowie dessen zeit­weise geführten, ebenso uner­folg­rei­chen Inter­net­ver­sand „On the Streets“. Über diese Ver­bin­dung dürften Möbus/Schöndorfer auch an die Auf­träge für die Ber­liner NPD gekommen sein, für die sie eben­falls meh­rere T-Shirts pro­du­zierten. Möbus Ver­bun­den­heit mit Schmidtke zeigte sich auch in einem Inter­view des NSBM-Funktionärs mit dem Neonazi-Internetfernsehen „FSN-TV“, das er am Holo­caust­ge­denktag im Januar 2013 gab. Er bewarb nicht nur Schmidtkes „Hexogen“ explizit, son­dern gab auch zu, dort ab und an auf ein Bier vor­bei­zu­schauen. Schön­dorfer hin­gegen besuchte offenbar mehr­fach mit Schmidtke ver­schie­dene rechte Kon­zerte. Ein Foto zeigt die beiden auf solch einem Kon­zert, Schön­dorfer mit einem gemalten Haken­kreuz auf dem Hand­rü­cken. Auch mit der Ber­liner RNF-Vorsitzenden Maria Fank sind beide befreundet und hielten gemein­same Grill­feiern ab. Mit einem Absurd-Shirt posierte Fank demons­trativ auf einem Facebook-Foto auf dem Holo­caust­mahnmal.

 

Im „Silk Screen Print Shop“ wurden auch Solidaritäts-Shirts für das mili­tante Neonazi-Netzwerk NW-Berlin (um Sebas­tian Schmidtke, Björn Wild, Sebas­tian Thom u.a.) her­ge­stellt, sowohl für deren mitt­ler­weile geschlos­senen Treff­punkt in der Lich­ten­berger Lück­straße 58 („730 Tage — Allen Gewalten zum Trotz — L58 bleibt“) als auch ein Shirt mit dem Auf­druck „Wir sind alle NW Berlin mit bren­nenden Phan­ta­sien“. Der Slogan bezieht sich auf meh­rere Ermitt­lungs­ver­fahren nach Brand­an­schlägen und Sach­be­schä­di­gungen auf linke Ein­rich­tungen durch den Per­so­nen­kreis sowie der mitt­ler­weile abge­schal­teten Inter­net­seite nw-berlin.net auf der über 200 poli­ti­sche Gegner und Ein­rich­tungen mit Adressen und Fotos für solche Angriffe gesam­melt worden waren.

 

Auch der NSBM-Freundeskreis von Möbus und Schön­dorfer, mit dem die beiden regel­mäßig Kon­zerte besu­chen oder im Hin­terhof grillen, ist in der Ber­liner Szene nicht unbe­kannt. Der IT-Techniker Dennis Weber (geb. 26. Juni 1986) ver­suchte sich Ende 2012 mit dem wegen Gewalt­taten vor­be­straften Co-Betreiber der geschlos­senen Schö­ne­weider Neo­na­zikneipe „Zum Henker“ Danny Les­zinski und einem wei­teren Neo­nazi Zutritt zu einer Anwoh­ner­ver­samm­lung zu einer geplanten Asyl­un­ter­kunft in Köpe­nick zu ver­schaffen. Die Neo­nazis wurden jedoch erkannt und weg­ge­schickt. Weber nimmt unre­gel­mäßig auch an Nazi­auf­mär­schen teil: Mit seiner Lebens­ge­fährtin betei­ligte er sich zuletzt an dem NPD-Aufmarsch am 1. Mai 2013 durch Schö­ne­weide mit rund 500 Teil­neh­mern. Zudem unter­stützte er die RNF-Funktionärin Maria Fank mehr­fach durch bestär­kende Kom­men­tare im Internet, als diese durch eine Antifa-Kampagne an ihrer Aus­bil­dungs­stätte massiv unter Druck gesetzt wurde.

 

Auch Manuel Mar­millot (geb. 29. Juni 1980) ver­kehrt in der Szene, war 2001 sogar in den Fokus von Ermitt­lungen zu geplanten Ter­ror­an­schlägen geraten. Offen­sicht­lich teilt er die Inter­pre­ta­tion von Möbus, das der NSBM nicht ledig­lich eine Musik­rich­tung ist son­dern ein „Ruf zu den Waffen“ sei. Mar­millot traf sich im Sommer des Jahres 2001 mehr­mals wöchent­lich mit spä­teren „Zum Henker“-Betreiber Paul Stuart Bar­rington, Patrick Rößler und Sebas­tian Dahl in der Woh­nung des Letzt­ge­nannten, bei der die Gruppe Spreng­stoff­an­schläge auf tür­ki­sche und jüdi­sche Ein­rich­tungen dis­ku­tierte und vor­be­rei­tete. Als der Polizei durch einen anonymen Hin­weis die Pla­nungen der Ter­ror­zelle bekannt wurden, ent­schied sie, die Gruppe zu über­wa­chen und obser­vierte Dahls Woh­nung. Aller­dings konnte sie keine wei­teren Erkennt­nisse erlangen, da Dahl die Maß­nahmen bemerkte. Zumin­dest bei Bar­rington wurden aber noch im Juni 2002 bei einer Haus­durch­su­chung wegen seiner Inter­net­seite „www.ss88.de“, diverse Bom­ben­bau­an­lei­tungen und eine fünf­sei­tige Adress­liste jüdi­scher Ein­rich­tungen gefunden. Dahl hin­gegen führte in dem Zeit­raum Angriffe mit Molotow-Cocktails auf Roma und Antifas durch. Er wurde schließ­lich 2005 wegen ver­suchten gemein­schaft­li­chen Mordes in Tat­ein­heit mit Ver­stoß gegen das Waf­fen­ge­setz zu fünf Jahren Haft ver­ur­teilt. Mar­millot kam mit einer Gefähr­deran­sprache davon.

 

Lich­ten­berger Ton­studio

 

Ein wei­terer wich­tiger Akteur im Ber­liner NSBM-Netzwerk ist der Fried­richs­hainer Nikolas Burck­schat, der in der Karl-Marx-Allee 131 wohnt. Neben einem Inter­net­ver­sand „Nine Worlds Fall“ für Eso­te­rikar­tikel und Lite­ratur (u.a. auch das NSBM-Magazin Ablaze) betreibt er in der Lich­ten­berger Herz­berg­straße 100 das soge­nannte „Abgrund Ton­studio“. Zwi­schen seinem Studio und Möbus „Darker than Black“ Label besteht eine enge Koope­ra­tion. Bei ihm spielten meh­rere DTB Bands ihre Lieder ein, so unter anderem Satana­chist, White Death und Ethe­real Forest (UK). Satana­chist sind ein deutsch-griechisches Band­pro­jekt um den Neo­nazi Nick Gio­halas aus Athen. Gio­halas ist Mit­glied der Chrysi Avgi (Gol­dene Mor­gen­röte) und Sänger der grie­chi­schen „Pagan Front“-Band Der Stürmer, die nach der gleich­na­migen Zeit­schrift der Natio­nal­so­zia­listen benannt ist. Aus ihrer anti­se­mi­ti­schen Hal­tung machen die Mit­glieder von Satana­chist in Inter­views keinen Hehl, sehen darin sogar die Auf­gabe ihrer Band.

 

Von Burck­schat wurden 2013 auch die Auf­nahmen von Absurd remas­tert, die wäh­rend ihres Gefäng­nis­auf­ent­halts unter ihrem Tarn­namen In Ketten auf­ge­nommen worden sind. Mit anderen NSBM-Bands arbeitet Burch­schat eben­falls zusammen, unter anderem mit Winds Of Hyper­borea (bei „Pagan Front“-Plattenfirma Wer­e­wolf Pro­mo­tion), Ben­ares (beim „Pagan Front“-Label Lower Sile­sian Strong­hold) und Per­ma­frost (NSBM-Band, deren Sänger „Porcus“ der Neo­nazi Ben­jamin Schneider ist, der auch das Label SFH-Records in Zeitz betreibt). Schneider bedankt sich sogar für die „die pro­fes­sio­nelle Zusam­men­ar­beit“ und Unter­stüt­zung. Auch die beiden Ber­liner Grau­zo­nen­bands Finster und Nawa­harjan nahmen bei ihm Songs auf. Nawa­harjan bezeichnet sich selbst als unpo­li­tisch, haben in ihrem Band­logo jedoch eine Tris­kele (drei­ar­miges Haken­kreuz) und hatten kein Pro­blem damit, der NSBM-Postille „Ablaze“ für ein Inter­view zur Ver­fü­gung zu stehen.

 

Die Band Finster dis­tan­ziert sich in Inter­views vom NSBM. Berüh­rungs­ängste zu sol­chen Bands und Kon­zert­ver­an­stal­tern scheinen aber nicht zu bestehen, wie Anti­fa­schisten im Dezember 2012 auf­deckten. Ein geplantes Kon­zert in Berlin wurde durch den öffent­li­chen Druck ver­hin­dert, aber statt sich von den rechten Orga­ni­sa­toren zu dis­tan­zieren beschwert sich Finster über „links­fa­schis­ti­schen Wahn­sinn“. Nawa­harjan und Finster sind keine NSBM-Bands, aber haben offenbar keine Berüh­rungs­ängste mit dieser rechten Sub­kultur. Burck­schat wirbt gezielt im NSBM-Forum „New Black Order“ für sein Ton­studio und wird von Möbus via Face­book emp­fohlen.

 

Bun­des­weit und Inter­na­tional ver­netzt

 

Unter dem Dach des Labels „Darker than Black“ wurden und werden diverse inter­na­tio­nale NSBM-Bands ver­eint, sie haben Namen wie Aryan Blood („Ari­sches Blut“), Kriegs­hetzer oder Totale Ver­nich­tung und stammen aus Ita­lien[2], Eng­land[3], Deutsch­land[4], Schott­land[5], Frank­reich[6], Däne­mark[7], Polen[8], Kanada[9], USA[10], Ukraine[11], Grie­chen­land[12], Finn­land[13], Nor­wegen[14], Schweiz[15], Bra­si­lien[16] und Öster­reich[17]. Es exis­tieren sogar zwei grenz­über­grei­fende Band­pro­jekte[18].

 

Kon­takte unter­halten Möbus und Schön­dorfer aber auch zu Neo­na­zi­gruppen u.a. in Finn­land, Tsche­chien und Ita­lien (Ham­mer­skins Ita­lien), wo sie meh­rere Kon­zerte über ihre 2008 gegrün­dete „Toten­tanz“ Kon­zert­agentur mit diversen NSBM-Bands aus ver­schie­denen Län­dern orga­ni­siert haben. Zudem sind sie über das NSBM-Netzwerk „Pagan Front“, das aus meh­reren Neo­na­zi­bands und –labels besteht, ver­netzt und werden dar­über in der Orga­ni­sa­tion von Kon­zerten unter­stützt. Bereits Anfang des Jahres 2008 waren sie Mit­ver­an­stalter von drei Kon­zerten in den fin­ni­schen Städten Hel­sinki, Tam­pere und Pori bei denen Absurd, Satanic War­master[19] und Der Stürmer[20] auf­traten. Bei dem Kon­zert in Hel­sinki trat zudem die NSBM-Band Goat­moon[21] auf. Die Kon­zerte waren offenbar von Per­sonen aus dem Umfeld der „Pagan Front“ orga­ni­siert sowie inter­na­tional und offensiv beworben worden. Kon­zert­karten wurden von Mikael Sorsa alias „Furore Finnum“ aus Finn­land ver­trieben. Fotos der Kon­zerte zeigen Der Stürmer und das Publikum beim Hit­ler­gruß, im Hin­ter­grund der Bühne ein Banner vom Ber­liner Label „Darker than Black“.

 

Auch in Deutsch­land orga­ni­sierte „Toten­tanz“ meh­rere Kon­zerte seit 2008, die aber mit­unter nicht immer pro­blemlos über die Bühne gingen. Ein Auf­tritt im Kur­garten Prenzlau mit der Band Frangar[22] und Purest[23] am 29. November 2008 wurde von der Polizei unter­bunden. In Sachsen fand hin­gegen unge­stört am 23. Mai 2009 ein Kon­zert mit den Gruppen Dead?[24], Mene­groth[25], Freitod[26] und Eisen­winter[27] statt.

 

Regel­mä­ßiger Kon­zer­tort war der Neo­na­zi­treff „Erleb­niss­cheune“ in Kirch­heim (Thü­ringen). Am 7. November 2009 mit den Bands Sturm­kaiser[28], Goat­moon und Armatus[29], am 19. Dezember 2009 unter dem Titel „Sum­mo­ning the Grand Evil Spirit“ mit den Bands Celestia[30], Moredhel[31], Dark Arma­geddon[32]. Zudem am 25. Sep­tember 2010 unter dem Titel „The Rise of Dar­k­ness“ mit Inferno[33], Sekhmet[34], Koltum[35], Aske­regn[36] und am 20. Oktober 2010 unter dem Titel „Descen­ding from the Beyond“ mit den Bands Ache­rontas[37], Huld­re­folk[38], Infernal Kingdom[39]. Aller­dings wurden einige Ver­an­stal­tungen auch durch die Polizei ver­hin­dert. So die geplanten Auf­tritte am 30. Januar 2010 unter dem Titel „Sei­zure of Power“ mit den Bands The Call[40], Svarog[41], On Horns Impaled[42], Held­gard[43] und am 13. März 2010 unter dem Titel „Igni­tion of Inferno“ mit Infernal War[44], Iperyt[45], Ignis Ura­nium[46].

 

Gern genutzt wurde für “Totentanz”-Konzerte auch das Gast­haus „Zur Deut­schen Eiche“ in Rothenburg/Geheege (Sachsen). So fanden dort Kon­zerte am 4. Februar 2012 unter dem Titel „To give Death and to receive Death Part I“ mit Silva Nigra[47], Decline[48], T.S.M.E.D.[49], T.H.O.R.[50], Per­ma­frost[51], am 29. Oktober 2011 unter dem Titel „The Dark Powers Return“ mit den Bands Sekhmet, Silva Nigra, Mogon[52], Sacha Korn[53] sowie am 3. Sep­tember 2011 unter dem Titel „Sla­vonic Thunder in Ger­mania“ mit Racial Purity[54], Dark Fury, Per­ma­frost, Nord­glanz[55], Mogon.

 

Zwi­schen 2009 und 2012 gab es in dem tsche­chi­schen Ort Žatec meh­rere NSBM-Konzerte von „Toten­tanz“ orga­ni­siert und beworben. Ver­an­stal­tungsort war jedes Mal das Gast­haus „Lidový dům“ (třída Roo­se­veltova 625, 438 01 Žatec). Bereits vorher war das Gast­haus mit Neo­na­zi­kon­zerten auf­ge­fallen, am 28. März 2009 been­dete die Polizei nach ras­sis­ti­schen Parolen ein Kon­zert mit der Rechts­rock­band „Weisse Wölfe“ mit 150 Teil­neh­mern und stellte unter den Besu­chern meh­rere Deut­sche fest. Das erste „Totentanz“-Konzert dort fand am 6. November 2009 mit den Bands Sekhmet, Goat­moon und Sturm­kaiser statt. Am 23. Oktober 2010 fand ein wei­teres Kon­zert mit den Bands Dark Fury[56], Slun­o­vrat[57], Dark Earth[58] und Hel­dentod[59] statt, auf dem Flyer befand sich das Logo der „Pagan Front“. Am 20. April 2012 fand ein ver­meint­lich „pri­vates“ Kon­zert am Hit­ler­ge­burtstag unter dem Titel „Upon Bohe­mian Batt­le­fields“ mit rund 150 Teil­neh­mern statt, ein Groß­teil der Besu­cher sprach deutsch. Die Polizei war mit einem Groß­auf­gebot in der Stadt, griff aber nicht ein. Es spielten wieder Dark Fury und Dark Earth sowie Goat­moon und Bloods­worn aus Grie­chen­land. Weniger stö­rungs­frei ver­lief Möbus NSBM-Konzert „Dawn of a new Era“ mit Selbst­mord[60], Per­ma­frost, Feu­er­nacht[61] und Dark Earth am 29. Sep­tember 2012: Bei dem Kon­zert erschienen 200 mehr­heit­lich deutsch­spra­chige Besu­cher, kurz nach Mit­ter­nacht wurde es von der Polizei auf­ge­löst und drei Deut­sche fest­ge­nommen, zwei wegen Nazi­sym­bolen und einer wegen eines Hit­ler­grußes.

 

Par­allel zu den Kon­zerten in Tsche­chien ori­en­tierte sich Möbus 2012 auch nach Ita­lien um Kon­zerte zu orga­ni­sieren. Dabei koope­rierte er mit den „Ham­mer­skins Ita­lien“ und ver­an­stal­tete an wech­selnden Orten um Mai­land das soge­nannte „Hot Shower Fest“. Erst­mals am 25. Februar 2012 in „Carlito‘s Way“ (Strada Bressana-Salice 22, 27050 Retor­bido) mit den Bands Der Stürmer, Dark Fury, Wol­fen­hords[62] und Army of Hel­vete[63]. Video­auf­nahmen zufolge dürften kaum mehr als 100 Per­sonen an der Ver­an­stal­tung teil­ge­nommen haben. Per­ma­nent wurden wäh­rend der Auf­tritte Hit­ler­grüße gezeigt. Das zweite „Hot Shower Fest“ fand am 13. April 2013 in der via Alfieri 4 in Bol­late mit Goat­moon, Frangar, Selbst­mord und Mene­groth statt. Für dieses Jahr bewerben Möbus und Schön­dorfer das „Hot Shower Pt. III 1/3“ in Gag­giano mit den Bands Goat­penis[64], Goat­moon, Infernal War und Orna­ments of Sin[65].

 

Grund­sätz­lich kann kon­sta­tiert werden, dass Möbus und Schön­dorfer mit ihren viel­fäl­tigen Label­ak­ti­vi­täten eine wich­tige Inte­gra­tions– wie auch Ver­net­zungs­funk­tion nicht nur für die NSBM-Szenerie dar­stellen. Darker than Black Records stellt mit seiner Mischung aus expli­ziten NSBM-Veröffentlichungen und Black Metal-Releases, welche eine offen­sicht­liche extrem rechte Posi­tio­nie­rung nicht sofort bzw. über­haupt nicht erkennen lassen eine wich­tige Schar­nier­funk­tion inner­halb einer Sub­kultur wie Black Metal dar. Sel­bige steht immer wieder vor der Her­aus­for­de­rung der­ar­tigen extrem rechten Ten­denzen ent­gegen zu treten

 

Was tun? aus anti­fa­schis­ti­scher Per­spek­tive

Die Szene des NS-Black Metal ist sicher­lich ein Nischen­thema und für Außen­ste­hende relativ undurch­schaubar, ver­mut­lich sind dies auch Gründe dafür, warum das Treiben von Möbus und Co. bis­lang relativ unge­stört von­stat­ten­gehen konnte. Aller­dings sollte der Umstand, dass hier orga­ni­sierte Neo­nazis mitt­ler­weile ein inter­na­tio­nales Netz­werk aus Bands, Labels und Vers­änden auf­ge­baut haben und weiter aus­bauen, grenz­über­schrei­tend (mehr oder weniger kon­spi­rativ geplante) Kon­zerte orga­ni­sieren und teil­weise Lebens­grund­lagen auf der kom­mer­zi­ellen Ver­brei­tung von Nazi­pro­pa­ganda fußen, zum Han­deln ani­mieren. Das Mord und Tot­schlag nicht nur pro­pa­giert werden, son­dern als reale Hand­lungs­op­tionen jeder­zeit im Raum stehen, belegen nicht nur die Ver­bin­dungen und Unter­stüt­zung mili­tanter Neo­nazis son­dern teil­weise auch die Lebens­läufe der Prot­ago­nisten.

 

Aus der Anony­mität reißen

 

Ein Anfang ist mit dieser Ver­öf­fent­li­chung gemacht, hört dabei aber nicht auf: Die Prot­ago­nisten aus der Sicher­heit ihrer Anony­mität zu ziehen, z.B. die Nach­bar­schaft infor­mieren oder Ver­bin­dungen auf­zu­de­cken, sorgt für einige Pro­bleme und ein ungutes Gefühl bei den Nazis. Bis­lang konnten sie relativ offen agieren, da ihnen bis­lang kaum Auf­merk­sam­keit geschenkt wurde und sie nicht mit Folgen ihres Han­dels kon­fron­tiert wurden. Das kann sich ändern indem die Nazis, ihre Labels und Struk­turen bekannt gemacht werden. Nicht alle NSBM-Aktivisten leben von der Szene, son­dern gehen einer regu­lären Arbeit nach, aus der sie auch ent­lassen werden können. Solche Akti­vi­täten schaffen auch Hand­lungs­spiel­räume für mehr und schränken sie in vie­lerlei Hin­sicht ein.

 

Nazi sein heißt Pro­bleme kriegen

 

Im Pri­vaten Wohn­um­feld oder auf dem Weg zur Post mit der neo­na­zis­ti­schen Ideo­logie kon­fron­tiert zu werden, sind die Prot­ago­nisten des NSBM offenbar noch nicht son­der­lich gewöhnt. Hier bieten sich viel­fäl­tige Hand­lungs­op­tionen für Antifas. Der Krea­ti­vität sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Alles was ihren all­täg­li­chen Betrieb stört oder ein­fach nur massiv nervt, kann sie zum Rückzug bewegen. Über­zeu­gungs­täter werden nicht auf­hören, aber mög­li­cher­weise so Para­noid werden, dass sie noch mehr Auf­wand betreiben müssen, um weniger Angriffs­flä­chen zu bieten oder sind auf­grund der Folgen anti­fa­schis­ti­scher Inter­ven­tionen zum Ein­kni­cken gezwungen.

 

Kon­zerte sabo­tieren

 

Kon­zerte funk­tio­nieren nur, wenn ent­spre­chende Loka­li­täten dafür zur Ver­fü­gung stehen. Diese können durch anti­fa­schis­ti­sche Inter­ven­tionen unter Druck gesetzt werden. Man­cher­orts reicht schon der Hin­weis, dass eine Nazi-Band einen Auf­tritt plant und die Betreiber ledig­lich keine Kenntnis vom Back­ground der Gruppe haben. Sollte das nicht der Fall sein und bewusst der Raum für Nazi­pro­pa­ganda zur Ver­fü­gung gestellt werden, kann viel­fäl­tiger (öffent­li­cher) Druck auf­ge­baut werden. Kund­ge­bungen oder Demos vor dem Laden, Öffent­lich­keits­ar­beit aber auch durch krea­tive Aktionen ver­ur­sachte (Image-)Schäden können dem Club schnell die Lust an Kon­zerten mit NSBM-Bands nehmen.

 

Ver­netzen

 

Mög­li­cher­weise wissen Antifas aus anderen Län­dern über­haupt nicht, was deut­sche Neo­nazis heim­lich in ihren Wir­kungs­orten orga­ni­sieren. Hier macht es Sinn, anderen Gruppen Hin­weise zu geben, sich zu ver­netzen und viel­leicht sogar gemein­same Aktionen zu planen. Es besteht aber mög­li­cher­weise auch die Option lokal zu sabo­tieren.

 

Kein Freund und Helfer


Sicher ist auch: Staat­liche Repres­sion führt zu nichts – und die Bullen und der Staat können auch kein Bezugs­punkt für anti­fa­schis­ti­sche Akti­vi­täten sein. Sie sind Teil des Pro­blems und nicht der Lösung, das wissen wir nicht erst seit den Auf­de­ckungen rund um den NSU. Trotz mehr­jäh­riger Haft­strafen, Raz­zien und Beschlag­nah­mungen machen die NSBM-Nazis weiter wie bisher oder werden in der Szene dafür noch gefeiert.

 

Kon­zerte auf denen pure Men­schen­ver­ach­tung, Homo­phobie, Anti­se­mi­tismus etc. gepre­digt werden und aus einer ver­meint­li­chen Über­le­gen­heit anderen das Exis­tenz­recht abge­spro­chen wird, gilt es mit allen Mit­teln und auf allen Ebenen zu ver­hin­dern. Es geht hier nicht um Lega­lität oder Kunst­frei­heit — es geht darum poten­ti­ellen und tat­säch­li­chen Mör­dern in den Arm zu fallen, ihre Technik, ihre Unter­stützer, ihre Firmen, ihre Struk­turen und ihre Prot­ago­nisten effektiv anzu­greifen. Ihrem dar­wi­nis­ti­schen, gewalt­tä­tigen und inhu­manen Treiben setzen wir einen ent­schlos­senen Kampf für eine soli­da­ri­sche Gesell­schaft ent­gegen.

 

Glossar:

Magazin Ablaze


Seit Herbst 2007 erschei­nendes NSBM-Magazin, das sich selbst als „The True Voice of Under­ground“ bezeichnet. Hinter dem Magazin steckt Hen­drik Möbus, dessen Ber­liner Post­fach (930237, 12417 Berlin) als Impressum angeben ist und der einen Groß­teil des Inhalts unter ver­schie­denen Pseud­onymen (u.a. JFN) ver­fassen soll. Auch Chris­tian Schön­dorfer schreibt unter seinem Pseud­onym Vidar Ver­atyr in dem Heft. Neben V.ic V.icious war bis 2012 als Redak­tion Sylvia Fuerst (Heim­strasse 22, 98617 Mei­ningen) ange­geben. Im Ablaze-Magazin finden sich Inter­views mit Musi­kern des NSBM und aus dessen Umfeld sowie der Pagan Front. Laut Eigen­an­gaben erscheint das Heft in einer Auf­lage von 5000 Stück. Die Wer­be­kunden stammen zum größten Teil aus der NSBM-Szene, so unter anderem „Mer­chant of Death“ und „Ewiges Eis Records“ von Jens Fröh­lich (Ber­liner Str. 148, 07546 Gera, Sänger der NSBM-Band Toten­burg aus Gera)

 

Band Absurd

 

Die Band wurde 1992 von Sebas­tian Schauseil, Hen­drik Möbus und Andreas Kirchner gegründet. Weniger durch musi­ka­li­sche Qua­li­täten als durch den Mord an ihrem Mit­schüler Sandro Beyer im April 1993 erlangte die Band zwei­fel­haften Ruhm. Mitt­ler­weile genießt die Gruppe Kult­status in der NSBM-Szene. Im Gefängnis konnten die Drei die Band wei­ter­führen. Offi­ziell spielte sie unter dem Namen In Ketten, heim­lich probte die Band neue Absurd-Titel, von denen einige auf­ge­nommen und aus dem Gefängnis geschmug­gelt wurden. Die zweite zu dieser Zeit auf­ge­nom­mene und ver­öf­fent­lichte Kas­sette Thu­rin­gian Pagan Mad­ness zeigt auf dem Cover das Grab des ermor­deten Sandro Beyer mit dem Zusatz: „The cover shows the grave of Sandro B. mur­dered by horde ABSURD on 29.04.93 AB.“ In der ersten Auf­lage beinhal­tete das Album auch eine Wid­mung an Adolf Hitler und das Deut­sche Reich. Auf der Ver­öf­fent­li­chung „Asgardsrei“ (1999) besingen sie „ari­sches Blut“, „Ger­ma­nien über alles — für alle Zeiten nun!“ sowie „Ein Heil dem Sieg, dem kalten Stahl, Ger­ma­niens edler Wehr, Auf ewig steht in Bru­der­schaft unser Gross­ger­ma­ni­sches Heer!“. Seit 2000 ist keines der Grün­dungs­mit­glieder mehr Teil der Band. Statt­dessen über­nahm der Bruder von Hen­drik Möbus, Ronald die Band. Ronald Möbus betrieb zeit­weise das rechte Musik­label „Nebelfee Klang­werke“ zusammen mit seiner ehe­ma­ligen Lebens­ge­fährtin Heike Lang­guth. Jetzt wird das in „Nebel­klang“ unbe­nannte Label betrieben durch Robert Ull­rich, Ost­straße 48, 07548 Gera. Unter­stützt wird Möbus bei Absurd durch Sven Zimper alias „Luror“, der das Schlag­zeug sowie die Gitarre ein­spielt. Zimper betreibt seit 2000 das NSBM-Label „World Terror Com­mittee Pro­duc­tions“ (W.T.C. Pro­duc­tions, Bir­ken­straße 8, 39517 Tan­ger­hütte) bei dem mehr als zwei dut­zend (NS-)Black Metal Bands unter Ver­trag stehen.

 

Ver­sand Mer­chant of Death

 

Mer­chant of Death ist der an das Label Darker than Black ange­glie­derte Online-Versandhandel (USt-IdNr.: DE268119179). Er wird aus der Woh­nung von Hen­drik Möbus in der Köpe­ni­cker Land­straße 124 betrieben. Der Ver­sand benutzt eine Pack­sta­tion in Baum­schu­lenweg in der Hän­sel­straße 71: Hen­drik Moebus, 28539293, Pack­sta­tion 175, 12437 Berlin. Bank­ver­bin­dung: M.O.D. Ver­sand­handel, Giro­konto: 391323433, BLZ: 36010043, Post­bank Essen, IBAN: DE55360100430391323433 / BIC: PBNK­DEFF. Die Web­site des Ver­sandes ist der­zeit beim deut­schen Pro­vider Host Europe gehostet: Host Europe GmbH, Wel­s­er­straße 14, 51149 Köln.

 

Netz­werk Pagan Front

 

1998 gegrün­detes inter­na­tio­nales Neo­na­zi­netz­werk das sich auf NSBM spe­zia­li­siert hat. Es ver­eint unter seinem Dach diverse Bands, Labels und Fan­zines und tritt bei der Orga­ni­sa­tion von Fes­ti­vals und Kon­zerten in Erschei­nung. Gegründet wurde es von Rone Rehal (vom US-Label Dun­geon of Dar­k­ness Records), Hen­drik Möbus, Witek Slusarz (vom pol­ni­schen Label Dead Christ Com­mune), „Ara­nath“ von Swas­tyka, Illia Babin (Russ­land vom Label „Stellar Winter“) und anderen. In einer eigenen Publi­ka­tion von 2002 (Hea­then­pride) hieß es im Edi­to­rial: „Wir führen einen Krieg, es geht um das Über­leben unserer Rasse, unseres Erbes und unserer Kultur. […] Unsere Absicht ist einzig den NSBM zu einem Teil der White-Power-Szene zu machen.“ Der­zeit wird auf der Web­site der Pagan Front in der Unter­stütz­er­liste an erster Stelle der „Mer­chant of Death“-Versand von Möbus und Chris­tian Schön­dorfer genannt. Von ihrer „Totentanz“-Agentur ver­an­stal­tete Kon­zerte wurden z.T. zusammen orga­ni­siert oder beworben. Das deut­sche Neonazi-Onlinemagazin „Schlachtenruf.de“ (regis­triert auf Thomas Lindner, St. Bene­diktstr. 2 1/2, 97072 Würz­burg) wird bei „Our Zines“ auf­ge­listet.

 

Band Satana­chist

 

Die deutsch-griechische NSBM-Band Satana­chist wurde Mitte 2011 gegründet und ver­öf­fent­lichte bis­lang eine Demo-Kassette sowie eine Split-CD mit der aus­tra­li­schen NSBM-Band Spear of Lon­ginus. Zum dama­ligen Zeit­punkt bestand der Zusam­men­schluss aus vier Per­sonen, der Sänger der Band ist der grie­chi­sche Funk­tionär der Gol­denen Mor­gen­röte (Chrysi Avgi), Nick Gio­halas, der sich wahl­weise auch „Jarl von Hagall“ oder „Sadistic Slayer“ nennt. Gio­halas ist zudem Front­mann der in NSBM-Kreisen popu­lären grie­chi­schen Band Der Stürmer. Vom pol­ni­schen Drummer „P.“ wurde sich 2014 getrennt, da es „per­sön­liche und ideo­lo­gi­sche Dif­fe­renzen“ gab. Nach eigenen Angaben bilden die beiden Deut­schen „Bul­wark“, der bis 2011 „die Füße still­halten“ musste und „Martyr-Svart“ (Bas­sist der Band Ewiges Reich) den Kern der Band. Im NSBM-Magazin Ablaze machte die Band aus ihrer poli­ti­schen Gesin­nung keinen Hehl: „Wir ver­stehen uns als Black Metal-Band, welche den ethi­schen Natio­nal­so­zia­lismus und Reichs­folk­the­ma­tiken ver­in­ner­licht hat und pro­pa­giert.“ Weiter heißt es, „Europas alte Ord­nung wieder her­stellen und eine maxi­male Schä­di­gung der ‚Aus­er­wählten‘ sind eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit von allen Band­mit­glie­dern“. Im Juli 2014 ver­kün­dete die Band stolz, nun Teil der „Pagan Front“ zu sein.

 

[1] Hesse war Spitzel für das Bun­desamt für Ver­fas­sungs­schutz. Mit För­der­gel­dern des Frei­staats Sachsen und der EU – ins­ge­samt 13.000 DM – baute er, laut Presse, sein Unter­nehmen Hate Records schnell zu einer der zen­tralen neo­na­zis­ti­schen Ver­triebs­or­ga­ni­sa­tionen aus. Hesse agierte auch als Mit­pro­du­zent von Platten deut­scher Nazi­ro­cker. So war er bei­spiels­weise maß­geb­lich an der Her­stel­lung der CD „Ran an den Feind“ der Nazi­band Landser betei­ligt, wofür er im Dezember 2001 zu einer zwei­jäh­rigen Haft­strafe ver­ur­teilt worden war.
[2] Ad Hominem, Noc­turnal Degrade, Zervm
[3] Adal­runa, Drow­ning The Light, Eternum, Ethe­real Forest
[4] Absurd, Aryan Blood, Bils­kirnir, Todes­weihe, Vogel­sang
[5] Askival
[6] Bek­hira, Order of the Death‘s Head
[7] Blodtru,
[8] Bustum, Capri­cornus, Severe Storm
[9] Fidei Defensor, Geimhre, God­less North, Nord­wind
[10] Eingar, Galdr, Hålväg, Nok­turne, War­wulf, Obscurum, Somno­lence
[11] Kriegs­hetzer, Zgard, Ungern
[12] Darkt­hule
[13] Hauta­kammio, Two Runes
[14] Kaevum, Nord­v­rede, Skaur
[15] Mene­groth
[16] Nacht­kult
[17] Totale Ver­nich­tung, Vica­rivs Filii Dei
[18] For­lorn Winds (USA/PL), Satana­chist (DE,GR)
[19] aus Finn­land, beim Label „Wer­e­wolf Records“. Im Jahr 2007 ist eine gemein­same Ver­öf­fent­li­chung von „Satanic War­master“ und „Aryan Blood“ erschienen, mit ihrem Titel „The Chant of the Bar­ba­rian Wolves“ einem Mord­aufruf gegen Juden: „Schlag hart, ohne Ver­ge­bung, wenn Rüs­tung und Fleisch aus­ein­ander gerissen werden, wird unser Morgen däm­mern um kein Licht zu zeigen, für die Juden die ohne Reue ver­wüstet werden“.
[20] eine der popu­lärsten NSBM-Bands aus Athen, Grie­chen­land von Mit­glie­dern der Chrysi Avgi (Gol­dene Mor­gen­röte) um Nick „Jarl von Hagall“ Gio­halas, benannt nach der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Hetz­pos­tille und mit Lie­dern wie „Anti-Semitic Fun­da­men­ta­lism“ (Anti­se­mi­ti­scher Fun­da­men­ta­lismus), „Ein Volk, Ein Reich, Ein Führer“ oder „Sieg Heil Vater­land“. Die Band wurde 1998 gegründet mit dem Ziel, „die fun­da­men­talen Prin­zi­pien der NS Welt­an­schauung im Black Metal Unter­grund zu pro­pa­gieren.“
[21] fin­ni­sches ein Mann-Projekt um Jaakko Lähde aka. „Black­Goat Gra­ve­de­se­crator“ beim fin­ni­schen Label „Wer­e­wolf Records“, mit Album­titel wie „Appe­tite for Holo­caust“ oder Song­titel wie „Aryan Evil“ (Ari­sches Böse). Im Inter­view mit dem NSBM-Magazin Ablaze cha­rak­te­ri­sierte er den Black Metal fol­gen­der­maßen: „Black Metal ist grausam, finster, poli­tisch inkor­rekt, faschis­tisch und gewalt­ver­herr­li­chend!“
[22] aus Ita­lien, beim ital. Label „Lo-Fi Crea­tures“, Video vom Kon­zert in Zatec zeigt Band beim Hit­ler­gruß, dem sich Publikum anschließt
[23] Die Band hat sich 2009 auf­ge­löst und war bei Möbus Label „Darker than Black Records“
[24] Band­pro­jekt aus Ita­lien
[25] aus Zürich, Schweiz, beim Label „Darker than Black Records“
[26] aus Zürich, Schweiz, beim Label „Berg­stolz“ mit Alben wie „N.S. Occult Metal“ oder „Black Metal Holo­caust“
[27] aus Basel, Schweiz um den Neo­nazi Sven Brogle beim Label „Supre­macy Through Into­lerance“ mit Titeln wie „Ausch­witzer Grim­mig­keit”, „Ver­nich­tungs­krieg” und „Des Rei­ches Marsch in Blut­rich­tung”
[28] aus Ita­lien beim Label „War Arts Pro­duc­tions“ mit Titeln wie „Blitz­krieg“
[29] aus Deutsch­land beim NSBM-Label „Wer­e­wolf Records“ mit Titeln wie „Burn Your Jewish Neigh­bourhood“ (Zünde deine jüdi­sche Nach­bar­schaft an)
[30] aus Frank­reich, beim Label „Appa­ritia Recor­dings“, brachten 1999 eine gemein­same CD mit „Evil“ heraus, darauf Lieder mit Titeln wie „Mar­chando Para o Holo­causto“ (Mar­schieren zum Holo­caust) und „Ary­an­hord Holo­caust“
[31] aus Deutsch­land (Ingol­stadt, Bayern) beim Label „Mis­an­thropic Art Pro­duc­tions“
[32] aus Deutsch­land (Thü­ringen) beim Label „Noc­turnal Empire“
[33] aus Tsche­chien beim Label „Agonia Records“
[34] aus Tsche­chien, beim Label „Mass Catharsis Pro­duc­tions“, haben einen Song mit dem Titel „Zyklon B“
[35] aus Por­tugal, beim Label „ Satan Fights Huma­nity Records”
[36] aus Deutsch­land, beim Label „ Satan Fights Huma­nity Records”
[37] aus Grie­chen­land beim NSBM-Label „World Terror Com­mittee“, nannte sich von 1997–2007 „Stutthof“ nach dem gleich­na­migen Kon­zen­tra­ti­ons­lager
[38] 2013 auf­ge­löste Band aus Bel­gien beim Label „Iron Age Records“ mit Songs wie „Alkoho­lo­caust“
[39] 2011 auf­ge­löste Band aus Por­tugal, beim Label „Fren­t­eu­ropa Records“
[40] fran­zö­si­sche Band des Sän­gers von Ad Hominem beim deut­schen NSBM-Label „Christhunt Pro­duc­tions“ des Neo­nazis Marco Martin aus Leo­polds­höhe (NRW)
[41] 2010 auf­ge­löste Band aus Deutsch­land (Saar­land) beim Label „Narb­en­tage Pro­duk­tionen“ mit Titeln wie „Sterben für den Führer“
[42] 2010 auf­ge­löste Band aus Deutsch­land (NRW) beim Label „Darz­a­ma­dicus Records“
[43] aus Deutsch­land (Thü­ringen) mit Todes­rune im Band­logo
[44] pol­ni­sche Band, beim Label „Mali­gnant Voices“, Band­mit­glieder mit Namen wie „Zyklon“ und Song­titel wie „Black Legions of SS“, nannten sich zeit­weise „Infernal SS
[45] aus Polen von Mit­glie­dern der Band „Infernal War“
[46] 2013 auf­ge­löste Band aus Deutsch­land (Dort­mund) beim Label „Nykta Records“
[47] aus Tsche­chien beim Label „Metal Swamp“, mit Titel wie „Zlatý Úsvit“ (Gol­dene Mor­gen­röte, grie­chi­sche Neo­na­zior­ga­ni­sa­tion)
[48] aus Polen um den Sänger Kamil Pus­tuła beim Label „Old Legend Pro­duc­tions“
[49] Aus Polen beim Label „Xaphan Records“
[50] Aus Deutsch­land
[51] aus Sachsen-Anhalt, beim Neonazi-Label „Nebelfee Klang­werke”, deren Sänger „Porcus“ der Neo­nazi Ben­jamin Schneider ist, der auch das Label SFH-Records in Zeitz betreibt , mit Titeln wie WAR (Abkür­zung für White Aryan Resis­tance, Weißer Ari­scher Wider­stand). Der Absurd-Sänger Ronald Möbus betrieb zeit­weise das rechte Musik­label „Nebelfee Klang­werke“ zusammen mit seiner ehe­ma­ligen Lebens­ge­fährtin Heike Lang­guth. Jetzt wird das in „Nebel­klang“ unbe­nannte Label betrieben durch Robert ULL­RICH, Ost­straße 48, 07548 Gera
[52] aus Deutsch­land (Bran­den­burg) beim NSBM-Label „Kno­chen­sack Ver­sand“ (E.MIX, Dorf­strasse 37, 15526 Bad Saarow), nach Eigen­an­gaben das „unpo­li­ti­sche“ Pro­jekt des Sän­gers der Rechts­rock­band Wolfs­kraft
[53] Musiker aus Deutsch­land (Bran­den­burg) mit eigenen Label (Nokout Music, Ruhls­dorfer Str. 100, 14513 Teltow). Ver­öf­fent­lichte Lieder auf NPD-Schulhof CDs und fällt regel­mäßig mit rechten Aus­sagen auf
[54] engl. für Ras­sen­rein­heit, Band aus Deutsch­land (Sachsen) beim Neonazi-Label „One People One Struggle Records“ (S. Raack, Hei­de­straße 1–3, 01127 Dresden)
[55] Neo­na­zi­band um Nor­bert Noleppa aus Deutsch­land (Franfurt/Main) beim NSBM-Label „Last Resort Store“ (Dominik Wen­sauer, Buchenweg 20, 63856 Bes­sen­bach), Titel wie „Völ­ki­scher Schwarz­me­tall“, „Für das Reich“ oder „Ger­ma­nien wird rein“
[56] aus Polen, beim pol­ni­schen „Pagan Front“-Label “Lower Sile­sian Strong­hold”, mit Alben­titel wie “W.A.R” (für White Aryan Resis­tance, Weißer Ari­scher Wider­stand) oder Final Solu­tion („End­lö­sung“)
[57] tsche­chi­sche Band beim Label „Raven­heart Pro­duc­tions“, besingen Kel­ten­kreuz und Schwarze Sonne
[58] aus Tsche­chien, beim Label „The Legacy of Pagan Future”
[59] Buda­pest, Ungarn , die ihren Auf­tritt in Žatec (z.B. Cover­song von Absurd – Pest­tanz) über das „Pagan Front“-Label „Lower Sile­sian Strong­hold“ als Kas­sette ver­öf­fent­licht haben
[60] aus Polen beim spa­ni­schen Label „Death­rune Records“, Titel wie „End­lö­sung“ oder „Aryan Voice of Hatred“ (Ari­sche Stimme des Hasses)
[61] aus Öster­reich beim Label „One People One Struggle Records“, beklagt sich über den heu­tigen Zustand des Black Metal: „Black Metal ist tot! Zur Spiel­wiese für Schwule, Libe­rale, Demo­kraten […]ist das Schwarz­me­tall in dieser End­zeit nun ver­kommen.“ (Aus dem Lied „Black Metal ist…“) und rufen dazu auf: „Kampf macht frei — Befreie Volk und Land“
[62] aus Kroa­tien, beim ita­lie­ni­schen NSBM-Label „Frozen Dar­k­ness Pro­duc­tions” mit Alben­titel wie „White Power for White People Fight“ (mit Haken­kreuz­fahne auf dem Cover) oder „From Silence to Blitz­krieg“
[63] Ita­lie­ni­sche NSBM-Band aus Rom, beim bra­si­lia­ni­schen Label “Panzer Holo­caust Pro­pa­ganda“
[64] popu­läre bra­si­lia­ni­sche NSBM-Band aus Blu­menau, Santa Cata­rina. Als Album­titel z.B. die NS-Parole „Trotz Verbot Nicht Tot“ (und darauf Titel wie „Zyklon B“)
[65] fran­zö­si­sche Band, beim deut­schen NSBM-Label „Christhunt Pro­duc­tions“ mit Alben­ti­teln wie „Inhale Zyklon B“ (frz. für Inha­liert Zyklon B)


Kontakt: 
[recherche&aktion]
www.recherche-und-aktion.net
recherche-und-aktion@riseup.net
(PGP)

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hab die broschüre gelesen und find sie super recherchiert. ich hoffe das folgt für andere städte auch;-)

 

ein grosse danke an die verfasser_innen.

weiter so!!!!

2. April 2016. NSBM '' SHOWER '' Festival Headliner : GRAVELAND ... jemand zu glauben, dass er nicht NSBM?
graveland.herobo.com/en/News/

Kann mich dem nur anschließen, sehr gut recherchiert; vielen Dank für die Broschüre. Einiges ist doch durchaus neu bzw. tiefer beleuchtet für mich.
Sollte definitiv verbreitet werden. :-)

Es wirkt wirklich alles gut aufgearbeitet, aber ein paar Fragen bleiben mir dann doch noch:

 

Eine Aufklärung darüber, dass es bereits vor Möbus ein Ablaze-Magazin gab, das keinewegs Neonazi-Instrument war, wäre wünschenswert. Warum wurde darauf verzichtet? So landet im Zweifelsfall wieder mehr im Nazitopf als angebracht.

 

Zweitens finden sich in der Auflistung der Konzerte in der „Erleb­niss­cheune“ in Kirch­heim (Thü­ringen) einige Bands, bei denen ich die Verbindung zur Neonazi-Szene nicht nachvollziehen kann. Abgesehen von den Bands des ersten Konzerts (und später das Konzert mit The Call) finden sich mit Infernal War und Moredhel nur noch zwei Bands, die zwar in Vokabular und Ästhetik eindeutige Verweise auf den Nationalsozialismus aufweisen, aber scheinbar nicht auf eine Glorifizierung abzielen (z.B. geht es in dem Text zu dem zugegebenermaßen selten dämlich benannten "Satanik Endsieg" darum, sich selbst zu besiegen und sich Satan hinzugeben). Hier sehe ich noch gerechtfertigte Kritikpunkte, aber was Bands wie Acherontas, Huldrefolk, Sekhmet, Koltum, Askeregn usw. in dieser Aufzählung machen, würde ich mir gerne erklären lassen. Ich kenne das Lokal nicht, ich kenne die Bands nicht persönlich... aber wurden diese Konzerte tatsächlich von Totentanz organisiert? Kann ich mir beim sonstigen Auftreten der Bands kaum vorstellen.

 

Ansonsten vielen Dank für die Arbeit! Wenn man sich die Entwicklung auf dem Wolfszeit und dem Ragnarök-Festival die letzten Jahre anguckt, scheint man die denkenden Köpfe innerhalb der Metal-Szene ja doch langsam für das Thema sensibilisiert zu haben.

Reicht zum Thema Ablaze nicht die Informationen, dass die im NSBM-Sumpf verankere Postille seit 2007 erscheint, um es gegenüber dem mündigen Leser von vorherigen Projekten abzugrenzen? Es ist erstaunlich, wie schnell wieder Rufe laut werden, wonach angeblich "im Zweifelsfall wieder mehr im Nazitopf [landen würden] als angebracht".

 

"[W]as Bands wie Acherontas, Huldrefolk, Sekhmet, Koltum, Askeregn usw. in dieser Aufzählung machen, würde ich mir gerne erklären lassen. Ich kenne das Lokal nicht, ich kenne die Bands nicht persönlich... aber wurden diese Konzerte tatsächlich von Totentanz organisiert? Kann ich mir beim sonstigen Auftreten der Bands kaum vorstellen."

 

Wie eine kurze Internetrecherche zeigt weisen mehrere der aufgezählten Bands eine große Nähe und teilweise auch personelle Überschneidungen zu bestehenden NSBM-Strukturen auf. Unzweifelhaft handelt es sich bei der genannten "Erlebnisscheune" um einen einschlägig bekannten Treffpunkt der rechten Szene. Die Behaupung, dass die Konzerte in der Erlebnisscheune von Totentant organisiert wurden, scheint sich nicht nur vor diesem Hintergrund zu bestätigen, so heisst es nämlich unter "Info" auf der "Totentanz"-facebook-Seite, man habe bereits Konzerte mit den Bands Acherontas und Sekhmet durchgeführt - "and many others". Soweit die Resultate einer oberflächlichen Überprüfung der im Text genannten Daten, ohne tiefer zu graben scheint schon deutlich mehr dran zu sein, als du glaubst.