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Friedrichshafen 2009: Tag der Wiedervereinigung
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Am 3. Oktober 2009, dem Tag der sogenannten Deutschen Einheit, marschierten etwa 200 Faschisten durch Friedrichshafen am Bodensee. Hunderte Antifaschisten demonstrierten gegen den braunen Aufzug und bekamen einmal mehr den deutschen Polizeistaat zu spüren. Die Behörden wollten an diesem denkwürdigen Tag nichts anbrennen lassen und setzten 1.000 Polizisten
mit schwerem Gerät und Pferden gegen die Gegendemonstranten ein
und sicherten den Nazis durch Prügelattacken und Festnahmen
ihren Aufmarsch.
Eine spontane Demonstration von über 200 autonomen Antifas in Richtung der Naziroute wurde wenige 100 Meter davor von den behelmten Kettenhunden der BRD aufgehalten, angegriffen und eingekesselt. Nach weiteren Attacken von sogenannten Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten wurde den Eingeschlossenen mitgeteilt, dass die komplette Demo aufgelöst und in Gewahrsam genommen wird. Dies wurde auch in die Tat umgesetzt. Am Ende verbrachten an die 200 Antifas ihren Nachmittag in provisorischen Käfigen in einem Berufsschulzentrum und wurden erst freigelassen, als die Nazis schon zu Hause waren.
Alles in allem hat uns der Staat heute wieder seine häßlichste Fratze gezeigt und den Aufmarsch der Faschisten mit Gewalt gegen vielfältigen Protest durchgesetzt. Anstatt dies aber weiter zu skandalisieren, müssen wir einsehen, dass die BRD ihr eigenes Grundgesetz mit Füßen tritt. Antifaschismus muss breiter werden, denn nur mit einer großen Bewegung können wir in Zukunft die Spielregeln diktieren und bleiben nicht durchschaubar.
Antifaschistische Linke Freiburg im Oktober 2009 www.antifaschistische-linke.de
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nicht vergessen!
nicht zu vergessen sind die ca 60 antifas, welche die nazi-reden mit zwischenrufen und parolen gestört haben und immer wieder versucht haben, an den demozug heran zu kommen!
no boarder, no nation! auch nicht wenns um antifaschismus geht! oder vor allem dann nicht!
Alles in allem hat uns der
Die BRD hat an diesem Wochenende ihr GG eben nicht mit Füßen getreten, sondern das Recht auf Meinungsäußerung, welches auch für Arschlöcher gilt, durchgesetzt. Soweit, so demokratisch. Richtig ist, daß das kein Skandal ist, denn auch linksradikale Demonstrationen dürfen stattfinden und werden notfalls auch durch Bullen vor Neonazis geschützt. Was die Breite des Antifaschismus angeht, bin ich aber skeptisch. Erinnert sei hier beispielsweise an die Lichterketten Anfang der 90er, als Tausende zwar gegen "Faschismus" (als ob Nationalsozialismus, Faschismus, Neonazismus etc ein und dasselbe wären) demonstrierten, aber kein Problem mit rassistischer Asylpolitik hatte. Oder an den bürgerlichen Antifaschismus die über einen Standortpatriotismus, ein besseres, ein neues Deutschland, nur halt ohne Nazis, selten hinauskommt (treffend hier die Goldenen Zitronen: "Was sollen die Nazis raus aus Deutschland, was hätte das für einen Sinn? Die Nazis können doch nicht raus, denn hier gehören sie hin"). Und dass der Staat, ohne das in irgendeiner Weise aufwiegen zu wollen, jährlich mehr Menschen umbringt als Neonazis (alleine im Mittelmeer ertrinken jedes Jahr Hunderte Flüchtlinge), sollte bei solch breiter Bündnispolitk nie vergessen werden. Linke Politik ist mehr als Antifaschismus!
zu fn
weiterer bericht zu Friedrichshafen sowie ein umfangreiche linksammlung mit interviews und bilder zum naziaufmarsch auf
aaldi.blogsport.de