Endlagerbaustelle Gorleben besetzt

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In den frühen Morgenstunden des 5.10. besetzten Anti-Atom-Aktivist_innen die Endlagerbaustelle in Gorleben. Anlässlich der an dem Tag beginnenden Koalitionsverhandlungen forderten sie ein eindeutiges Bekenntnis gegen Laufzeitverlängerungen und gegen Gorleben als Endlagerstandort. Mehrere Kletteraktivist_innen entrollten auf dem Förderturm des Salzbergwerks ein Transparent mit einer riesigen Anti-Atom-Sonne und die Aufforderung: „Bringt Bagger!“

 

„Statt das Moratorium aufzuheben, sollte das Endlager im Gegenteil zurückgebaut werden“, so Hanna Poddig von contratom. „Dass der Salzstock nicht als Endlager geeignet ist, sollte spätestens seit den Desastern aus der Asse und Morsleben allen klar sein. Dennoch halten Politiker_innen an diesem Standort fest- das ist skandalös und unverantwortlich“.

 

Anlass für die Aktion waren die am 5.10. beginnenden Koalitionsverhandlungen. Gerade weil die regierungsbildenden Parteien sich im Wahlkampf für eine Verlängerung der Laufzeiten der AKWs ausgesprochen haben, sei es wichtig, sich öffentlich für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen einzusetzen.

„Nach dem Wahlsieg von CDU und FDP befürchten wir ein Kippen des Moratoriums und sehen den ohnehin ungenügenden Atomausstieg in Gefahr. Gerade jetzt ist es also wichtig, den Widerstand entschlossen auf die Straße zu tragen“, erläuterte Hanna Poddig, eine der Aktivist_innen vor Ort, die Aktion.


Für Rückfragen:

vor Ort: Hanna Poddig, 0175/9767027
  http://www.contratom.de

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Zu Beginn der Koalitionsverhandlungen von Schwarz Gelb kamen ca. 1000 Antiatombewegte als ungeladene Gäste mit viel Spass zum bitter ernstem Thema
Pünktlich um 17.00 Uhr standen vor der CDU - Bundeszentrale bereits 300 bis 400 Menschen mit vielen Antiatomfahnen und anderem Protestmaterial. Von Alt bis Jung war alles vertreten. Die Polizei hielt sich auffällig im Hintergrund.

Gegen 17.30 Uhr waren es dann gut doppelt so viele und es wurde mit Leibesübungen für den Widerstand geübt. "Mit uns ist zu rechen"... gibt es einen Ausstieg aus dem Ausstieg und nicht die Abschaltung der sieben Meiler in den kommenden Jahren, wie einmal ausgeklüngelt, spätestens dann "muß sich diese Regierung sehr warm anziehen" so verschiedene Sprecher (waren nur Männer) von Antiatominitiativen und BUND. Das Warmlaufen des Widerstandes endete mit diversen Sportlichkeiten und immer wieder kehrenden "Hopp hopp Atomkraft Stopp" - Sprechchören kurz vor dem Verhandlungsort. Die Medien filmten und fotografierten kurz, um sich dann, ohne weitere Interviews aufzunehmen, wieder ganz ihrem hierarchischen Denkmuster hinzugeben und zu Merkel und co zu wandern.

Leider fehlten mal wieder eher radikale Linke/ Autonome etc. mit ihrer Kritik in der Protestveranstaltung. Schade! Aber dafür war es dennoch eine ganz gute Aktion. 1000 Menschen am Montag in der Ungegend Berlins - immerhin.

Die bürgerlich/ öffentlich rechtlichen Medien haben die Proteste nur ganz kurz in ihre Filmchen zu den Koalitionsverhandlungen untergebracht, ohne näher darauf einzugehen und irgend was inhaltliches zu bringen.

In den kommenden Tagen wird es weitere Aktionen geben, dazu gibt es auf einschlägigen Seiten Infos und mensch kann sich in einen SMS - Verteiler von ausgestrahlt.de eintragen, um auch spontane Sachen mitmachen zu können. Am Tag X - wenn die neue Koalition entsprechende Entscheidungen trifft, soll massiv reagiert werden. Hier meine herzliche Bitte: das kann, muss und sollte dann auch nicht nur mit Tanzen, Laufen, Grinsen abgehen, wir brauchen auch die radikalen Linken/ Ökos/ Autonomen/ - macht sinnvolle und überlegte Sachen, aber macht was!!!

Wir haben den Austiegskonsenz immer kritisiert, das ist und bleibt so! Eine totale Wende und ein rummerkeln für noch längerer Laufzeiten, das werden wir mit Widerstand beantworten, wie sie ihn lange nicht mehr erlebt haben.

Atomaustieg sofort! Ohne Kohle und Atom - umweltfreundlichen Strom!!!