Dortmund: „Die Rechte“ imitiert die Strategien der „Les Identitaires“ aus Frankreich

Artikel über die Bürgerwehr-Ansätze der "Les Identitaires" in Frankreich

Mit ihrer provokanten Aktion, in gelben T-Shirts uniformierte Bürgerwehren durch den öffentlichen Raum zu schicken, kopiert die Partei „Die Rechte“ in Dortmund eine Aktionsform der rechtsradikalen, neu-rechten „Les Identitaires“ aus Frankreich. Sie macht somit Anleihen bei der Kampagne „Génération Anti-racailles“ - „Generation Anti-Abschaum“ der französischen extremen Rechten und betreibt ein weiteres Mal das, was man einen Ideologietransfer nennen kann. Also die Adaption und Transformation von ideologischen Elementen und Aktionsformen anderer extrem rechter Bewegungen nach Deutschland.

 

Die „Les Identitaires“ sind eine extrem rechte Bewegung, die in Frankreich vor ca. 10 Jahren entstand. (wikipedia.org/wiki/Bloc_identitaire) Im März dieses Jahres hatte sie in Lille und Lyon mit einer ähnlichen populistischen Kampagnenpolitik einer Bürgerwehr im öffentlichen Raum begonnen. Seitdem hat diese Aktionsform in Paris, Rennes und weiteren Städten stattgefunden. Jeweils ist eine größere Gruppe junger Identitärer in den Metros und den dazu gehörenden Bahnhöfen erschienen. Ähnlich einer Bürgerwehr waren sie in einheitlich gelben T-Shirts „uniformiert“. Diese Shirts waren mit dem Logo der „Les Identitaires“, dem Lambda-Emblem, versehen. In den Metros verteilten die Rechtsradikalen ihre Propaganda an die Mitfahrenden, in der sie zur „solidarité et l’auto-défense face à l’insécurité de la racaille“ - „Solidarität und Selbstverteidigung angesichts der Unsicherheit durch den „Abschaum“ “ plädierten.

Diese Kampagne der „Les Identitaires“ gehört zu ihrer seit Jahren laufenden Selbstinszenierung als „Génération Anti-racailles“ - „Generation Anti-Abschaum“. In dieser Kampagne erinnerten sie bisher, nach eigenen Angaben, an Opfer der Gewalt des „Abschaums“ und boten Kurse in Selbstverteidigung und Telefon-Hotline für Opfer des „Racailles“. Dabei ist die Argumentation der „Les Identitaires“ ethnisierend, kultur-rassistisch und sozial-darwinistisch. Die angeblich steigende Kriminalität, die Verarmung breiter autochthoner Bevölkerungsschichten, der Zerfall der Innenstädte, der Niedergang der Sitten, Gebräuche und der „französischen“ Kultur, etc. p.p. seien ein Resultat der Einwanderung und des Einflusses „kulturfremder Ethnien“. Wer also zum „Racailles“ – „Abschaum“ zählt ist klar verständlich.

Die „Les Identitaires“ verstehen sich selbst als Ethno-Pluralisten und weisen Rassismus weit von sich. Die Definition Rassismus würden nur Rassisten und Anti-Rassisten verwenden. Sie hingegen seien identitär. Rassisten sind für sie die Anderen, zumeist diejenigen die Rassismus beklagen, sich anti-rassistisch betätigen oder diejenigen, die unter Rassismus zu leiden haben. So wird in diesem Kontext von den „Les Identitaires“ oft in einer Deutungsumkehr und -verdrehung von einem „racisme antiblanc“ - einem „anti-weissen Rassismus“ gesprochen. Ein Sprachgebrauch, der den Begriffen „Deutschenfeindlichkeit“, „Gewalt gegen Deutsche“ und „antideutscher Gewalt“ der „Neuen Rechten“ in unserem Land gleich käme. Rhetorische Kreationen und Verdrehungen wie z.B. Götz Kubitschek, der Herausgeber der neu-rechten „Sezession“, sie verwendet. Schon 2011 schrieb Kubitschek mit dem Autor Michael Paulwitz das Buch „Deutsche Opfer, fremde Täter - Ausländergewalt in Deutschland, Hintergrund – Chronik – Prognose.“ In der Bewerbung dieses Buches heißt es “In vielen westdeutschen Städten gibt es Viertel mit hohem Ausländeranteil. Deutsche Jugendliche sind dort bereits in der Minderheit und sehen sich einer Alltagsaggressivität ausgesetzt, ...Die deutschen Opfer haben keine Lobby ... Wie weit dieser nicht mehr stille „Vorbürgerkrieg“ mittlerweile gediehen ist, ...“

In diesem Bürgerkrieg wähnen sich die Mitglieder der Dortmunder Kameradschaft schon seit langen und die argumentative Klaviatur der „Ausländerkriminalität“ bespielen sie durchgehend auf ihrer Internet-Präsenz „DortmundEcho“. Anfang Juli verteilten Mitglieder der „Die Rechte“ Pfefferspray an Dortmunder Passantinnen und verwiesen auf Fälle von Vergewaltigungen durch, wie sie schrieben, „Südländer“. Auf „DortmundEcho“ verkündete einer ihrer Sprecher, dass sie solche und ähnliche Aktionen in Zukunft regelmäßig durchführen wollen: „Wir lassen niemanden allein und unterstützen unsere Volksgenossen. Wenn Deutsche zum Freiwild werden, sind wir es, die solche Zustände anprangern und dagegen auf die Straßen gehen. Auch die Verteilung von Pfefferspray ist ein Beitrag zu einer Diskussion über die Sicherheit auf Dortmunds Straßen... ...Dann wird es höchste Zeit, praktische Hilfe zu leisten, Solidarität zu zeigen und den Betroffenen beizustehen!

Heute werden die völkisch-rassistischen Kameraden der „Die Rechte“ in gelber Bekleidung auf die Straße gehen und so, angesichts der öffentlichen Debatte, zu provozieren versuchen. Sie adaptieren dabei die Aktionsformen extrem Rechter aus Frankreich und bedienen sich des Duktus der Neuen Rechten.

Lyon, Lille und Paris lassen grüßen.

 


 

Französische Artikel zu der Kampagne der "Les Identitaires"

Lyon, April 2014

http://www.metronews.fr/lyon/l-operation-anti-racailles-des-identitaires-seme-le-trouble-dans-le-metro-lyonnais/mndo!Xf1JKZwLiubpE/

 

Paris, Mai 2014

http://www.20minutes.fr/societe/1371365-paris-generation-identitaire-des...

 

Rennes, Juni 2014

http://france3-regions.francetvinfo.fr/bretagne/2014/06/13/rennes-genera...

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Das gelbe Outfit spielt auf die Borussenfront an nicht auf die Identitäre Bewegung.

An den Autoren

 

Es gibt einen Marcus Arndt, der unter dem Kürzel ma auf einem Blog namens metronews24 schreibt. Er hat deinen Artikel eins zu eins übernommen, aber Titel geändert und Zwischenüberschriften eingebaut. So gibt er deinen, als seinen Artikel aus. Ganz grobes Plagiat von diesem Typ.

 

metronews24 stellt sich als “Blog von Journalisten und Beobachter über die rechte Szene“ vor. Sie seien “ein Zusammenschluss von Journalisten und Beobachtern die über die rechtsextreme Szene berichten und den Rechtsextremismus aktiv bekämpfen.“. Darüber hinaus seien sie “unabhängig, überparteilich und unkommerziell“.

Des weiteren kann man lesen: „§ 1 Haftungsbeschränkung … ...Die Inhalte dieser Website werden mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt. Der Anbieter übernimmt jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte. Die Nutzung der Inhalte der Website erfolgt auf eigene Gefahr des Nutzers. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des jeweiligen Autors ...“

 

Wie krass unverschämt ist das denn? So ein Blog nennt sich antifaschistisch.

Ich nenne das ein Plagiat und dreisten Diebstahl an journalistisch erarbeiteten Inhalten.


                ein Blogger

Hier Screenshots des Plagiats:

https://linksunten.indymedia.org/de/node/121252

ich war gerade auf der Seite und die sieht ganz anders aus als in deinen Screenshots. Ausserdem gibt es dort den Artikel gar nicht.

Anders-Hoepgen, selbsternannter Kommandant der Zivilgesellschaft und geistreicher Zitatenstifter des Antifaschismus ("Was können die Pinguine für das Abschmelzen der Polarkappen?") gibt mal wieder das Sprachrohr Dortmunder Ahnungslosigkeiten. Ach wär er doch Superintendent der evang. Kirche geblieben.

 

 

Neue Provokation Nazis patrouillieren in Bussen und Bahnen

https://linksunten.indymedia.org/de/node/150498

ein Bericht des realexistierenden Journalismus:

https://linksunten.indymedia.org/de/node/150589