Nbg: Blockupy Aktionstag

Blockupy Nürnberg - 1

Erfolgreicher Blockupy Aktionstag in Nürnberg - Infobasar und Kundgebungmit 150 Teilnehmern - Aktionen des zivilen Ungehorsams in der Nürnberger City

Mehr als 150 Personen nahmen am Blockupy-Aktionstag am Weißen Turm teil. Infostände und Reden gab es zu den Themen soziale Ungerechtigkeit des EU-Krisenregimes, Armutspolitik, Prekarität, Migration, Mobilität und Recht auf Stadt, sowie Kritik an dem Freihandelsabkommen TTIP.


Paralell zu der Kundgebung fanden gleich mehrere Aktionen des zivilen Ungehorsams statt. Zunächst statteten DemonstrantInnen der Filiale der Deutschen Bank in der Karolinenstraße einen Besuch ab. Sie äußerten zum einen Kritik an menschenverachtenden Bankstrategien, wie Nahrungsmittelspekulation, Landraub und Rüstungsgeschäft, machten aber auch deutlich, dass es ihnen um die Kritik kapitalistischer Profitlogik an sich ginge. Etwa 30 Aktive drangen in die Geschäftsräume ein, warfen Schnipsel mit Parolen und verteilten Flugblätter "Bankraub statt Landraub". An die verduzten Angestellten und Kunden wurden Schokoküsse verteilt.

Danach zogen ca. 50 Menschen durch die Fussgängerzone, um in ausgewählten Bekleidungsgeschäften, wie H&M, auf die unmenschlichen Produktionsverhältnisse z.B. in Südostasien, aber auch die zunehmend schlechteren Arbeitsbedingungen im Einzelhandel hierzulande aufmerksam zu machen. Dazu wurden Schaufenster umgestaltet oder Markenartikel mit Aufklebern neu dekoriert.

Weiter ging mit dem Thema Recht auf Stadt. Das nahmen sich die AktivistInnen indem sie eigene "Rettungsschirme gegen Überwachung" aufspannten, auf Kameraüberwachung im öffentlichen Raum hinwiesen und zahlreiche Flugblätter an PassantInnen verteilten.

Zu guter Letzt unterstrichen die Blockupy-AktivistInnen ihre Forderung nach Mobilität für alle, indem sie zur kostenlosen Freifahrt mit der Nürnberger U-Bahn einluden. Zusammen mit anderen Einschränkungen im sozialen Bereich, sorgen steigende Fahrpreise dafür, dass immer mehr Menschen in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.

Im ganzen Innenstadtbereich tauchten zudem mehrere Plakate und Transparente mit den Forderungen von Blockupy auf.

In Fürth fand paralell ebenso eine Blockupy Kundgebung mit ca. 70 TeilnehmerInnen statt. Diese blockierten symbolisch die Deutsche Bank, die nachts zuvor von Unbekannten farblich markiert wurde.

Bereits am Donnerstag protestierten am Nürnberger Flughafen 80 AktivistInnen gegen Abschiebungen und die Festung Europa. Die Aktion war der Auftakt der “europaweiten Blockupy Aktionstage“. Als Flugpersonal verkleidete AktivistInnen warben mit einem satirischen Infostand – ein Abschiebe-Gate und einem Glücksrad, bei dem ein Zielland für die Abschiebung gewonnen werden konnte.
„Fesselnde Reiseerlebnisse“ war der Titel des satirischen Flugblatts zu der Aktion.Spontan entschied ein Großteil der TeilnehmerInnen, dass der zugewiesenen Platz zu wenig Aufmerksamkeit bot und wollten die Kundgebung an einen belebteren Ort im Flughafen verlagert. Nach kleineren Auseinandersetzungen mit der Polizei gelang es, eine Kundgebung, die deutlich mehr Öffentlichkeitswirkung hatte, vor dem Flughafen anzumelden.
Die Aktion innen ging währenddessen weiter.

Franz Schupfert, Sprecher von Blockupy zieht Resonanz: "Wir bewerten den Aktionstag, wie schon die vorige Aktion am Flughafen als vollen Erfolg." Es ist uns gelungen mit Leuten aus unterschiedlichen Spektren gemeinsam neue Aktionsformen in Nürnberg zu etablieren. Das macht Zuversicht für eine rießige Mobilisierung in den Herbst, wo es für uns heißt: Tag X - Eröffnung der neuen Europäischen Zentral Bank in Frankfurt blockieren."

Am Samstag beteiligt sich der Nürnberger Blockupy Zusammenhang am europäischen dezentralen Aktionstag in Stuttgart, wo eine Demonstration unter dem Motto "Macht Europa anders - für ein Europa" von unten stattfindet.

Blockupy Nürnberg/Fürth/Erlangen

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert