In den letzten Wochen wurden mehrere Radio- und Fernsehsender in Berlin, die Werbung von der Bundeswehr geschaltet haben, markiert. Mit einer großen Sprühschablone mit dem Spruch „Bundeswehr ausschalten – Kein Werben fürs Sterben“ wurde bei den Berliner Radiosendern Kiss FM, FluxFM und 94,3 rs2 sowie bei dem Fernsehsender RTL auf ihre Rolle innerhalb der Werbeoffensive der Bundeswehr hingewiesen.
Der Radiosender FluxFM präsentiert sich als die Alternative im Radio. Was ihre Werbeschaltung betrifft, ist dieser Sender jedoch keine Spur anders als andere Radiosender. Ganz selbstverständlich darf auch die Bundeswehr über FluxFM für eine Karriere bei der Bundeswehr werben, auch wenn dies laut Angaben des Senders „nicht unbedingt ‚fluxig‘ ist“. Wer sich als Alternative im Radio zu den Mainstreamsendern begreift, aber der Bundeswehr mittels Werbung eine Möglichkeit bietet junge Menschen als Kanonenfutter zu gewinnen, sollte sich nicht wundern markiert zu werden.
Der Jugendsender Kiss FM hat sogar im Dezember 2013 zwei
Redakteur*innen direkt zur Bundeswehr nach Afghanistan geschickt. Nach
ihrer Rückkehr aus Masar-e Scharif haben sie noch einen Song „Grüße aus
dem Morgenland“ zu ihrer „Mission Afghanistan“ geschrieben. Ihren Besuch
beschreibt ein Redakteur folgendermaßen: „Ich bin, was den Einsatz der
Bundeswehr angeht, mit gemischten Gefühlen hingereist“, gesteht
Kiss-FM-Moderator Basty: „Ich hätte nicht gedacht, dass mich die
Ernsthaftigkeit der Soldaten und der Respekt, den sie vor Land und
Leuten haben so beeindruckt.“. Eine bessere Propaganda kann sich die
Bundeswehr sicherlich kaum wünschen. Statt zu vermitteln, dass in
Afghanistan Krieg herrscht und die Bundeswehr dort Teil der
Besatzungstruppen ist, die für kapitalistische Profitinteressen über
Leichen gehen, wird von dem Sender eine völlig kritiklose Unterstützung
einer Kriegsarmee zelebriert. Diese Propaganda sollte nicht
unkommentiert bleiben. Auch in den Medien, ob in Print, Audio oder
digitalen Medien macht sich die Bundeswehr breit und treibt die
Militarisierung der Gesellschaft voran. Deswegen gilt der Spruch „Krieg
beginnt hier“ nicht nur für unmittelbar militärische Einrichtungen,
sondern auch für all jene die der Bundeswehr eine Plattform bieten.
Kein Werben fürs Sterben – Bundeswehr ausschalten!
klasse aktion
sehr schöne - und vor allem durchdachte aktion.
keine sachbeschädigung, wo der aussenstehende gar nicht erkennt, worum es geht.
sondern eine klar formulierte aussage - ohne den Sachschaden in den mittelpunkt zu rücken.
So sieht politischer aktionismus aus.
chapeau !
...
Gute Aktionen! Passt auf vor Kameras.
Und wenn dann doch mal eine Scheibe zu Bruch geht, müssen die Werbeeinnahmen gegen gerechnet werden. Also auch nicht schlimm.
Weiter machen!