Nach einem abgesagtem Aufmarsch der neofaschistischen Partei „Die Rechte“ in Worms, sprangen die Faschisten der NPD ein und kündigten eine Kundgebungstour an. Diese sollte ebenfalls in Eisenberg beginnen um darauf weiter in die Städte Worms, Mannheim und Ludiwgshafen zu ziehen.
Auch gegen diese Propagandatour der Faschisten mobilisierten
GegnerInnen der rassistischen Hetze. In Worms fanden am Morgen
bereits Blockadeversuche statt, welche dazu führten, dass die
gerade mal 25 Faschisten ihre Kundgebung weit nach hinten
verschieben mussten. Auch die Abreise (und somit die Anreise zu
den nächsten Kundgebungsorten) wurde durch die breit
aufgestellten Protestierenden in Worms gestört und verzögert.
Anschließend protestierten auch in Eisenberg zahlreiche
Menschen gegen die faschistische Hetze von NPD und Konsorten.
In Mannheim mobiliserten das Bündnis „Mannheim gegen Rechts“ und Antifagruppen zu antifaschistischen Protesten gegen den braunen Mob. Über 200 Leute versammelten sich in Mannheim-Rheinau direkt am geplanten Kundgebungsort der Nazis um diesen ihren lautstarken und entschlossenen Widerstand entgegenzusetzen. Die Polizei war mit zahlreichen Einheiten bereits frühzeitig vor Ort und sperrte die Seitenstraßen, wie auch den Kundgebungsplatz mit Hamburger Gittern und Polizeiwannen ab. Nach Redebeiträgen verschiedener VertreterInnen von Mannheim gegen Rechts, wurden die Straßen mit antifaschistischer Musik beschallt.
Trotz des rießigen Polizeiaufgebotes ließen es sich entschlossene Antifas nicht nehmen gemeinsam den Versuch einer Blockade des Anreiseweges der Nazis zu probieren. Die Polizei war sofort mit einem Großaufgebot vor Ort und begann die Antifaschistinnen und Antifaschisten von der Straße abzudrängen und den Faschisten somit den Weg freizuräumen. Weitere Versuche den Protest dichter an die Nazis zu tragen scheiterten an dem übermäßigen Aufgebot der Polizei.
In Ludwigshafen demonstrierten über 100 Menschen gegen die letzte Station der faschistischen Kundgebungstour. Auch hier war die Polizei massenhaft vertreten. Die AntifaschistInnen protestierten lautstark gegen die Nazipropaganda. Sehr erfreulich war hier die hohe Bereitschaft Ludwigshafener Jugendlicher Flagge gegen faschistische Umtriebe zu zeigen. Als Ludwigshafener Gesinnungskameraden ihre faschistischen Freunde grüßen wollten und AntifaschistInnen diesen ihre Ablehnung unmittelbar klarmachten, stellten sich die „Helfer“ in grün und blau wieder schützend vor diese. Nach dem Ende der Kundgebung zogen sich die Ludwigshafener Faschisten in ihre örtliche Nazikneipe – dem Bon Scott – zurück. Polizeiwannen parkten auch hier in unmittelbarer Nähe um die Sicherheit der Faschisten zu gewährleisten. Im Gegenzug kontrollierte die Polizei willkührlich mehrere AntifaschistInnen die sich von den Protesten entfernen wollten.
Abschließend kann sicherlich viel gutes über die antifaschistischen Proteste heute gesagt werden. Die Nazis wurden übertönt, überschallt und konnten die Ablehung die ihnen zukommt, auf jeder ihrer Stationen lautstark vernehmen. Dennoch bleibt (selbst-)kritisch anzumerken, dass etwa der Blockadeversuch in Mannheim hätte gehalten werden können. Notwendig hierfür wäre eine größere Entschlossenheit des Protestspektrums gewesen, sowie eine größere Akzeptanz dynamischer Protestformen. Wenn neben den nur ca 40 entschlossenen AntifaschistInnen die sich an den Blockaden beteiligten, die in der Nähe anwesenden KundgebungsteilnehmerInnen angeschlossen hätten, wäre eine Blockade der angereisten Nazis und somit die Verhinderung der Kundgebung realistischer gewesen.
Aus den Stärken und Schwächen unseres heutigen Protestes gilt es – wie immer – zu lernen, um beim nächsten mal noch besser, entschlossener und erfolgreicher den Faschisten alles entgegenzusetzen was wir aufzubieten haben.
In diesem Sinne:
Keine Stimme den Nazis!
Die Antifaschistische Aktion aufbauen!
//BILDER FOLGEN//
Fotobericht
Hier der Beitrag der BN zum heutigen Tag:
http://www.beobachternews.de/2014/04/12/hunderte-im-rhein-neckar-raum-gegen-npd-auf-der-strasse/
Blockade Monnem
In dem Artikel heist es: "das etwa der Blockadeversuch in Mannheim hatte gehalten werden können..."
Wir waren dabei, und haben mit der Blockade versucht die Faschos aufzuhalten, nun ist es aber nunmal schwer mit 25 Antifas die komplett von der Polizei eingekesselt wurden, dem ganzen länger als 10 minuten stand zu halten, wir haben unser bestes gegeben, und die verstärkung, die wir geholt hatten, ist von der Polizei seperat eingekesselt, und aufgehalten worden. Zudem machten die Polizisten auch keinen halt davor, jugendliche an sehr schmerzhaften intimen bereichen zu schlagen.
Deswegen halten wir es nich für angebracht, das wir für den Mut und den Wiederstand auch noch so kritisiert werden. Wir mussten vieles einstecken, und haben trotztdem der Represion der Polizei standgehalten, denn wir lassen uns nicht unterkriegen, weder vom Staat, noch von den Faschisten!
Missverständnis
Ich denke hier kritisiert niemand die wenigen AntifaschistInnen die entschlossen blockieren wollten. Ganz im Gegenteil; es wird kritisiert dass sich kaum jemand an die Antifas angeschlossen hat. Und die Blockade begann eine Stunde vor der Einkesselung. Als die ersten blockierten waren nicht mal halb so viele Polizisten da wie eine Stunde danach. Das heisst man hatte locker eine Stunde Zeit problemlos mindestens 100 personen zum Blockadepunkt zu mobilisiern. 100 Personen hätte man viel schwieriger angreifen/räumen können wie 25-30.
Für die antifaschistischen Initiativen in Mannheim gilt jedoch daran zu arbeiten eine allgemeine Bereitschaft zu Blockaden zu entwickeln bzw. die Menschen in Zukunft mehr dazu zu sensibilisiern. Dann kann man in Mannheim eine Nazikundgebung auch wirklich verhindern/blockieren und nicht nur wie jedes mal "lautstark stören".
Dass es klappen kann hat Verhinderung der Nazikundgebung in der Neckarstadt vor 2 Jahren gezeigt. Damals wurde die Kurpfalzbrücke samt Bahngleise blockiert. Dies war nur durch die Entschlossenheit der kritischen und antifaschistischen Massen möglich.