Es gibt wahrscheinlich viel zu kritisieren am Anti-Repressionstag. Einiges davon betrifft die eigene Rolle. Die der Organisierenden, die des eigenen Umfelds, die eigene Rolle. Darauf möchte ich hier nicht eingehen.
Stattdessen möchte ich den Blick lenken, zu einem anderen Adressaten unserer Kritik: der Polizei und ihrer Hintermänner und Hinterfrauen. Sie hat unsere Demonstration(en) durch ihre Taktik der Übermacht und des Raumverbots verunmöglicht. Sie hat mal wieder gezeigt, was mit dem sperrigen Begriff Repression auch und im Besonderen gemeint ist.
Heute umsonst: ein kleines Stück Repression
Die Repression ein Stück weit am eigenen Leib erfahren 'dürfen' an einem solchen Tag viele Menschen. Bullenwannen überall. Martialisch positionierte Uniformierte. U-Bahnhöfe geschlossen, Stadtteile abgeriegelt. Tausende Bullen und hunderte von Wannen im Einsatz.
Die Bullen wirken bedrohlich. Man kann versuchen, sie zu ignorieren und spürt doch ihre Omnipotenz. Wer hier eigentlich wen bedroht, wird den Menschen klar. Das Offensichtliche wird den Leuten auf einmal vor Augen gehalten: Der Kaiser ist nackt! Weil der Polizist ein Bulle ist, kann er niemandens Freund sein!
Unmittelbar vor Ort, wenn die Polizei, "dein Freund und Helfer", sich als Cyborg, das sein Gesicht nicht verlieren kann, weil es keines hat, entpuppt - gibt es niemanden, der die Wahrheit verlügt.
Die Presse wäre natürlich 'da' gewesen, wie eine Schmeißfliege bei der Scheiße der Opportunität, wenn es Bilder gegeben hätte. Doch wir? Haben noch nicht einmal einen Furz an Anlass geboten. Keine "Krawalle", keine Lagerfeuerromantik. (Und also die Presse zum Schweigen bestraft.)
In gewisser Weise kann man das doch als Erfolg verbuchen. Ein riesiger, übertrieben wie häufig, dabei sichtbarer Aufmarsch der Repression. Wer sonst, wenn nicht der Repressions-Apparat selbst, könnte solche Bilder (in den Köpfen) liefern? Wer könnte besser das Thema Repression vermitteln, wenn nicht die Polizei?
Irgendwie nein.
Ich persönlich glaube nicht dass ein paar martialische Bilder vom Staatsapparat, 39 Strafanzeigen "wert" sind.
Eines der Ziele einer Antirepressionsdemo sollte doch sein nicht noch mehr Repressionen auf die teilnehmenden Menschen zu erzeugen, was aber leider am Samstag passiert ist.
Ich hoffe dass das dann auch weiterhin und vor allem längerfristig verfolgt und die Menschen die durch das Vorgehen der Bullen an diesem Tag nun und in Zukunft gerichtliche Probleme bekommen gut unterstützt werden.
Also nein, ein Erfolg kann in den Samstag in keinster Weise hineininterpretiert werden, das wäre nicht nur falsch sondern auch gefährlich wenn so ein Ausgang in Zukunft als "Erfolg" beschrieben wird.
man kann sich ja vieles schönreden, aber...
dieser Post geht komplett daran vorbei.
Diese Demo war auch in dieser Hinsicht kein Erfolg.
Denn sie wurde ganz klar aggressiv und offensiv angekündigt. Die Demo Aufrufe waren eine klare Kampfansage an die Berliner Polizei.
Das ist auch völlig in Ordnung. Man muß sich dann aber nicht wundern, wenn die Polizei entsprechend auf so eine Herrausforderung reagiert und ordentlich
Truppen auffährt. Natürlich ist sie von einem "gewaltbereiten" Charakter der Demo ausgegangen.
Sich dann nachträglich über die repressive Art der Polizei zu beschweren, ist etwas naiv und blauäugig.
Es wurde halt mit großen Worten Etwas angekündigt, dass nicht umgesetzt werden konnte.
Für die meisten nichtbeteiligten Leute rund um die Demo und den Polizeiaufmarsch wirkt das i.d.R. außerdem nicht so bedrohlich, wie man denkt.
De sehen das häufig eher als "Event", wo bißchen gegafft wird (Stichwort Sensationsgeilheit) oder als nerviges Hindernis auf dem Weg zu Terminen etc.
Klares 1:0 für die Polizei an diesem Tag
[B] Nigerianische Botschaft mit Farbe markiert
In der Nacht vom 22.3. auf den 23.3. haben wir in Berlin die nigerianische Botschaft mit Farbbomben angegriffen, um auf die andauernde Kollaboration mit dem deutschen Abschiebestaat aufmerksam zu machen.
Der Widerstand gegen die Kollaboration der nigerianischen Botschaft mit dem deutschen Abschiebestaat dauert an.
Wie Freund_innen und Aktivist_innen von The Voice schreiben, ist "diese unsägliche Praxis sogenannter Botschaftsanhörungen durch Botschaftsvertreter des nigerianischen Staates seit mindestens 10 Jahren bekannt. Eine der ersten, digital heute noch nachvollziehbaren Erwähnungen auf der Homepage von The VOICE Refugee Forum Germany findet sich unter dem Datum 5.8.2008 unter dem Titel „Ein anderes Gesicht des Kolonialismus“ und ist von Rex Osa verfasst (http://thevoiceforum.org/node/899). Dieser Text beschreibt bereits ausführlich die unzulässigen Machenschaften und enthält eine Erklärung an den damaligen Botschafter Nigerias. (https://linksunten.indymedia.org/de/node/97099)
Mit unserer Aktion solidarisieren wir uns mit diesem Widerstand, und all den von Repression Betroffenen, die sich diesem Widerstand ebenfalls angeschlossen haben (http://thevoiceforum.org/node/3265).
Wir nutzten für die Aktion den Rahmen des Aktionstages gegen Repression (AntiRep14) aus, um deutlich zu machen, dass auch Abschiebungen ein Teil des Repressionsapparates sind.
Lasst uns den Kampf gegen Repression, Rassismus und Unterdrückung insgesamt intensivieren! Eine Möglichkeit dafür ist die Unterstützung des Protestmarsches der Refugees von Straßburg nach Brüssel im Mai und Juni 2014. Checkt das aus unter https://linksunten.indymedia.org/de/node/107803
STOP DEPORTATION! STOP COLLABORATION!
Genau
so sieht es aus!
sehe ich ähnlich...
Die Bedrohung die unsereins erfährt, gibt es in den Augen der meisten Menschen nicht. Unsere Furcht vor den Bullen, kommt nach Jahren der Demo und Aktionserfahrung, in der alle möglichen SM-Spielchen mit uns abgezogen werden und von Hi-Tech-Maschine über Faust bis zum Chemie und Tier Einsatz alles dabei ist. Manchmal komme ich sogar in Kontakt mit Menschen die quasie "unpolitisch" sind wie das so heißt, diese sind völlig verwundert über die GEschichten die ich so erzählen kann von und über die Bullen. Es geht an ihnen vorbei, was uns passiert, sie haben keine Vorstellung.
Deshalb wird es oft nicht als Bedrohung erfahren, weil der flexible Polizeistaat nur auf die Haut, die wirklich aufmucken. Warum auch auf die anderen hauen, die eh harmlos sind und bis 65, 67 oder 72 arbeiten (was weiß ich, wer kommt da noch mit?).
Eine symphatisantenszene ist über die Bullen aufgeregt, hilft den aktiven aber nicht bei der Abwehr eines Bullenangriffes, weil verwickelt in Konzerte, Essen, Zocken was auch immer.
Eine unbeteiligte Szene die es sieht und dann mit einzelnen spezialist_innen ausgestattet ist, die den "neuen" erklärt wohin die Bullen unterwegs sind. Diese nehmen das kurz auf und Unterhalten sich dann weiter über Film xy.
Letztendlich die die wirklich aufgehalten werden und verbal angeherrscht werden: auch sie werden wir nicht treffen, weil sie nicht den Hauch einer Idee haben, wo/wie/wohin/warum usw. Widerstand zu artikulieren ist.
...und nur darum kann es gehen: das wir mehr Menschen treffen. Wenn viele wissen, dass es eh keinen Sinn macht, irgendwas zu machen, ist nichts gewonnen.
idee
die demos einfach nur ankündigen
die strassen blockieren die bullen dann selber^^