(B) Solidarität mit Joel und Josef

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Am heutigen Abend fanden vor der schwedischen und der österreichischen Botschaft in Berlin zwei Kundgebungen in Solidarität mit den in Schweden und Wien inhaftierten Antifaschisten Joel und Josef statt. Circa 30 Menschen nahmen teil und brachten so ihre Solidarität mit den beiden Antifas zum Ausdruck. In den Botschaftsgebäuden fanden zur gleichen Zeit Kulturveranstaltungen statt, so dass eine gewisse Öffentlichkeit hergestellt war. Sicherheitspersonal und Polizei waren auch sichtich darum bemüht eine weitergehende Störung dieser zu verhindern.

 

Am 24. Januar wurde der, aus Jena stammende, Antifaschist Josef, welcher sich in Wien an den Protesten gegen den Akademiker-Ball beteiligte, festgenommen. Flankiert durch eine Hetzkampagne in den Medien, soll an Josef offensichtlich ein Exempel statuiert werden. Ihm wird laut Medienberichten "Landfriedensbruch in führender Rolle", sowie "schwere Sachbeschädigung" und "versuchte schwere Körperverletzung" vorgeworfen. Eine Haftprüfung bestätigte am vergangenen Freitag die gegen Josef verhängte Untersuchungshaft. Als Begründung bediente sich das Gericht der umstrittenen "Tatbegehungsgefahr". Die Behörden befürchten also, Josef könnte bei Freilassung die ihm vorgeworfenen Taten wiederholen. Diese Begründung ist insbesondere grundrechtlich bedenklich, da sie „einen Strafaspekt gegen einen noch nicht verurteilten Beschuldigten beinhaltet“ (Info). International und in der BRD kam es in der Folge zu zahlreichen Solidaritätbekundungen, unter anderem in Göttingen, München, Hannover, Jena, Saalfeld, Hamburg, Saarbrücken, Athen, Habana, Uelzen, Salzwedel, Wien, Berlin, Jerusalem, San Cristobal, Tübingen, Budapest, Napoli, Leipzig und Mailand.

 

Am 15. Dezember griffen circa 40 Neonazis eine antirassistische Demonstration in Stockholm mit Stöcken, Messern und Flaschen an. Joel und andere Antifaschist*innen halfen erfolgreich bei der Verteidigung gegen diesen Angriff. Wenige Tage später wurde Joel unter dem absurden Vorwurf des versuchten Mords verhaftet. Joel sitzt nun seit Monaten im Knast sitzt und kann deshalb nicht bei seinem Kind sein sein. Währenddessen griffen Neonazis am 8. März in Malmö erneut eine Gruppe von Aktivist*innen an, die sich zuvor an einer feministischen Demo anlässlich des internationalen Frauentags beteiligt hatten. Drei Personen wurde dabei durch Messerstiche schwer verletzt. Einer der Angegriffenen ist nach zwei Notoperationen wieder außer Lebensgefahr. In Soldiarität mit den verletzten Antifas in Malmö gab es in Berlin ebenfalls eine Soliaktion am vergangen Donnerstag.

 

Am kommenden Samstag findet um 16 Uhr eine breit mobilisierte Demonstration unter dem Motto „Unsere Solidarität gegen ihre Repression" statt. Die beiden Kundgebungen verstanden sich als Teil der Mobilisierung dafür. Am Abend ist dann auch eine zweite, unangemeldete Demo unter dem Motto „Unkontrolliert durchs Gefahrengebiet“ geplant. Der Vorbereitungskreis hat dazu mögliche Szenarien skizziert. Der Ort wird am selben Tag bekanntgegeben.

 

Der Vorbereitungskreis der beiden Kundgebungen bedankt sich bei allen Dagewesenen. Morgen findet noch eine Podiumsveranstaltung zu Joel, Josef und Adel in Berlin statt. Menschen aus den beiden Solikreisen werden dort über den aktuellen Stand der Verfahren und ihre Arbeit sprechen. Es bleibt dabei: Antifaschistischer Widerstand darf nicht nur auf symbolischen Lippenbekenntnissen beruhen, sondern muss (auch) auf der Straße praktisch werden. Und unsere Solidarität endet nicht an den Grenzen. In diesem Sinne:

 

Die Repression lauert überall, wir auch!

Freiheit für Josef und Joel!


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Termine:

Podiums-VA: Freiheit für Joel, Josef, Adel:20.03.2014 | 20:00 Uhr | Bandito Rosso (Lottumstraße 10A)

Infoveranstaltung zur Antirepressionsdemo am Samstag & Vokü: 21.03.2014 | 19:30 Uhr | Lunte (Weisestraße 53)

Kundgebung & Demo: 22.03.2014 | 16:00 Uhr | U-Bahnhof Turmstraße

Soli-Party: 22.03.2014 | 20:00 Uhr | Rauchhaus (Mariannenplatz 1A)

Unkontrolliert durchs Gefahrengebiet: 22.03.2014 | 22:00 Uhr | Ort folgt...

VA: Wie schreibe ich Briefe an Gefangene: 29.03.2014 | 19:00 Uhr | Schreina47 (Schreinerstraße 47)

Soliparty für die (Re)finanzierung der Demo: 29.03.2014 | 23:50 Uhr | Köpi (Köpenicker Straße 137)