Räumung in Kiew - Straßenschlacht um den "Euromaidan"

Brennende Barrikaden und heulende Sirenen von Krankenwagen - der Kampf um den Maidan-Platz in Kiew hat nach Ablauf eines Ultimatums seitens der ukrainischen Regierung vor ein paar Stunden begonnen. Was sich während des Tages abzeichnete wird nun immer mehr zum Bürgerkriegsszenario: Schüsse, Molotow-Cocktails und schwarzer Rauch in der einbrechenden Nacht in Kiew.

 

Medien berichteten bereits von Auseinandersetzungen um Regierungsgebäude und die Parteizentrale der Regierungspartei am Nachmittag. Zusätzlich lief ein Ultimatum der Regierung am Abend aus, welches eine Räumung des Maidans vorsah. In den Auseinandersetzungen vor dem Räumungsversuch kam es bereits zu Todesopfern. Laut Presse sind einige Demonstranten erschossen worden sowie ein Mitarbeiter der Parteizentrale und mutmaßlich 2 Polizisten - der derzeitige Räumungsversuch wird die Opferzahlen sicherlich in die Höhe schnellen lassen, da sowohl die Sicherheitskräfte als auch vereinzelt die Demonstranten mit scharfen Waffen schiessen. Währendessen ruft Oppositionsvertreter Klitschko dazu auf, dass Frauen und Kinder den Platz verlassen und sich den Polizisten entgegenzustellen. Vertreter des rechten Sektors rufen ihre Anhänger dazu auf mit Waffen den Platz zu verteitigen. Einige Stellungen wurden bereits von den Berkut-Spezialeinheiten eingenommen, sodass die Konfrontation nun direkt am Maidan-Platz stattfindet. Der Live-Ticker der ARD vermeldet: "Der ukrainische Premierminister Asarow hat bei einem Telefonat mit EU-Erweiterungskommissar Füle versprochen, den Einsatz von Schusswaffen wenn irgendwie möglich zu vermeiden. Die Mitglieder der "Berkut"-Spezialeinheit mit Kalaschnikow-Sturmgewehren zu sehen, habe große Sorgen bei ihm ausgelöst, sagte Füle bei einer Veranstaltung in Brüssel."Beide Seiten trennen nur noch die brennenden Barrikaden und es fliegen immer wieder Molotow-Cocktails und Feuerwerkskörper, die Gegenseite antwortet mit vereinzelten Schüssen und Blendgranaten.

 

Die heutige Nacht wird wohl den Protesten einen entscheidenenden Verlauf geben und sowohl die Verschärfung der Repression durch den Staat als auch die Radikalisierung der Opposition zur Folge haben.

 

Einen Livestream gibt es unter anderem hier: http://rt.com/on-air/ukraine-central-kiev-protest/ und den ARD Ticker hier: http://www.tagesschau.de/ausland/ukraine-ultimatum100.html

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Was für ein Wahnsinn!

http://www.youtube.com/watch?v=0DxkDiAcSF8&desktop_uri=%2Fwatch%3Fv%3D0D...

 

Achtung: in diesem Video werden Menschen vor laufender Kamera erschossen, deswegen auch keine Altersfreigabe - offensichtlich sind die Demonstranten unbewaffnet und auch die Retter werden beschossen

 

Fazit: wer als Regime solche Mittel wählt, muss weg - egal wer da erschossen wird!

Gibts vielleicht irgendwo anständige Artikel zur Situation in der Ukraine? Bisher hab ich eigentlich nur mitbekommen, dass in der Opposition Ultranationalisten, Nazis und Antisemiten ihr Unwesen treiben...

Sicherlich sollten Interessierte mal einen Blick auf "German - Foreign - Policy" werfen. Z.B. dieser Artikel:

 

http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58803

Mich alles irgendwie an den arabischen Frühling...regime chance immer nach den gleichen muster...ist doch alles kein zufall.und die einseitige medien Berichterstattung ist einfach nur nervig und durchsichtig das es schon weh tut..

Demonstranten benutzen Schusswaffen und schiessen mit scharfer Munition auf die Polizei.
Link zum Video auf Liveleak:

http://www.liveleak.com/view?i=34e_1392746107

Das Gewehr in dem Video ist ein Luftgewehr.
Die Pistole ist eine scharfe Waffe vom Typ Walther PKK.

Ihr schlagt hier wirklich Tagesschauberichtserstattung vor? Wann kapiert ihr endlich, dass Linksunten mal angetreten ist um dieser tendenziellen Berichterstattung etwas entgegenzusetzen? Nehmt ihr Linksunten wirklich ernst? Erkennt ihr die Einseitigkeit der Berichterstattung  in den Massenmedien nicht.... Sie lügen und lügen und ihr benennt sie als Quelle!

nimm dir die zeit, fahr nach kiew und schreib drüber!

Nimm dir die Zeit, vernetze dich und schaffe seriöse Quelle mit Gruppen vor Ort... . Falls es die dort nicht mehr geben sollte und alles Emanzipatorische sich von den Kämpfen zurückgezogen haben sollte, dann hock dich vorm Fernseher mit dem Bewusstseion einseitige Berichterstattung zu konsumieren. Wenn du meinst es reicht auf Linksunten den Links zur Tagesschau zu veröffentlichen, dann nur zu....

 

Was meinst du was auf Linksunten los wäre, wenn die präsenten Schwarzroten Fahnen dort für Anarchosyndikalismus stehen würden oder andere unterstützenswerte Gruppen dort die Oberhand gewinnen würden?

 

Tagesschau suggeriert uns aber eindeutig ein falsches, beschönigtes, heuchlerisches Bild....

 

Selbstverständlich haben die, die es wert sind und dort kämpfen meine vollste Solidarität, nur wird´s langsam Zeit für den antifaschistischen Kampf....

und der war und wird nie ein Schwester / Bruderkampf d.h. friedlich mit deinem Feind gemeinsam an der Barrikade und gewähiren lassen ist nicht drin...

da ist Rückzug dann verständlich, wenn der Feind die Überhand gewinnt....

Ich hoffe, diese ganze faschistische Drecksbanden werden vom Militär weggerotzt! UNA, svoboda, rechter Sektor der ganze Banderabschaum!

 

Niemand würde ein Camp unterstützen, wo himmlerbilder von den Campern geschützt werden! 

Das ist kein Link zur Tagesschau, sindern Aufnahmen unabhängiger Berichterstatter, völlig Indymedi-konform.

Erkennt man natürlich nicht mit kleinbürgerlichen rosa Brillen auf.

Sicher gibt es genug Gründe in der Ukraine auf die Strasse zu gehen. Aber ganz sicher sollten einige eher "German Foreign Policy" lesen, als sich ausgerechnet deutsche Mainstream - Medien zu lesen.

 

Einige haben dazu auch noch einige inhaltliche Probleme mit der Thematik Querfront. Mal lesen:

 

http://www.netz-gegen-nazis.de/category/ressorts/wissen/was-sie-machen/q...

 

Seit an Seit mit den Klitschkos, Timoschenkos und FaschistInnen zu kämpfen ist ganz sicher nicht unser Ding.

Interessanter Artikel, wer mit wem...

 

http://www.jungewelt.de/2014/02-20/024.php

Genau das ist aber falsch: Sicher ist, dass die Linke in der Ukraine weitgehend diskreditiert ist. Sicher ist, dass es den Hooligans und Faschos gelungen ist, durch (anscheinend) diszipliniertes und entschlossenes Vorgehen, das mit den nichtmilitanten solidarisch bleibt, ein unverzichtbarer Bestandteil des Gesamtprotests zu werden (und davon könnte unsereiner einiges lernen, so traurig das ist).
Sicher ist auch, dass die Besetzung des Maidan und alles drumherum zunächst mal Ausdruck eines tiefen Risses zwischen Regierung und Regierenden ist. Dass der Riss sich an etwas so idiotischem wie der EU-Annäherung auftut, ist pupsegal: Revolten und Revolutionen fangen immer aus Gründen an, die mit dem Ausgang nichts mehr zu tun haben, und die mitunter ganz klein und kleinlich sind. Dass die Revolte sich politisch bis hierher eher rechts artikuliert, zeigt die diskursive Schwäche der Linken nicht nur in der Ukraine. Und die lässt sich nicht überwinden, indem man sich da raushält. Das sehen inzwischen (d.h. vorgestern) übrigens auch die Charkiver Anarchisten so und fordern dazu auf, wieder auf den Maidan zu gehen. So weit man das von hier aus sehen kann, organisiert sich der Maidan weitgehend selbst - und glücklicherweise auch unabhängig von dem, was die Oppositionsfratzen gerne hätten. Darin liegt eine Chance, wenn wir die Aussicht ernst nehmen, dass sich das Volk selbst organisieren soll. Welche politischen Inhalte dabei transportiert oder entwickelt werden, hängt in hohem Maße davon ab, welche Ideen da hineingetragen werden - und überzeugend sind.