Seit 2009 gibt es in Münster/ Westf. massiven Widerstand gegen den jährlichen "(M)Arsch für das Leben". Im März ist es wieder soweit. Der gruselige Umzug, der sich da durch Münster zieht, ist nicht der Karnevalsumzug, und es ist auch nicht schon wieder Halloween. Es handelt sich vielmehr um die früher "1000 Kreuze" genannte Veranstaltung der Organisation "EuroProLife", die Abtreibung strikt ablehnt (sogar nach einer Vergewaltigung), und Frauen, die abgetrieben haben, zu Schuldigen stempelt.(Zitat von der Website: "Die Frau gesteht ihre Schuld. Sie hatte das letzte Wort.")
Über das ganze Jahr verteilt, führt die von Wolfgang Hering geführte Organisation mit Sitz in Heroldsbach (Bayern) in verschiedenen Städten diese Umzüge durch. Doch auch der Protest von denkenden Menschen wird überall größer und kreativer.
Deshalb: auf nach Münster, auf zum Gegenprotest - Samstag, 22. März 2014!
(Weitere Infos in der nächsten Zeit auf den einschlägigen Sites.)
Für Münster noch drei nette Infos/ Details:
1) Wolfgang Hering ist gerngesehener Gast bei Veranstaltungen, die die Ärztin Angelika Pokropp-Hippen, erklärte Abtreibungsgegnerin und Fundi-Katholikin, durchführt, so gesehen am 28. 12. vergangenen Jahres im münsterschen Dom. Pokropp-Hippen selbst wurde vor einigen Jahren durch einen Vortrag bekannt, in dem sie eine Frau, die abtreibt, als "Giftmörderin ihres Kindes" bezeichnete. (Vortrag bei einer Tagung des "Bundes katholischer Akademikerinnen" in Bonn). In ihrer Praxis in Münster-Amelsbüren (Ottmarsbocholter Str. 4, privat: Lange Kuhle 25) ist sie auch als "Psychotherapeutin" tätig, wobei sie insbesondere das angebliche "PAS" ("Post Abortion Syndrom") behandelt, eine Krankheit, welche angeblich Frauen heimsucht, die abgetrieben haben. Dass diese Krankheit medizinisch nicht belegt ist (findet sich nicht im ICD-10), stört dabei offensichtlich weder Dr. Pokropp-Hippen noch die Ärztekammer.
2) In den vergangenen Jahren wurden auch in Münster zahlreiche Gestalten, die klar (verschiedenen) neurechten Gruppierungen zuzurechnen sind, beim "(M)Arsch für das Leben" gesehen, so u.a. Philipp Döbbe (pi, AfD, Junge Alternative), Marcel Huesmann (damals JN, heute auch Sympathisant der "Identitären"), Björn Römer.
3) Letzteres (und die Anwesenheit von Rechten bei einer vergleichbaren Veranstaltungen in München) stört offenbar wenigstens die katholische Kirche: die "1000 Kreuze" dürfen seit 2010 in Münster keine Kirche mehr für den Auftakt ihrer Veranstaltung nutzen. - Dass Pokropp-Hippen eine Frau, die ihr - gesetzliches - Recht auf Abtreibung wahrnimmt, als "Giftmörderin" tituliert, stört zumindest die Innenstadtgemeinde St. Lamberti nicht: Pokropp-Hippen und ihre - glücklicherweise ein halbes Dutzend nicht überschreitenden - Mitstreiter_innen dürfen weiterhin an jedem letzten Mittwoch im Monat um 18:00 Uhr in der Kapelle von St. Aegidii Rosenkränze beten ("Alpha et Omega"), und an jedem zweiten Samstag im Monat in St. Lamberti von 11:30 bis 12:00 Uhr öffentlich beten, z.B. für "Männer und Frauen welche an einem ungeborenen Kind schuldig geworden sind".
Zusammengefasst
Also einer älteren Person würde ich es so erklären:
Die Leute, die da demonstrieren (hoffentlich nicht auf Grund von Blockade), wollen nicht, dass Frauen ein selbstbestimmtes Leben führen dürfen.
Eine Frau kann aber nichts dafür, dass sie eine Frau ist. Von daher ist es eine Diskriminierung und folglich ist deren Haltung abzulehnen. Eine Frau ist nichts Schlechtes.
Kfz
Kfz-Kennzeichen der Dame: MS-AC-1056 (dkl. Wagen)