Dortmund stellte sich quer

Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!

Am 5. September 2009 fand in Dortmund zum 5. Mal in Folge der sogenannte „Nationale Antikriegstag“ der Faschisten statt. Vom Bundesverfassungsgericht (BVG) am Vortag erlaubt, jedoch von der Polizei mit erheblichen Auflagen bedacht, wurde aus der geplanten Nazidemonstration „nur“ eine stationäre Kundgebung mit weniger als 700 Faschisten in der Nähe des Dortmunder Hafens.

 

Die Gegenproteste waren vielfältig. Gleich zwei Bündnisse mobilisierten in diesem Jahr in die Ruhrpottmetropole. Das bundesweite antifaschistische und antimilitaristische Bündnis „Dortmund stellt sich quer“, welches auch wir unterstützten, versammelte sich mit über 3.000 Teilnehmern am Hauptbahnhof. Antifaschisten und Kriegsgegner verschiedenster Coleur beteiligten sich daran. Ein schwarzer Block von 1.000 Linken an der Spitze, türkische und kurdische Genossen, linke Parteien und Verbände und zahlreiche Einzelpersonen einte an diesem Tage nicht nur die Gegnerschaft gegenüber Nazis, sondern auch die internationale Solidarität gegen Hunger, Ausbeutung und Krieg.

Das sogenannte „S5-Bündnis“, ein Zusammenschluss aus überwiegend regionalen Nazigegnern, erreichte eine Teilnehmerzahl von etwa 2.000 auf der Kundgebung und Party mit der Gruppe „Deichkind“ auf dem Dortmunder Gerichtsplatz. Leider auch wieder mit Fahnen von kriegsführenden Staaten.

Die Demonstration des Quergestellt-Bündnisses konnte keine 100 Meter laufen. Beim Versuch durch den Hauptbahnhof, der einer militärischen Festung glich, durch zu brechen, wurde die Demospitze massiv von der Polizei mit Schlagstöcken und Pfefferspray angegangen und zurückgedrängt. Vielfältige Gegenwehr von Antifaschisten wurde mit über 280 Verhaftungen
und brutaler Polizeigewalt beantwortet.

Trotz der Einschränkungen von polizeilicher Seite und der beschränkten Handlungsfähigkeit an diesem Tag kann die bundesweite Mobilisierung des Bündnisses „Dortmund stellt sich quer“ als Erfolg gewertet werden. Erstmals ist es gelungen, eine bundesweite antifaschistische Mobilisierung nach Dortund auf die Beine zu stellen. Allein aus Baden-Wüttemberg fuhren mehrere Busse zur Bündnissdemonstration in die Stadt. Die Teilnehmerzahl der Faschisten ist dieses Jahr im Vergleich zum Vorjahr von deutlich über 1.000 auf knapp 700 eingebrochen. Dass die Nazis nur eine stationäre Kundgebung durchführen durften ist nicht zuletzt Resultat der Antifamobilisierung nach Dortmund. Dass aber diese Kundgebung überhaupt stattfinden konnte, verdanken die Faschisten dem BVG und einem riesigen Polizeiaufgebot. Unsere Konsequenz daraus kann nur sein, im nächsten Jahr noch intensiver nach Dortmund zu mobilisieren, um eine Verhöhnung der Opfer von Faschismus und Krieg endlich komplett zu verhindern.

 

Kein Fußbreit den Faschisten!

Krieg dem Krieg!

Hoch die Internationale Solidarität!

 

www.antifaschistische-linke.de

 

Mehr lesen:
Pressemitteilung der Roten Antifa Duisburg
Stellungnahme von „Dortmund stellt sich quer“
Artikel zu den antifaschistischen Aktionen in der Jungen Welt
Presseschau zu Dortmund bei der VVN/BdA NRW
Freiburger Mobilisierung nach Dortmund

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"Vielfältige Gegenwehr von Antifaschisten wurde mit über 280 Verhaftungen und brutaler Polizeigewalt beantwortet."

 

Die Verhaftungen haben allerdings nicht nur beim "dssq"-Bündnis stattgefunden. Auch das S5-Bündnis war davon betroffen.

Übrigens wurden die Nationalfahnen nach der Kundgebung mit Deichkind wieder eingepackt, waren somit nicht auf der Demo zu sehen.

Und evtl noch zur ergänzung... man soll nun nicht glauben das da zich fahnen wedelten... 2 Israel Fahnen und ne mini amy fahne mehr hab ich jedenfalls nicht gesehn... und wie oben gesagt waren auf der Demo selbst keine Fahnen im Einsatz und auch ein seitenbanner  mit amy flagge das zuerst da war wurde direkt vor demobeginn wieder verbannt...

Klar, der Tag in Dortmund war kein voller Erfolg für uns AntifaschistInnen uns aber wenigstens ein Schritt in die richtige Richtung. Voll zufrieden bin ich aber mit der Bus-Orga des Freiburger Busses.  War eine sehr nette Atmosphäre im Bus. Alle waren mit den aktuellen Infos und lecker Verpflegung eingedeckt und niemand musste allein durch Dortmund laufen. Vielen Dank dafür!

Ich kann mich Simon nur anschließen. Der Bus war vorbildlich organisiert. Da können sich herkömmliche Reiseunternejmen echt ne Scheibe von abschneiden. Auch die ticketpreise waren der Hammer. Für einen Konzerteintritt mit Getränken hätte ich wesentlich mehr bezahlt. Gerne wieder liebe GenossInnen!

Der Artikel ist wirklich vernünftig. Alles wichtige enthalten, keine Übertreibungen und eine Perspektive, die mut macht, auch wenn der Tag nicht gerade das einhielt, was er versprach.

Ergänzend noch:

Es gab noch eine Spontandemo der MLPD, die ziemlich sektiererisch war und wichtige Kräfte abzog, die sonst vielleicht doch noch in die Nordstadt hätten kommen können. Das nächste Mal muss es ein Konzept geben, dass alle Eventualitäten mit beinhaltet.

Ansonsten auch vielen Dank an die Kräfte vor Ort, wie z.B. die Rote Antifa Duisburg, die sich sehr bemühten, das Beste rauszuholen und den anreisenden GenossInnen sehr halfen.