Heidenheim: Neonazis aus der Anonymität gerissen

Dominik Hurst - Tierliebe schützt nicht vor Menschenhass

In den Abendstunden des 19.1.2014 wurden in Heidenheim zwei Neonazis mit hunderten Flugblättern in ihrer Nachbarschaft geoutet. Zum einen betroffen war Tobias Spegele (Iglauerstraße 9), der sich im Umfeld rechtsradikaler "Ultras" des FC Heidenheim bewegt und vor kurzem durch einen rassistisch motivierten Übergriff aufgefallen ist. Weiterhin wurde dem Heidenheimer NPD-Nachwuchs Dominik Hurst an seinem Wohnort in der Max-Beckmann-Straße 4 zu größerer Bekanntschaft verholfen. Hurst betreibt u.a. die Facebook-Seite "NPD Heidenheim" und ist ebenso ein Admin der Göppinger NPD-Seite.

 

Beide Faschisten sind durch rassistische Hetze und Gewaltandrohungen gegen Flüchtlinge aufgefallen. Menschen, die vor Verfolgung und Not fliehen, stehen allerdings in Heidenheim ebenso wie ihre Unterstützer unter dem Schutz antifaschistischer Aktions-Gruppen. Die nun erfolgten Outings sind ein erstes Signal in Richtung aller rechten Hetzer, die sich unerkannt wähnen - sollte es zu Drohungen und Gewalttaten gegen Flüchtlinge kommen, wissen wir, an wessen Tür wir zuerst klopfen müssen.

 

Hier die Texte der verteilten Flugblätter:

 


 

NEONAZI IN IHRER NACHBARSCHAFT

 

Liebe Anwohnerinnen und Anwohner,

 

sollten Ihnen vermehrt Aufkleber der rechtsextremen Partei NPD in Ihrer Nachbarschaft aufgefallen sein, so wollen wir heute den Verantwortlichen hierfür vorstellen: Es handelt sich um Dominik Hurst, wohnhaft in der Max-Beckmann-Straße 4, der seit einigen Monaten massiv im Internet faschistische Propaganda verbreitet. So ist er Betreiber der Facebook-Seiten "NPD Heidenheim" und "Asylflut stoppen auch in Heidenheim", auf denen er bundesweit Kontakte zu Neonazis knüpft. Desweiteren ist er ebenfalls Mitbetreiber der Facebook-Seite der NPD Göppingen, die gemeinsam mit den lokalen "Autonomen Nationalisten" für eine Vielzahl rechter Aufmärsche, Propagandadelikte und Gewalttaten in Göppingen verantwortlich ist.

 

Dieses Klima des politisch motivierten Menschenhasses versucht Dominik Hurst nun ebenfalls in Heidenheim zu etablieren. Vor wenigen Wochen verschaffte er sich Zutritt zum Flüchtlingsheim in der Walter-Wolf-Straße in Heidenheim, wo er Fotos machte und rechtsextreme Aufkleber im Inneren des Gebäudes verklebte. Die Bilder verwendete er als Vorlage für NPD-Grafiken, auf denen gegen Menschen gehetzt wurde, die vor Verfolgung und Elend aus ihren Heimatländern fliehen. Bereits vor der Bundestagswahl 2013 hatte die NPD unmittelbar vor dem Flüchtlingsheim ihre hetzerischen Plakate aufgehängt.

 

Vor dem Hintergrund dieser Ereignisse rufen wir zur Wachsamkeit auf. Zu rechnen ist u.a. mit der Zunahme an rechtsextremer Propaganda in Ihrer Nachbarschaft, sei es in Form von Stickern, Plakaten oder Postwurfsendungen. Zudem werden Privatwohnungen aktiver Neonazis nicht selten zu Treff- und Anlaufpunkten für die rechte Szene.
Dem Entstehen rechter Strukturen müssen wir in Heidenheim entschiedenen Widerstand entgegensetzen - Wehret den Anfängen!

 

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Antifaschistisches Info-Team Heidenheim

 


 

Liebe Anwohnerinnen und Anwohner,

 

hiermit unterrichten wir Sie über die Aktivitäten von Tobias Spegele, der gemeinsam mit seiner Freundin Annika Gruschka in der Iglauerstraße 9 wohnhaft ist. Spegele bewegt sich im Umfeld rechtsradikaler Ultras des FC Heidenheim und hat sich offenbar in den letzten Monaten zunehmend politisch radikalisiert. Bereits auf eigenen Internet-Seiten sowie Facebook-Profilen verbreitete er in der Vergangenheit rechte Propaganda - nun jedoch tritt er auch im Alltag durch politisch motivierte Gewalttaten in Erscheinung. So versuchte er vor wenigen Wochen, gemeinsam mit einem weiteren Neonazi eine Person körperlich anzugehen, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge engagiert. Nur durch das Eingreifen von Dritten konnte der Übergriff verhindert werden - Spegele ließ bei der Gelegenheit allerdings klar verlauten, auch in Zukunft Gewalt gegen die Person ausüben zu wollen, sollte sich diese weiterhin für Flüchtlinge einsetzen.

 

Warum dieses Outing?
In Deutschland war während des letzten Jahres eine dramatische Zunahme an rassistisch motivierten Übergriffen gegen Flüchtlingsheime zu beobachten. So haben sich die erfassten Fälle fremdenfeindlicher Gewalt verdoppelt, wie sich aus einer Bekanntgabe der Bundesregierung ergibt - umso höher dürfte die Dunkelziffer liegen.
Neben Sachbeschädigungen und Brandanschlägen auf Flüchtlingsheime hat auch die rassistische Hetze durch "Bürgerinitiativen" sowie Neonazi-Gruppen zugenommen. Auch in Unterelchingen bei Ulm verteilte die NPD massenhaft Flugblätter gegen ein Heim, was in den Medien kaum Beachtung fand.
In Heidenheim mussten wir vor der Bundestagswahl 2013 eine Anbringung von NPD-Plakaten direkt vor dem Flüchtlingsheim in der Walter-Wolf-Straße beobachten, zudem verschaffte sich der Heidenheimer NPD-Aktivist Dominik Hurst Zutritt zu dem Gebäude und verklebte dort Sticker mit fremdenfeindlichem Inhalt.
Dass auf diese subtilen Formen der Bedrohung und Einschüchterung auch jederzeit direkte Gewalt folgen kann, beweist der versuchte Übergriff von Tobias Spegele.
Gewaltbereite Neonazis aus der Anonymität zu reißen sehen wir daher auch als ein Mittel, sie von zukünftigen Gewalttaten abzuhalten.
Im diesem Sinne: Wehret den Anfängen! Kein Fußbreit den rassistischen Hetzern!

 

Antifaschistisches Info-Team Heidenheim

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Wie kann denn von Tierliebe die Rede sein, wenn sich der liebe Herr Hurst mit einem eingesperrten Pferd vor einem Gitter präsentiert? - So etwas ist keine echte Tierliebe.

Des weiteren unterhält er ja anscheinend auch Kontakte zu Göppinger Nazis. Vor kurzem wurden Fällen von Göppinger Nazis, welche aus dem Umfeld der AN GP stammen bekannt, laut denen sie auf einem Gartengrundstück mit Waffen auf Tiere geschossen und diese teilweise auch getötet haben sollen. (Videomaterial hierzu wurde ja auch schon hochgeladen, siehe https://linksunten.indymedia.org/de/node/97574)

 

Das nur als kleine Anmerkung weil der Spruch "Tierliebe schützt nicht vor Menschenhass" falsch verstanden werden könnte. 

Der Knabe fabriziert u.a. Banner mit der Aussage "Tierschutz ist Heimatschutz", auf denen exakt dieses Pferd zu sehen ist. 

diese scheiß nazis.

und das pferd kann wohl nix dafür, dass dieser idiot es gefangen hält.

tierschutz=heimatschutz? (beides doof!)

nazis und speziesist_innen angreifen!

Genau!

Öffnet alle Zäune Freiheit für Alle(s)!!!

Damit sie schön vor Autos rennen können oder in Panik Kinder überrennen oder sonst was passiert!

Also echt, was das hier für ein Spruch?!

Als wenn Ihr Eure Tiere alle komplett frei rumlaufen laßt!

Das ist jawohl totaler Murx!

In meiner Nachbarschaft hatte im Sommer ein Hund ein Pferd(auf einer Koppel) und einen anderen Hund(beim Spazieren gehen mit Frauchen) angegriffen!

So ähnliche würde Eure anarchistische "alles freiherumlaufende" Tiergerechtigkeit aussehen ...

Sofortige Tierbefreiung ist natürlich nicht möglich. Was jedoch möglich ist, ist den Speziezismus in der Gesellschaft vollkommen abzubauen und den Tieren ein halbwegs normales Leben (gesichert, aber auf jeden Fall besser als völlig unfrei und zwanghaft im Stall) zu geben. Dabei dürfen keine neuen Tiere mehr gezüchtet werden was dann dazu führen würde dass alle Tiere selbstbestimmt leben können. 

Aber wie gesagt, es ist ein Prozess...

Zur Fußball- bzw Ultra-Szene in Heidenheim muss allerdings faiererweise gesagt werden, dass diese mittlerweile größtenteils antirassistisch aufgestellt ist und rechte Parolen in ihren Reihen nicht mehr duldet. 

Spegele gehörte (ebenso wie Ex-Piratenpartei-Kreisvorsitzender und Antisemit Kevin Barth) zum Freundeskreis des "Hellenstein Ultras" Stefan Erdt, der 2012 in einer Messerstecherei in Heidenheim ums Leben kam. Ebenso pflegt er Kontakte zu anderen "nationalgesinnten" Anhängern dieser Gruppe, die mittlerweile zum Glück in der Kurve eher marginalisiert sind. 

 

Im Vergleich zu dem ekelhaften braunen Sumpf, der sich im nahe gelegenen Aalen in den Fan-Gruppen "Crew 11" und "Fanoffensive Rohrwang" tummelt, sticht Heidenheim hinsichtlich antirassistischer Positionierungen auf jeden Fall positiv heraus. 

Die Hellenstein Ultras haben in ihrer Satzung, dass sie gegen jede Form von Gewalt und Rassismus stehen... Ist das eher so ne Imagesache oder stehen die auch dahinter?

Das sind alles unpolitische nette Jungs, die bloß gern Rechtsrock hören und ein Problem mit antirassistischen Bekenntnissen im Stadion haben ("Fußball bleibt Fußball und Politik bleibt Politik" blabla). 

Dominik Hursts Reaktion auf seiner Facebook-Seite "Gegen Linke":

 

"Wir haben einige Meldungen bekommen das vermehrt Starftaten in Baden-Württemberg begangen von der ANTIFA. Was man ihnen anlasten kann ist Rufmord und die veröffentlichung Privater Daten, dazu kommt noch Urheberrechtsverletzungen."

 

Na, da hat jemand den Schuss noch nicht ganz gehört. Wer persönlich bei dem Knaben anfragen will, was in seinem Leben schief gelaufen ist, kann das hier tun (vgl. Telefonbuch Heidenheim ;-)): 

 

07321 96 55 62

Die "Ultra-Szene" des FC Heidenheim ( = keine wirklichen Ultras, nur ein paar Möchtegernaktivisten, die durch den sportlichen Erfolg mitlaufen ) ist seit Jahren von Nazis unterlaufen. Daran können auch ein paar Pseudospruchbänder und Choreos nichts ändern. 

 

Komisch, aus irgendeinem Grund will immer wenn das Thema Heidenheimer Ultras aufkommt irgendjemand die Floskel "Nazi-Verein" ins Spiel bringen, obwohl die lokale Antifa bereits distanzierte Artikel zum Thema veröffentlicht hat.

https://linksunten.indymedia.org/de/node/79777

 

Wenn der Begriff "Nazi-Verein" auf etwas zutrifft, dann eher für den benachbarten VFR Aalen, wo sich Neonazis und rechte Spinner aus NPD und AfD die Führungsposten in der offiziellen Faninitiative teilen. 

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Beide Vereine ( Aalen + Heidenheim) sind geprägt von Bauerntrottel und Nazis. Einfach nur peinlich.