Fürth: Über 2000 Menschen bei antifaschistischer Demonstration

Fürth antifaschistische Demonstration 1

Am Samstag, den 11.01.2014 versammelten sich über 2000 Menschen zur seit Jahrzehnten größten antifaschistischen Demonstration in Fürth. Ein Bündnis aus verschiedenen Organisationen rief zur Demonstration „Fürth Nazifrei! - Keine Nazis in den Stadtrat" auf, um ein deutliches Zeichen gegen die Neonazis der sog. „Bürgerinitiative Soziales Fürth“ (BiSF) zu setzen. Die Demonstration stellt dabei nur einen Teil der Kampagne „Nazis stoppen – Der BiSF den Wahlkampf vermiesen“ dar. Bereits am Freitag, den 10.01.2014 fand eine Informationsveranstaltung des Bündnisses zu den Kontakten der mittelfränkischen Neonazis mit den TerroristInnen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) statt, die über 130 Personen besuchten.

 

Trotz schlechtem Wetter versammelten sich um 13.00 Uhr am Kohlenmarkt in Fürth zahlreiche Antifaschistinnen und Antifaschisten, um ein deutliches Zeichen gegen die Neonazis in Fürth zu setzen. Die Demonstration, bei der sich über 2000 Menschen beteiligten, ist die größte antifaschistische Demonstration seit Jahrzehnten in Fürth. Ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, der Antifaschistischen Linken Fürth (ALF), der Jugendantifa Fürth (JAF), dem Fürther Bündnis gegen Rechts und zahlreichen Einzelpersonen hatte zu der Demonstration „Fürth Nazifrei – Keine Nazis in den Stadtrat“ aufgerufen. Zum Auftakt und während der gesamten Demonstration wurden die TeilnehmerInnen durch Redebeiträge über die Neonazis in Fürth und deren Vorhaben informiert. Das Fürther Bündnis gegen Rechts wies auf die gesellschaftlich tief verankerten Ressentiments gegen MigrantInnen hin, wie den momentan stattfindenden rassistischen Diskurs über Arbeitnehmerfreizügigkeit, die JAF setzte den Schwerpunkt auf die Jugendarbeit der Neonazis, die in Jugendhäusern versuchen vor allem junge Menschen für ihre menschenverachtende Ideologie gewinnen zu können und die ALF zeigte einmal mehr den Kontakt der fränkischen Neonazis zum Terrornetzwerk NSU auf und verwies auf die Rolle der kapitalistischen Gesellschaftsform für das Entstehen von Faschismus. Neben den genannten Organisationen sprachen VertreterInnen der „Horidos 1000“, des Integrationsbeirates der Stadt Fürth, der Gewerkschaft ver.di und der Oberbürgermeister der Stadt Fürth.

Einmal mehr konnten wir ein deutliches Zeichen gegen Rassismus und Faschismus in Fürth setzen und deutlich machen, dass Nazis weder hier, noch anderswo erwünscht sind. Besonders freuen wir uns, dass sich so viele Menschen an der spektrenübergreifenden Demonstration beteiligten.

Der Demonstrationszug setzte sich gegen 13.30 Uhr vom Kohlenmarkt in Bewegung, um durch die Fußgängerzone zur Theaterstraße und durch die Gustavstraße zu laufen. Mit einer bunten und lautstarken Demonstration konnte so gezeigt werden, was wir von den Neonazis der BiSF halten. Den Abschluss der Demonstration bildete eine Kundgebung am Fürther Rathaus. Durch die Demonstration, aber auch die bereits im Vorfeld geleisteten Flyerverteilungen, konnten tausende FürtherInnen über die BiSF aufgeklärt werden.

Wir freuen uns, dass die seit längstem größte antifaschistische Demonstration in Fürth ein voller Erfolg war und blicken auch weiterhin gestärkt auf die Aktivitäten gegen den versuchten Wahlantritt der Faschist-Innen. Wenn wir weiterhin so stark und überzeugend gegen Nazis auftreten, wird es ihnen nicht gelingen die nötigen Stimmen zu sammeln.
Der Demonstration vorangegangen war ein Vortrag am Freitag, den 10.01. über die lokalen Nazistrukturen und deren Verbindung zum NSU. Dabei zeigten die beiden Journalisten Timo Müller und Robert Andreasch, die u.a. für das antifaschistische Recherchearchiv a.i.d.a. schreiben, wie gefährlich und gewaltbereit die Neonazis um Matthias Fischer sind. Eben jener steht auf der Kontaktliste der Rechtsterroristen Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe, die mehrere Menschen umbrachten.

Die Veranstaltung und die Demonstration sind dabei nur Teile der Kampagne „Nazis stoppen – Der BiSF den Wahlkampf vermiesen“. Im Rahmen dieser Kampagne wurden in den letzten Monaten etwa 40.000 Flugblätter der ALF und JAF an Haushalte in Fürth verteilt, die auf die BiSF aufmerksam machen sollen. Täglich stehen zudem AntifaschistInnen in der Innenstadt oder am Bürgeramt in der Südstadt und klären BürgerInnen darüber auf, was es mit dem Treiben der Neonazis, die sich unter dem Titel BiSF tarnen, auf sich hat. Hierzu seit erneut auf die Möglichkeit verwiesen, sich in Helferlisten einzutragen, die unter anderem im „Eine Welt Laden“ in Fürth ausliegen. In den vergangenen Tagen zeigte sich einmal mehr, dass sich die Fürther Polizei von den Neonazis benutzen lässt, jede Anzeige der Nazis gegen AntifaschitInnen in vorauseilendem Gehorsam aufnimmt und versucht den legitimen Gegenprotest zu kriminalisieren.

Die Demonstration war ein  voller Erfolg für alle, die sich den Tätigkeiten der FaschistInnen aktiv entgegen stellen und zeigt einmal mehr, dass weder hier in Fürth, noch anderswo Platz für eine menschenverachtende Ideologie, wie die der BiSF ist!

Wir werden auch weiterhin jede Möglichkeit nutzen, um den Neonazis der BiSF den Wahlkampf zu vermiesen!
Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
Hoch die internationale Solidarität!

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Beste Glückwünsche aus S zur gelungenen Aktion! Politischer Inhalt statt Randale, kein Streß mit Cops, und ein klares Signal gegen Nazis gesetzt! Vorbildlich!

Genau, immer löblich wenn Leute mit den Spielregeln spielen anstatt "Randale" zu machen, das wäre ja jenseits der Grenzen die der Staat für Versammlungen gezogen hat und das geht natürlich nicht... -.-

es geht um strategien. nur weil jemand gutheißt dass es friedlich blieb, musst du ihm nicht gleich staatstreue vorhalten. unglaublich aber war, es soll fälle geben, da macht es sinn einen kühlen kopf zu bewahren und undogmatisch und gewaltfrei antifaschistische Politik auf die Straße zu tragen.

Durchaus!

bei den wenigsten Demos macht eine Eskalation wirklich sinn wobei defensive Militanz(u.a.Barrikaden) je  nach Demo gern öfter mal auftauchen könnten.

 

Wir müssen versuchen unsere Themen soweit wie möglich in die Gesselschaft einzubringen und die linke aus ihrer teils selbstgewälten Isolation zu reißen.

Das gilt natürlich für Sozialis/Kommunis/Anarchistische Themen gleichermaßen.

 

In den letzten Jahren gibt es in machen Städeten einen Positiven Trend der die linke aus der isolation bringt-in anderen Städten ist der Trend leider g, nau entgegengesetzt zu bemerken.

Scheiß auf Elitäre Denker/-innenrundeni, Scheiß auf 3 Seiten Blocksatzflyer, Scheiß auf Spaltereinen, Durchbrecht die Isolation in euren Köpfen und zwischen den Parteien, Organisationen und Gruppen. Es ist user gemeinsamer Kampf- es liegt an uns wie er sich entwickelt.