Rund 150 Antifas haben am vergangenen Samstag für die Schließung des "Thor Steinar"-Ladens "Oseberg" in der Essener Innenstadt demonstriert. In der Lokalpresse stieß die Demonstration zwar auf eine beachtliche Resonanz, eine Verlängerung des Mietvertrags für den Nazi-Laden konnte aber dennoch nicht verhindert werden.
Etwa 150 Antifaschist*innen aus Essen und Umgebung sind am Samstag in der Essener Innenstadt zusammengekommen, um für die Schließung des rechten Bekleidungsgeschäfts "Oseberg" in der Viehofer Straße zu demonstrieren. Der im April 2009 eröffnete Laden ist die einzige Verkaufsfiliale der MediaTex GmbH in NRW. Dort werden ausschließlich Artikel der rechten Modemarke "Thor Steinar" verkauft. Auf Flugblättern und in mehreren Redebeiträgen informierten die Demonstrant*innen über den rechtsradikalen Hintergrund der Marke und forderten, den Nazi-Laden endlich dichtzumachen. In der stark frequentierten Innenstadt konnten so zahlreiche Passant*innen auf das Anliegen der Demonstrant*innen aufmerksam gemacht werden.
Zu Behinderungen durch die Polizei kam es dieses Mal erfreulicherweise nicht und auch die erwarteten Provokationen durch "Oseberg"-Sympathisant*innen blieben aus, sodass die Demo bereits nach anderthalb Stunden ohne nennenswerte Zwischenfälle ihr Ziel erreichte.
Aktueller Anlass für die Demonstration war die Tatsache, dass die Kündigungsfrist für den auf fünf Jahre befristeten Mietvertrag für die Räumlichkeiten des "Oseberg" im September 2013 ausläuft. Wie erst vor kurzem bekannt wurde, enthielt der Vertrag für die "Oseberg"-Betreiber*innen jedoch die Möglichkeit, das Mietverhältnis einseitig um weitere fünf Jahre zu verlängern. Von dieser Möglichkeit haben die Betreiber*innen offenbar Gebrauch gemacht, sodass der Mietvertrag nun bis März 2019 läuft.
Die Hoffnung, dass sich das Problem "Oseberg" von selbst erledigt, scheint sich also zumindest in nächster Zeit nicht zu erfüllen. Umso wichtiger ist es, den Protest gegen den Nazi-Laden in Zukunft wieder stärker öffentlich wahrnehmbar zu machen. Zumindest in dieser Hinsicht war die Demonstration am Samstag ein Erfolg, denn die lokale Presse berichtete ausführlich über die Hintergründe der Veranstaltung.
Wie die letzten fünf Jahre eindrucksvoll gezeigt haben, sind viele verschiedene Formen des Protests denkbar und der Phantasie keine Grenzen gesetzt. In diesem Sinne: Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass "Oseberg" keine weiteren fünf Jahre durchhält!
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