In Mannheim fand dieses Jahr eine rege Mobilisierung zum 1. Mai – Kampftag der ArbeiterInnenklasse statt. Eingebettet in eine bundesweite Mobilisierung rief die Rote Aktion Mannheim zu einem antikapitalistischen Block auf der 1. Mai-Demonstration des DGB auf. Im Vorfeld gab es verschiedene Aktionen die mobilisierend für den antikapitalistischen Block wirken sollten, sowie eine revolutionäre Beteiligung an der 40-Jahre-JUZ Nachttanzdemonstration, welche ebenso für die Mobilisierung für den 1. Mai und andere klassenkämpferische Proteste in naher Zukunft (wie etwa den Blockupy Tagen in Frankfurt am Main) werben sollte. Im Folgenden ist die Nachbereitung der Roten Aktion Mannheim zu den Veranstaltungen rund um den 1. Mai in der Quadratestadt dokumentiert.
Der Vormai in Mannheim
In diesem Jahr begannen die Vorberitungen zum 1. Mai vergleichsweise früh. Anfang April veröffentlichte die Rote Aktion Mannheim ihren Aufruf für einen antikapitalistischen Block auf der Demonstration des DGB, zu dem sie mit anderen Gruppen und Einzelpersonen mobilisierte. Zusammen mit dem bundesweiten Aufruf revolutionärer Gruppen wurden in den folgenden Wochen die Kneipen, Jugendzentren und Straßen mit dem klassenkämpferischen Aufruf und den dazu passenden Plakaten bestückt.
Am 25. April fand ein ganztägiges Basteln und Werkeln im Jugendzentrum "Friedrich Dürr" statt. AktivistInnen bereiteten die Schilder für den 1. Mai vor und malten Transpis. Abends fand noch ein kleiner Mobiinput zu der Mannheimer Mobilisierung und ihrer bundesweiten Einbettung statt. Auch die Historie des revolutionären 1. Mai in der Region wurde beleuchtet.
Am 30. April wurden auf dem traditionellen antifaschistischen Straßenfest in Heidelberg noch einmal Zeitungen und Aufrufe für den antikapitalistischen Block verteilt.
Die Nachttanzdemonstration und die revolutionäre Beteiligung
Ebenfalls mit Bezug auf die 1. Mai Mobilisierung, der Blockupy-Mobi und als eigener Beitrag zum antikapitalistischen Frühling 2013, rief die Rote Aktion Mannheim zu einer revolutionären Beteligung an der 40-Jahre-JUZ Nachttanzdemonstration auf. Durch eine solidarische, aber eigenständige Beteiligung sollten auch auf dieser Demonstration revolutionäre Inhalte vermittelt und für die Aktionen zum 1. Mai und den Blockupy Protesten in Frankfurt am Main mobilisiert werden. Das Konzpt sah vor, sich unterstützend an dem von den GenosInnen der Antifaschistischen Jugend Ludwigshafen/Mannheim organisierten Wagen zu beteiligen und durch Parolen, Fahnen und Transparente, sowie dem, Verteilen von Aufrufen und Zeitungen linke Inhalte nach Außen zu vermitteln. Leider ließ die Einsatzleitung den Wagen der AJLM nicht losfahren. Nach einer peniblen Untersuchung wurden angebliche Mängel an dem Wagen herangezogen um diesen nicht starten zu lassen. Sowohl WagenhalterIn, FahrerIn, als auch DemoanmelderIn hätten mit einer Anzeige rechnen müssen, wäre der Wagen dennoch losgefahren. Außerdem gab die einsatzleitung zu verstehen, dass sie eine Beteiligung des Wagens auch bei einem Ignorieren der Anzeigedrohungen nicht an der Demonstration teilnehmen lassen würde. In diesem Kontext beschlossen sich die AktivistInnen notgedrungen den Wagen stehen zu lassen und mit Transparenten und Fahnen einen eigenen Block auf der Demo zu bilden, um die gewünschte Ausenwirkung zumindest noch in Teilen erreichen zu können. Die Polizei hielt sich nach dieser Schikane den Rest des Abends weitestgehend zurück. Die Demonstration verlief bei ausgelassener Stimmung und wurde trotz Regens ohne Routenverkürzung durchgeführt. Mit parolen, Zeitungen und Pyrotechnik konnte ein kämpferisches Auftreten jenseits reiner Feierästhetik erzielt werden.
Hier der Link zur Nachbereitung der Antifaschistischen Jugend Ludwigshafen/Mannheim
Erinnern heißt Kämpfen – Gedenken an Friedrich Dürr
Tags darauf, fand – ebenfalls im Rahmen der 40-Jahre-JUZ Veranstaltungen – ein von der Roten Aktion organiserter Gedenktag an den in Dachau ermordeten Kommunisten und antifaschistischen Widerstandskämpfer Friedrich Dürr statt. AktivistInnen hängten an prägnanten Orten Plakate auf, die an das Handeln des ermordeten Antifaschisten erinnern sollten. Abends fand im Anschluss noch eine Infoveranstaltung statt, die das Leben und Wirken Friedrich Dürrs genauer beleuchtete.
Hier der Link zu Nachbereitung mit Fotos des Gedenktages
Für eine revolutionäre Perspektive – Antikapitalistischer Block auf der 1. Mai Demonstration
Um 09 Uhr fanden sich die ersten GewerkschafterInnen am DGB Haus in Mannheim ein um den 1. Mai – den Kampftag der ArbeiterInnenklasse – zu begehen. Auch AktivistInnen des antikapitalistischen Blocks fanden sich schon früh am Auftaktort ein, stellten sich auf, verteilten Zeitungen und Aufrufe. Die diesjährige Demonstration war von vorneherein von der Tarifauseinandersetzung der RNV Angestellten (Regionalverkehr/Straßenbahnen und Busse) geprägt, die sich entschlossen hatten den 1. Mai streikend und kämpferisch zu begehen.
Als die Demonstration startete reihte sich der Antikapitalistische Block zentral in den Aufzug ein. Nach kurzer Zeit war der Block auf ca. 70 – 80 Personen angewachsen, die lautstark und kämpferisch eine Absage an Sozialpartnerschaft im speziellen und dem Kapitalismus im allgemeinen formulierten. Mit Parolen wie "Klasse gegen Klasse – Krieg dem Krieg – Kampf dem Kapital bis der Frieden siegt" und "Gegen Hartz und Niedriglohn – für die soiziale Revolution", dem Verteilen von Flyern und den bundesweiten 1. Mai Zeitungen konnte ein eigenständiges Bild vermittelt werden, welches den Konzepten von DGB Spitze und Sozialdemokratie konträr entgegensteht. Angekommen am Marktplatz in der Innenstadt – dem Ort des DGB Festes zum 1. Mai – wurden die verlogenen Reden der Sozialdemokratie mit lautstarker Wut angegriffen und der Rdner Rebmann konnte mehrmals aus dem Konzept gebracht werden. AktivistInnen des antikapitalistischen Blockes verteilten im Anschluss noich mehrere hundert Zeitungen an die sehr interesierten Besucher de Festes.
1. Mai Nazifrei – Mannheimer Mobilisierung zu den antifaschistischen Protesten in Frankfurt am Main
Die Antifaschistische Jugend Ludwigshafen/Mannheim organisierte für den Anschluss an die antikapitalistischen Proteste in Mannheim eine Anreise zu den antifaschistischen Aktionen in Frankfurt am Main. Mit ca. 30 Leuten aus dem antikapitalistischen Block wurde zum Zugtreffpunkt am Mannheimer HBF gelaufen um im Anschluss mit Auto oder Zug nach Frankfurt gereist.
Die Faschisten konnten an diesem Tag in Frankfurt nicht laufen und fuhren zu Ersatzveranstaltungen nach Hanau und Weinheim-Sulzbach. Die sozialrevolutionäre Demonstration wurde leider abgesagt, aber zumindest konnte mit mehreren tausend TeilnehmerInnen noch eine spontane Demonstration zum eigentlichen Auftaktort der geplatzten Demonstration durchgeführt werden. Auch hieran beteiligten sich die aus Mannheim Angereisten mit einem eigenen Transpi und dem weiteren Verteilen der 1. Mai Zeitungen.
Fazit
In diesem jahr wurde – wie bereits schon im letzten Jahr - zu einem antikapitalistischen Block auf der DGB-Demonstration aufgerufen und ebenfalls zum zweiten Mal fanden die Aktionen eingebettet in eine bundesweite Mobilisierung zum 1. Mai statt. Die Teilnehmerzahl des Blockes konnte trotz des fehlenden Großévents aus dem Vorjahr gesteigert werden.
Die Mobilisierung zum 1. Mai fiel in diesem Jahr im Gesamten umfangreicher aus. Mobilisierungsmaterial wurde wochenlang in der Stadt verteilt und verklebt, Info-und Bastelveranstaltungen dienten der Vorabinformation und der praktischen Vorbereitung und mit dem Versuch der Beteiligung an der Nachttanzdemonstration konnten auch revolutionäre Inhalte im Vorfeld vermittelt werden. Zahlreiche kleinere Aktionen, wie etwa das Friedrich Dürr Gedenken rundeten die Kampagne ab.
Wir werten die diesjährige Mobilisierung als Erfolg, konnten wir uns schleißlich an einer bundesweiten Mobilisierung beteiligen und regional stärker auftreten als noch im Vorjahr. Mit einer Zeitung, Aufrufen, verschiedenen Plakaten und der Platzierung klassenkämpferischer Inhalte konnten antikapitalistische Positionen verstärkt Einzug in die 1. Mai Mobi in der Quadratestadt finden. Für das nächste Jahr gilt es an den Erfolgen anzuknüpfen und weiter für eine revolutionäre Perspektive standhaft und kämpferisch zu streiten.
In diesem Sinne
Für eine revolutionäre Perspektive
Für den Kommunismus
Rote Aktion Mannheim