Bei einer Zwangsräumung in Berlin-Kreuzberg kam es am 14. Februar zu Protest und Blockaden. Das Aktionsbündnis gegen Zwangsräumung hatte hierzu mobilisiert. Wegen einer zu spät überwiesenen Nachzahlung hatte der neue Eigentümer eines Hauses eine Familie erfolgreich rausgeklagt. Die Familie sitz nun auf der Straße. Zum Video-Bericht...
Am 14. Februar herrschte im Berliner Stadtteil Kreuzberg Ausnahmezustand. Eine für den Tag angesetzte Zwangsräumung stieß auf den Widerstand eines Aktionsbündnis und der Nachbarschaft. Im dritten Anlauf sollte die Wohnung der Familie Gülbol zwangsgeräumt werden. Der erste Versuch war im Oktober vergangenen Jahres durch Nachbarinnen und Nachbarn verhindert worden. Ein zweiter Termin wurde kurzfristig abgesagt.
Hintergrund war ein lange andauernden Rechtsstreit zwischen dem neuen Hausbesitzer der Lausitzer Straße 8 und Familie Gülbol. Sie wohnt seit über 30 Jahren in ihrer Wohnung. Neu-Besitzer André Franell erhöhte die Miete und konnte wegen eines Fristversäumnisses eine Räumungsklage durchsetzen.
Bereits die erste verhinderte Räumung hatte eine Solidaritätswelle ausgelöst. Nach Angaben des Aktionsbündnis gegen Zwangsräumung versammelten sich am 14. Februar ca. 800-1000 Menschen, um die Räumung zu verhindern. Die Lausitzer Straße wurde so mehrere Stunden blockiert, so dass es der Polizei nicht möglich war der Gerichtsvollzieherin direkten Zugang zum Haus zu verschaffen. Über einen Hinterhof der angrenzenden Wiener Straße wurde sie schließlich ins Haus gebracht - getarnt unter einer Polizeiuniform.
Die Bilanz des Tages lautet: Polizeihubschrauber über Kreuzberg, gesperrte Straßen und U-Bahn, Polizeitrupps vor etlichen Hauseingängen, Festnahmen und Räumung von Sitzblockaden. Hierbei verletzte die Polizei mehrere Personen durch Prügelattacken und Pfefferspray. In einer Pressemitteilung vom Aktionsbündnis heisst es:
Berliner Politik und Polizei beantworten Mieter_innenproteste mit einem Ausnahmezustand in Kreuzberg. [...] Obwohl der Aktionskonsens des Bündnisses lautete »Von uns geht keine Eskalation aus«, hat die Berliner Polizei angesichts der großen Proteste, die Verhältnismäßigkeit des Einsatzes staatlicher Gewalt weit übertrieben.
>> Videolink
Für das Bündnis ist die Räumung erst der Beginn der Arbeit. Weitere Betroffene haben sich gemeldet um gemeinsam ihre Zwangsräumungen zu verhindern. Ein älteres Ehepaar in der Lübbenerstraße in Berlin-Kreuzberg konnte so schon den Verbleib in ihrer Wohnung erkämpfen.
Weiterführende Links:
http://zwangsraeumungverhindern.blogsport.de/
Videobericht über die verhinderte Räumung im Oktober 2012
Mobi-Clip gegen die Zwangsräumung am 14.02.2013
leftvision im web: http://leftvision.de/
leftvision auf twitter: http://twitter.com/LeftvisionClips
leftvision auf facebook: http://www.facebook.com/leftvision
Presse labert von Krieg
rbb Abendschau vom 14.Februar, die Sprecherin benutzt das Wort "Kriegsgebiet":
http://rbb-online.de/abendschau/archiv/archiv.media.%21etc%21medialib%21rbb%21rbb%21abendschau%21abendschau_20130214_protest.html
Mit dem Tahir Platz in Kairo vergleicht es der Berliner Kurier:
http://www.berliner-kurier.de/polizei-prozesse/vermummte-fackeln-pkw-am-strausberger-platz-ab-das-ist-nicht-kairo--das-ist-friedrichshain-,7169126,21823950.html
Ähnlich auch Bild:
http://www.bild.de/regional/berlin/anschlag/wegen-zwangsraeumung-brandstiftung-28534496.bild.html
Zwangsräumung verhindern
der neue Polizeipräsident von Berlin hat bei der Sitzung des Innenausschusses den Polizeieinsatz verteidigt und die TeilnehmerInnen an der Sitzblockade als extremistische Szene betitelt.Wer weiss die Antwort darauf?
Klaus Kandt
Der Polizeipräsident heisst Klaus Kandt, gehört einer in Berlin sehr beliebten "Minderheit" an (Spass darf sein)
und hier der Artikel, denn du vielleicht meinst:
http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article113714218/Polizeipraeside...
Lies diesen Werdegang
http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Kandt
und dann wird dir klar, warum der alles jenseits der CDU/CSU und der "Jungen Freiheit" für "linksextremistisch" hält.