Am 28.02. fand eine Spontandemonstration zum Gedenken an Oury Jalloh in der Dresdner Neustadt statt. Vom Albertplatz zogen etwa 30 Aktivist_innen unter lauten Sprechchören u.a. „Oury Jalloh das war Mord“ durch einige Straßen im sogenanntem Szeneviertel Äußere Neustadt. Dabei wurden etliche Flyer an Passant_innen verteilt. Am Alaunpark löste sich die Demo wieder auf.
„Oury Jalloh das war Mord“
Anlass dieser Demo war, der bevorstehende Jahrestag des Todes von Oury Jalloh und der Urteilsspruch gegen Andreas Schubert, der lediglich zu einer Geldstrafe verurteilt wurde . Vor fast 8 Jahren, am 07.01.2005 verbrannte Oury in einer Polizeizelle. Die Umstände unter denen er ums Leben kam und die Indizien zu diesem Fall, deuten auf Mord. Die Justizbehörden taten bisher alles dafür um den rassistischen Mord, begangen durch Polizisten, zu vertuschen.
Oury kein Einzellfall
Das brutale Vorgehen seitens der Dessauer Polizei ist dabei kein Einzellfall. Auch war dies nicht der erste Tot eines Menschen der unter dem Dienstgruppenleiter Andreas Schubert geschehen ist.
So starben 2 weitere Menschen unter dubiosen Umständen. Ein Herr Rose, der in einem Park aufgegriffen wurde und von der Polizei in Gewahrsam gebracht wurde, lag am Morgen tot vor einem Hochhaus. Auch kam der obdachlose Mario Bichtermann in der gleichen Zelle wie Oury nach einer Ingewahrsamnahme ums leben.
Normalzustand
Die Situation von Flüchtlingen in der BRD ist prekär. In etlichen Bundesländern existiert noch immer die sogenannte „Residenzpflicht“, die Menschen in ihrem Bewegungsradius radikal einschränkt. Auch müssen sie meist zusammengepfercht auf engstem Raum in Flüchtlingslagern leben und jederzeit droht ihnen die Abschiebung. Staatlicher Rassismus, im Kontext mit der gesellschaftlichen Xenophobie, initiiert dieses Vorgehen gegen migrantische Menschen. Dass eine solch abgrenzende, Handlungs- und Denkweise dann einen Toten, wie im Fall Oury Jalloh, hervorruft, ist nur der Ausdruck des rassistischen Normalzustandes in der BRD.
Auf zur Gedenkdemo an Oury
Informiert euch zu aktuellen Veranstaltungen, organisiert euch gegen Rassismus, Faschismus startet Aktionen! Am 7.01. wird eine Demonstration in Dessau zum Gedenken an Oury Jalloh stattfinden!
Kein Vergeben, kein Vergessen!
Oury Jalloh das war Mord!
spontan?
"Spontane" Demos werden oft deshalb nicht angemeldet, weil verbotenen Gegenstände wie Pyro abgefackelt wurden. Anscheinend war dies hier nicht der Fall und es wurden "stattdessen Flyer" verteilt. Logischerweise hätte mensch dann doch die Demo anmelden können. Folglich wäre die Botschaft auch bei den beschuldigten Leuten (bzw. Vertreter_innen) angekommen: Der Polizei, welche Demos schützen muss!
Stattdessen das Risiko eingehen, um sich von Autos überrollen zu lassen?