Traiskirchen: Polizeischikanen verzögern Start des Protestmarsches der Flüchtlinge

Flüchtlingsdemo am 10

Dass es den Behörden nicht um das Wohl der Flüchtlinge geht, beweisen sie immer wieder. Offensichtlich aus Angst vor zu großer Kritik wird mit repressiven Maßnahmen versucht, Flüchtlinge davon abzuhalten, nach Wien zu ziehen. Doch nach und nach sammeln sich die Leute vor dem Lager in Traiskirchen. (Update mit Stand von 09:30)

 

Einen Tag vor dem groß angekündigten Protestzug von Flüchtlingen aus der Erstaufnahmestelle Traiskirchen nach Wien kündigten die Behörden eine "Standeskontrolle mit Anwesenheitspflicht" am Tag des großen Protests an. Jenen, die sich bei der 24. November 2012 um 8:30 Uhr beginnenden Kontrolle durch die Polizei nicht in den ihnen zugewiesenen Zimmern befinden, wurde die Abmeldung angedroht - und gleichzeitig der Rauswurf aus der Bundesbetreuung (die eigentlich seit einigen Jahren :: Grundversorgung heißt, Anm.).

Schon vor 7:00 sammelten sich die ersten Unterstützer_innen vor dem Lager in der Otto-Glöckel-Straße 24 in Traiskirchen. Den Bewohner_innen des Heimes ist zwischen 22:00 und 07:00 das Betreten und verlassen des Geländes untersagt, doch an diesem Tag durften sie aufgrund der offenbar von oben angeordneten Schikanen das Lager nicht verlassen. Anfangs bestand Unsicherheit bei den davor wartenden Unterstützer_innen, wie es weiter gehen wird, doch ab ca. 9:00 Uhr kamen die ersten Flüchtlinge aus dem Lager zur Kundgebung.

Die mit einem massiven Aufgebot im Lager präsente Polizei versucht mittels Einschüchterungen und Drohungen die Flüchtlinge davon abzuhalten, an den Protesten teilzunehmen, jedoch gelang es ihnen nicht. Um 9:30 waren bereits an die 100 Leute bei der Kundgebung und die Flüchtlinge hielten die ersten Redebeiträge. Es gibt Essen, Tee und warme Kleidung für Flüchtlinge, denen diese trotz winterlicher Temperaturen von den Behörden nicht zur Verfügung gestellt wird.

Durch die polizeilichen Maßnahmen wird sich die Demonstration verzögern, der geplante Start um 9:00 konnte nicht eingehalten werden. Wann genau sich der Protestmarsch der Flüchtlinge in Bewegung stetzt, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden, jedoch wird die Versammlung vor dem Lager nach und nach größer.

Alle Unterstützer_innen sind aufgerufen, nach Traiskirchen zu kommen und den Protestmarsch zu unterstützen. Die Route findet ihr hier.


Für jene Leute, die sich erst in Wien an den Protesten beteiligen wollen: Ab 16:00 Uhr gibt es eine Kundgebung vor dem Asylgerichtshof in der Laxenburger Straße 36. Von dort sollte sich nach Ankunft des Protestmarsches aus Traiskirchen um ca. 18:00 eine Demonstration Richtung Sigmund-Freud-Park (Schottentor) in Bewegung setzen, wo ein Protestcamp errrichtet wird. Es ist derzeit nicht klar, wie lange sich alles verzögern wird.


Updates von den Protesten

 

Route, Ablauf usw. im Artikel :: Informationen zum Marsch protestierender Geflüchteter von Traiskirchen nach Wien.

Auf Radio Orange 94.0 im Raum Wien (:: Livestream) gibt es von 8.57 bis 15.57 stündlich jeweils drei Minuten vor der vollen Stunde aktuelle Infos vom Marsch der Geflüchteten, in einzelnen Sendungen wird es weitere Informationen geben.

Informationen auf Twitter unter :: #refugee_action.

 

 

Weitere Informationen auf no-racism.net:  Artikelsammlung zum Thema Traiskirchen

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In Kürze startet der Protestmarsch mit etwa zwei Stunden Verspätung von Traiskirchen nach Wien. Derzeit haben sich etwa 300 Leute versammelt. Die Route findet ihr hier.

 

Für alle die noch hinfahren wollen: Die Fahrpläne der Badner Bahn finden sich auf wlb.at.

 

Banner für den Protestmarsch der Flüchtlinge am 24

Seit 24.11. protestieren Flüchtlinge aus Traiskirchen und Wien für ihre Rechte! Der Protestmarsch begann in Traiskirchen und endete im Sigmund-Freud-Park, wo ein Protestcamp errichtet wurde. Immer wieder war der Slogan zu hören: We demand our rights - Wir fordern unsere Rechte!

Wie lange die Proteste dauern, ist derzeit nicht absehbar. Alle sind aufgerufen, die Flüchtlinge im Kampf um ihre Rechte zu unterstützten.


Mehr dazu:
http://refugeecampvienna.noblogs.org
http://no-racism.net/thema/1

sollen auch morgen wieder kontrollen in traiskirchen stattfinden, so soll die teilnahme beim camp verünmöglicht werden...

 

ein paar twitter-meldungen:

 

zivicops die wie faschos auschauen bzw. faschos die wie zivis ausschauen lungern am ende der demo bei der polizei rum. passt aufeinander auf whats more outrageous - daily controls or a spontaneous one? tomorrow the next control is scheduled in camp #traiskirchen

head of camp administration was filming the participants of the #refugeemarch , controls aren't enough repression!

 

wer gerade in wien ist, kann gerne beim augbau des camps im votivpark helfen.

oder am abend zum asylgerichtshof kommen...

 

p.s. schade, dass es at.indy nicht mehr gibt, es braucht mehr alternativen zu twitter und facedoof...

update #refugeemarch #wien
die demonstration ist inzwischen im sigmund freud park angekommen
dort wurde im lauf des tages ein kleines camp aus mehreren großzelten und kleineren zeltzen errichtet;
die angekündigte erneute "rutine"kontrolle im flüchtlingslager traiskirchen wurde -angeblich - wieder zurückgezogen. bisher gibt es aber keine infos darüber ob die kontrolle am sonntag trotzdem stattfindet
an der demo waren laut angaben auf twitter zusätzlich zu den rund 250-300 leuten die den protestmarsch aus traiskirchen gemacht haben - ab dem ayslgerichtshof weiter 400 personen zusätzlich die sich zurvor dort eingesammelt hatten; gemeinsam ging es dann durch den 10.bezirk zum ring - dort via karlsplatz - oper - parlament zum votiv park wo die demi mit knapp 9-1000 leuten vor ca. 15minuten angekommen ist. im park wird ein mehrtägiges protestcamp (open end?) abgehalten.

Großartige Aktion!

Tolle demo, super Mobilisierung großartige Organisation!

DANKE!

Flüchtlinge proben den Aufstand Aus Ärger über Versorgung: 35-Kilometer-Wut-Marsch von Traiskirchen nach Wien.

Die Flüchtlinge gehen auf die Barrikaden: „Wir werden ohne Respekt behandelt, wir wollen ein Zeichen setzen, dass wir uns nicht alles gefallen lassen können“, sagt Paul, Asylwerber aus Kamerun.

Rund 250 Flüchtlinge marschierten vom Erstaufnahmezentrum Traiskirchen (NÖ) 35 Kilometer nach Wien. Sie wollten damit auf die unhaltbaren Zustände in der Betreuung in Traiskirchen aufmerksam machen. Ziel war der Asylgerichtshof in der Laxenburger Straße in Wien, wo der Tross gegen 18 Uhr ankam. Dort empfingen gut 700 Mit-Demonstrierende die Flüchtlinge mit Applaus. Rund 1.000 Asylwerber gingen dann weiter zum Protestcamp im Siegmund-Freud-Park. Das Camp mit 20 Zelten soll mehrere Tage bleiben.

Asyl-Demo sorgte für Stau-Chaos in Wien
Laut Polizei gab es keine Zwischenfälle. Im Wiener Abendverkehr führte der Marsch aber zu Verzögerungen, die Asylwerber marschierten nämlich quer durch die City.
Der Tross wanderte über die B 17 und die Laxenburger Straße nach Wien hinein. Nach einer Kundgebung am Gürtel ging es über die Wiedener Hauptstraße zum Ring und von dort weiter zum Rathaus und zur Votivkirche.

 

Vor dem Marsch hatte am Morgen eine Anwesenheitskontrolle Wirbel ausgelöst. Der Marsch konnte dadurch erst zwei Stunden später beginnen. Die Organisatoren kritisierten die Aktion als Behinderung. Franz Schabhüttl, Leiter in Traiskirchen: „Kontrollen werden momentan täglich durchgeführt, um die Übersicht zu behalten.“

Länder erfüllen Quote nicht

Eine Woche vor dem Ablauf der Frist haben die Bundesländer ihre Asyl-Quote immer noch nicht erfüllt. Eigentlich hatten sich die Länder beim Asyl-Gipfel Ende Oktober eine Frist bis zum 30. November gesetzt. Bis dahin sollten die säumigen sechs Länder genug Flüchtlinge aus dem überfüllten Erstaufnahmezentrum Traiskirchen aufnehmen. Die Aufnahme stockt weiterhin. In Traiskirchen leben immer noch gut 1.000 Flüchtlinge mehr als vereinbart. Jetzt werden Wohncontainer in Kasernen als Lösung angedacht.

 

http://www.oe24.at/oesterreich/politik/Fluechtlinge-proben-den-Aufstand/...

Rassismus, NS-Verherrlichung, Vernichtungsfantasien

Heute Samstag veranstalteten Flüchtlinge aus dem Flüchtlingslager Traiskirchen einen Protestmarsch nach Wien, um für eine Verbesserung ihrer Lebenssituation und die Einhaltung ihrer Rechte zu protestieren (siehe hier).

Für die FPÖ-nahe Hass-Seite „SOS Österreich“ ist dies eine willkommene Gelegenheit, gegen die verhassten Flüchtlinge Stimmung zu machen.

 

 

Weiter:

http://rfjwatch.wordpress.com/2012/11/24/die-hass-seite-sos-osterreich-u...