Etwa 60 Personen zogen am vergangenen Donnerstagabend auf einer unangemeldeten Spontandemonstration lautstark durch Leipzigs Süden um sich mit den kämpfenden Flüchtlingen in Würzburg zu solidarisieren und um auf den rassistischen Normalzustand in Deutschland mitten im schwarz-rot-goldenem EM-Taumel hinzuweisen!
Gegen 20.30 Uhr versammelten sich etwa 40 Menschen in Connewitz, zogen unter lauten Rufen zum Connewitzer Kreuz, wo den Public Viewenden Deutschen unmissverständlich mitgeteilt wie unlustig ihre Nationalfeier ist und wie brutal sich dieser Staat denen gegenüber präsentiert die als "Fremde" oder "Asylsuchende" markiert werden. Im Laufe der spontan gefundenen Route schlossen sich weitere Menschen der Demonstration an und zogen gemeinsam unter lautstarken Rufen die Karl-Liebknecht-Straße hoch, bogen in die Richard-Lehmann-Straße und liefen über die Arthur Hoffmann Straße zurück nach Connewitz, wo sich die Demo am Wiedebachplatz auflöste. Die Pullizist*innen folgten der Demo vom Kreuz an mit drei Wannen, griffen jedoch nicht ein.
Die Brutalität der deutschen Asylpolitik bekommen Menschen die in isolierten Lagern, mit der weltweit einzigartigen rassistischen Residenzpflicht und unter Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetzt leben müssen besonders hart zu spüren. Die Flüchtlinge, die in Würzburg in den Hungerstreik traten thematisieren genau dies und kämpfen für die Überwindung dieses rassistischen Systems und für ihre Legalisierung.
Seit mitte März demonstrieren sie in der Würburger Innenstadt, weitesgehend ohne wahrnehmbare Reaktionen, daraufhin traten einige von ihnen in den Hungerstreik - mit zugenähten Mündern. Auch wenn diese Aktionsform viel mediale Aufmerksamkeit mit sich brachte, blieben die Forderungen weitesgehend unerfüllt und so trat Mohammed Hassanzadeh Kalali am Mittwoch in einen trockenen Hungerstreik!
Wir fordern die Verantwortlichen dazu auf die Forderungen der iranischen Flüchtlinge im Hungerstreik umgehend zu erfüllen um nicht noch einem weiteren Menschen durch ihre rassistische Politik das Leben zu nehmen!
Solidarität mit den Hungerstreikenden!