Anlässlich des 67. Jahrestags der endgültigen Befreiung Europas von Hitlerfaschimsus wurden in Bamberg an allen sog. "Stolpersteinen", welche an die Ermordeten unter dem nationalsozialistischen Regime erinnern sollen, Grabkerzen aufgestellt.
In der Nacht vom 7. auf den 8. Mai wurden in Bamberg zum Gedenken an die Opfer des deutschen Angriffskriegs und des Nationalsozialismus, zwischen 1933 und 1945, Grabkerzen aufgestellt. Anlass dafür war der 67. Jahrestag der Befreiung von der faschistischen Gewaltherrschaft durch die Alliierten und die verschiedenen Widerstandsgruppen.
Dafür wurden Grabkerzen an allen „Stolpersteinen“ in Bamberg aufgestellt. Obwohl Grabkerzen nicht in jede religiöse Tradtion passen, wurden bewusst diese gewählt, da ihr ungewohnter Anblick, zum Beispiel in einer Fußgängerzone, unweigerlich Aufmerksamkeit erregt.
Auf sonstige religiöse oder politische Symbole, auch an den Grabkerzen selbst, wurde bewusst verzichtet, da der Verlust der Menschenleben, unabhängig ihrer Herkunft, Gegenstand der Trauer sein sollte.
Die ehemaligen Adressen der Ermordeten wurden der unten verlinkten Liste der Willy-Aron-Gesellschaft Bamberg entnommen. Diese enthält auch Kurzbiografien der Ermordeten.
http://www.willy-aron-gesellschaft.de/kat5.php?www_willy-aron-gesellscha...
Außerdem wurden ein Blumenstrauß sowie weitere Grabkerzen am Bamberger Denkmal für die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur niedergelegt.
Dies Alles soll natürlich dem Gedenken der Opfer dienen. Des Weiteren soll aber auch darauf Aufmerksam gemacht werden, dass auch in der heutigen Gesellschaft Rassismus, Fremdenfeindlichkeit (Xenophobie), Homophobie, Sexismus und Gewalt gegen Minderheiten nicht nur vorhanden sind, sondern oft auch stillschweigend geduldet werden.
Traurigerweise standen die meisten Kerzen schon am frühen Vormittag des 8. Mai nicht mehr. Wenigstens in der kurzen Zeit in der sie standen konnten sie einige Blicke auf sich ziehen und die Aufmerksamkeit der Passanten auf das geschichtsträchtige Datum lenken.
Diese Informationen wurden auch an die Zeitung "Fränkischer Tag", Radio "Antenne Bayern", "Radio Bamberg", "TV Oberfranken" und "bamberger-onlinezeitung.de" geschickt.
kein antisemitismus, nirgends
Glückwunsch, ihr schafft es, am Tag der Befreiung den Opfern der Deutschen zu Gedenken, ohne dabei das zentrale Motiv der Shoah zu benennen: Antisemitismus. Dieser auch heute noch weit verbreitet ist, besonders auch in der Linken, und Unsichtbarmachen trägt weiterhin zu seiner Verbreitung und Duldung bei.
"Des Weiteren soll aber auch darauf Aufmerksam gemacht werden, dass auch in der heutigen Gesellschaft Rassismus, Fremdenfeindlichkeit (Xenophobie), Homophobie, Sexismus und Gewalt gegen Minderheiten nicht nur vorhanden sind, sondern oft auch stillschweigend geduldet werden."
Immer eine Kritik zu finden
Hi,
Einerseits gebe ich dir Recht, Antisemitismus wurde nicht explizit benannt. Andererseits kann Antisemitismus durchaus zu Xenophobie und Rassismus gezählt werden.
Der Brief wurde zigmal diskutiert und umgeschrieben um möglichst jeden Inhalt der Sache zu erklären. Um zu verhindern, dass irgend eine Einseitigkeit vorgeworfen wir, wurde sogar erklärt, warum Grabkerzen genutzt wurden, obwohl diese nicht "nicht in jede religiöse Tradtion passen". Aber wenn man sucht, kann man auch finden....
Der historische Kontext der Shoa ist, denke ich, weit bekannt, und für die Menschen, die nicht wissen um was es ging, wurde der Link der Willy-Aron-Gesellschaft eingestellt. Dort sind weitere Informationen zu finden, auch über die Gründe der Ermordung der Menschen wird berichtet.
Abschließend ist zu sagen, dass es der Sinn der Aktion war, wie es auch im Text steht, den ermordeten Menschen zu gedenken, "unabhängig ihrer Herkunft".