Nazi-Terrorist Thomas Baumann in Illerkirchberg und Senden geoutet

Thomas Baumann

Vergangene Woche machte sich eine Gruppe AntifaschistInnen auf, um den vor einiger Zeit nach Illerkirchberg im Alb-Donau-Kreis gezogenen Neonazi und verhinderten Bombenleger Thomas Baumann aus der Anonymität zu reißen. Hierbei wurden über 100 Flugblätter in der Nachbarschaft verteilt, in denen auf das geplante Bombenattentat Baumanns und seine anhaltenden Verstrickungen in die Nazi-Szene hingewiesen wurde. Flugblätter wurden auch im Umfeld von Baumanns derzeitiger Arbeitsstelle verteilt, dem Seniorendomizil Haus Konrad in Senden.

 

Text des Flugblattes:

 

VORSICHT NEONAZI!

Liebe Anwohnerinnen und Anwohner,

seit einiger Zeit bewohnt der Nazi-Aktivist Thomas Baumann die Hauptstraße 44 in Illerkirchberg. Der gelernte Altenpfleger ist derzeit im Pflegeheim Konrad in der Hauptstraße 130 in Senden beschäftigt.

Im Jahre 2009 wurde der Stützpunktleiter der "Jungen Nationaldemokraten Lörrach" (Jugendorganisation der NPD) festgenommen, da ihm die Beschaffung von Chemikalien zum Bau gefährlicher Bomben nachgewiesen werden konnte. Der entscheidende Hinweis kam hierbei von einer antifaschistischen Gruppe aus Freiburg.

Als mögliches Anschlagsziel für das von Baumann geplante Bombenattentat gilt das alternative Kulturzentrum KTS in Freiburg, das von dem Neonazi zuvor gezielt ausgekundschaftet wurde. Auch die südbadische Zentrale des DGB stellte ein mögliches Ziel dar, wie aus Emails von Baumann und anderen rechtsradikalen Aktivisten hervorgeht.

Baumann ist kein Einzeltäter, sondern fester Anhänger der neo-faschistischen Szene. Regional beteiligte er sich am 1.Mai 2009 am Nazi-Aufmarsch in Ulm, sowie 2008 am Bayerntag der NPD in Günzburg. Auf Naziaufmärschen tritt er als Mitglied des „Nationalen Sanitätsdienstes“ auf, dem „Braunen Kreuz“ der NPD. Baumann war Zeitsoldat bei den Krisenreaktionskräften der Bundeswehr, macht Kampfsport und bereitet sich mit Survivalprodukten auf Guerillakampf und Weltuntergang vor. Darüber hinaus besaß er bis zu seiner Festnahme dank seiner Mitgliedschaft in einem Schützenverein legal Schusswaffen. 

Zwischenzeitlich wurde Baumann aufgrund "fehlender Verdunklungsgefahr" aus der Untersuchungshaft entlassen. Bislang ist noch offen, wann es zu einem Verfahren gegen ihn kommen wird - trotz der genannten Fakten scheint sich die verantwortliche Staatsanwaltschaft schwer zu tun, Baumann den geplanten Massenmord nachzuweisen.

Die Freilassung Baumanns ist ein einziger Skandal. Der überzeugte Neonazi ist nach wie vor in der Szene aktiv und stellt faktisch eine tickende Zeitbombe dar. Dieses Flugblatt stellt eine Warnung an die Bevölkerung dar sowie einen Aufruf, dem braunen Treiben in ihrer Region nicht tatenlos zuzusehen.

 

Weitere Informationen: http://no-nazis-loerrach.blogspot.com/2009/08/thomas-horst-baumann.html

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Seniorendomizil Haus Konrad


Seniorendomizil Haus Konrad
Hauptstraße 130
89250 Senden (Iller)


Tel: (07307) 9264-0
Fax: (07307) 9264-555
Internet: www.compassio.de/haus-konrad
Email: haus-konrad@compassio.de

Der Arbeitgeber macht es einem leicht, seinen Unmut über Missstände (wie zB die Beschäftigung faschistischer Gewalttäter) zu äußern:

 

http://www.compassio.de/unternehmen/qualitaetsmanagement/lob-beschwerde/...

ich möchte sie darauf aufmerksam machen, dass eine von ihnen beschäftigte person derzeit angeklagt ist einen Bombenanschlag vorbereitet zu haben. Es handelt sich um den Altenpfleger Thomas Baumann, welcher fest in der neofaschistischen Szene Baden Würthembergs verhaftet ist. Verhaftet wurde er auch vor 2 Jahren, da er sich Chemikalien zur Herrstellung von Sprengstoff besorgt hatte. Aus E-mails geht hervor dass er u.a. Anschläge auf ein Gebäude des DGB geplant hatte.

Gerade im angesicht der rassistischen Mordserie des NSU, fordere ich Sie hiermit auf Konsequenzen zu ziehen und Thomas Baumann fristlos zu kündigen. Dies dürfte kein Problem sein, ein Hinweis auf die Ihnen übertragene Verantwortung dürfte reichen und jedes Arbeitsgericht Deutschlands wird ihnen recht geben.

Ich werde den weiteren Verlauf der Ereignisse rund um ihren Angestellten verfolgen und hoffe um baldige Klärung

mit freundlichen Grüßen

Lieselotte Meyer

solidarische grüße aus freiburg!

immer weiter so!

Video: http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2011/1124/schiesstraining.php5

 

Sonia Seymour Mikich: "Die Mordserie der mutmaßlichen Rechtsterroristen aus Zwickau zeugen von einem geschulten Umgang mit Waffen. Und jetzt etwas, was sich wohl keiner so richtig vorstellen kann. Um gezieltes Schießen zu lernen, müssen Neonazis gar nicht in den Untergrund oder ins Ausland, sie lernen es hierzulande, ganz legal. Und bekommen von den Behörden den eigenen Waffenbesitz genehmigt. Ralph Hötte und Nikolaus Steiner über ein fatales Kontrollversagen."

Neonazis verteilen mal wieder Flugblätter vor deutschen Schulen. Diesmal mit einer besonderen Botschaft.

Zitat: „Geht nicht zur Bundeswehr, denn auch im zivilen Bereich kann man Dinge erlernen, die einem in der Zukunft hilfreich sein können. Geht deshalb in Schützenvereine!“

Schießtraining in Schützenvereinen? Warum drängen Neonazis ihren Nachwuchs dazu, in Schützenvereine einzutreten? Wir sind in einem der größten Deutschlands, in Erfurt und treffen den Vorstand.

Bernd Brückner, Bürger-Schützen-Corps Erfurt: "Wenn Sie als Schütze hier ausgebildet werden, lernen Sie den gesamten Umgang der Waffe, das Beherrschen der Waffen, die Zielsicherheit. Also eigentlich das alles, was Sie brauchen, um mit einer Waffe umgehen zu können."

Was das konkret heißt, zeigt das Beispiel Thomas B. Erst Mitglied im Kampfbund Deutscher Sozialisten, dann bei den Jungen Nationaldemokraten der Jugendabteilung der NPD. 2009 gründet er den Stützpunkt Lörrach und leitet ihn. Kurz darauf findet die Polizei in seinem Haus verschiedene Waffen und - Bombengrundstoffe. Chemikalien, Zündschnüre, ein Fernzünder und Sprengstoff-Fachliteratur. Derzeit läuft ein Ermittlungsverfahren gegen ihn wegen Vorbereitung eines Sprengstoff-Verbrechens. Auch Thomas B. ist Mitglied in einem Schützenverein und hat, offiziell von einer Behörde genehmigt, eine Waffenbesitzkarte. Scharfe Waffen im Besitz von Rechtsextremen. In Sachsen hat dazu das Innenministerium vor zwei Wochen eine Anfrage beantwortet. Demnach besitzen 38 Rechtsextreme in Sachsen zurzeit 156 Lang- und Kurzwaffen - ganz legal.

Bernd Brückner, Bürger-Schützen-Corps Erfurt: "Wenn ich die Anzahl höre von 38 Personen, 105 Langwaffen und soundso viel Kurzwaffen noch, nein ... das macht mich sprachlos."

Dass Rechtsextreme in Schützenvereinen mit Waffen umgehen, das können die Vereine oft selbst gar nicht verhindern. Wenn die rechten Mitglieder es verstehen, ihre Gesinnung zu verbergen.

Reporter: "Wer ist verantwortlich dafür, dass hier fast 160 Lang- und Kurzwaffen in den Händen von Rechtsextremen sind?"

Bernd Brückner, Bürger-Schützen-Corps Erfurt: "Das sind eindeutig die Behörden, die es zugelassen haben, die die Genehmigung dazu erteilt haben."

Zuständig sind in Sachsen, wie woanders auch, die Waffenbehörden. Wir hätten gern in einem Interview den sächsischen Innenminister gefragt, wie es sein kann, dass bekannte Rechtsextreme in seinem Land Waffenbesitzkarten erhalten. Doch ein Interview bekommen wir nicht. Stattdessen teilt man uns schriftlich mit:

Zitat: "Wenn die Antragsteller die waffenrechtlichen Regelungen erfüllen, haben die Waffenbehörden trotz sorgfältiger Prüfung keine Handhabe gegen Rechtsextremisten."

Diese Auffassung könnte ein folgenreicher Irrtum sein. Das Waffengesetz bietet den Behörden durchaus eine Möglichkeit, aktiven Rechtsextremen eine Waffenbesitzkarte zu verweigern. § 5 verlangt die Zuverlässigkeit eines Antragstellers.

Zitat: „Die erforderliche Zuverlässigkeit besitzen in der Regel Personen nicht, die gegen den Gedanken der Völkerverständigung, insbesondere gegen das friedliche Zusammenleben der Völker gerichtet sind.“

Frank Göpper, Forum Waffenrecht e. V.: "Der Schlüssel im Waffengesetz ist die Zuverlässigkeit. Die besitzen Personen nicht, die in extremistischen Parteien Mitglied sind bzw. sich verfassungsfeindlich betätigen. Dann gibt das Waffengesetz immer die Möglichkeit, waffenrechtliche Erlaubnisse zu entziehen. Wenn dies nicht getan wird, ist es ein Problem des Vollzugs des Waffengesetzes durch die einzelne Behörde."

Ein Problem des Vollzugs gibt es offenbar auch bei Thomas B. Seine Waffenbesitzkarte hat er heute immer noch. Dass dem Neonazi eine Waffenerlaubnis überhaupt erteilt wurde, ist schon mehr als fragwürdig, aber dass die Behörden sie ihm nach all dem nicht längst abgenommen haben, wer soll das noch verstehen? Ein Interview von der zuständigen Waffenbehörde in Ulm bekommen wir nicht, schriftlich teilt man uns mit:

Zitat: "Es lägen keine ausreichenden Gründe vor, um die Waffenerlaubnis zu entziehen."

Waffen- und Schießtraining für Neonazis, das funktioniert auch noch über einen anderen Weg, den Reservisten-Verband der Bundeswehr. Über ihn kommen Rechtsextreme legal an Waffen. Zum Beispiel Winfried Petzold, Landtagsabgeordneter der NPD in Sachsen, der schon vom "bevorstehenden Endkampf" gesprochen hatte. Oder Helmut Herrman, Leipziger NPD-Chef, er wurde verurteilt, weil er Parolen der Waffen-SS verwendet hatte. Der Präsident des Reservistenverbands der Bundeswehr, Schiesstraining für Rechtsextreme in seinem Verband?

Roderich Kiesewetter, Präsident Reservistenverband der Bundeswehr: "Für mich ist es unverständlich, ich sage ganz offen, hier sind möglicherweise Fehler auch durch den Verband gemacht worden. Und die müssen wir korrigieren. Sie dürfen nicht mehr an der Ausbildung teilnehmen, sie dürfen nicht mehr schießen und sie werden bis Jahresende ausgeschlossen."

In den Schützenvereinen jedenfalls werden Neonazis wohl weiter schießen und auch selbst Waffen bekommen. Solange Waffenbehörden das Gesetz so anwenden wie bisher.

Sonia Seymour Mikich: "Ist schon ziemlich unfassbar."

Das find ich natürlich auch ein gelungene Aktion, nur so richtig rumgesprochen hat sich das in Illerkirchberg wohl noch nicht. Vielleicht sollten etwas mehr Flugblätter verteilt werden, denn dort in der nächsten Nachbarschaft wohnen überwiegen sehr alte Menschen, die fast nicht mehr lesen können. Aber vielleicht trifft er die dann an seinem Arbeitsplatz.

denn dort in der nächsten Nachbarschaft wohnen überwiegen sehr alte Menschen, die fast nicht mehr lesen können.

Was für ein Quark, der alte Mensch an sich kann ja nicht lesen xD

Ja du bischt ja a echtes Schlaule. Natürlich können alte Menschen auch lesen und sogar schreiben, aber ich meinte natürlich, dass bei manchen die Sehfähigkeit durch das Alter schon sehr eingeschränkt ist.

Aber auf den Hintergrund ist natürlich die Wohnung klug gewählt.

Ihr könntet neben Flugblättern auch Plakate verwenden. Da könnt ihr sicher sein, daß es nicht nur die Nachbarschaft mitbekommt.

Außerdem bei so einem kleinen Dorf wie Illerkirchberg ist das anschließend schwer zu übersehen.

Inzwischen hier beschäftigt: finkbeiner.biz