Zur Mahnwache/Spontandemonstration
Am Abend des 24.11 versammelten sich ca. 40 AntifaschistInnen um gegen die rechtsradikalen Umtriebe des ortsansässigen Nazitattoowierers Rene Schrade zu demonstrieren. Hintergrundinformationen zu Rene Schrade können einem Bericht über eine Outingaktion entnommen werden: http://linksunten.indymedia.org/de/node/26385
Im Vorfeld kam es bereits zu Schikanen seitens der Nürtinger Stadt/dem Ordnungsamt Nürtingen, so wurde der Kundgebungsort mit diffusen Begründungen verlegt. Ein Bericht hierzu findet sich unter: http://linksunten.indymedia.org/de/node/29037
Da der von der Stadt zugewiesene Kundgebungsort für eine Mahnwache wenig Sinn ergab (zu weit weg vom Nazitattoostudio, auf einem Kneipenhinterhof, ohne Fußgängerverkehr....) entschieden wir uns die Mahnwache kurz zu halten und stattdessen eine antifaschistische Spontandemonstration durch die Nürtinger Innenstadt durchzuführen.
In 2 Redebeiträgen wurde über die Rolle und Funktion des Herrn Schrade in der regionalen und überregionalen Naziszene informiert. Des weiteren wurde darauf hingeweisen, dass Herr Kosiek, Altnazi aus Oberboihingen, (Vorort Nürtingens) kürzlich eine beachtliche Summe von 150.000 Euro für den NPD Landtagswahlkampf bereitgestellt hat. Infos zu Kosiek:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Kosiek
Zu den Bullen
Schon im Vorfeld und während der gesamten Aktion fuhren die Bullen ein übertriebenes Aufgebot auf. So war um das Tattoostudio des Nazis Schrade eine Bullenhundestaffel präsent. Die Kundgebung und Spontandemonstration wurde von ca. 30 Göppinger Bereitschaftsbullen begleitet, weitere 20 von ihnen waren in der Stadt verteilt. Hinzu kamen die lokalen Streifenbullen sowie ein paar Zivibullen. Alles in allem ist das Aufgebot von ca. 60 Bullen als Versuch der Kriminalisierung linker und antifaschistischer Arbeit nach außen hin zu werten. Die Bullen provozierten permanent, z.b. durch das Abfilmen einzelner Personen oder der Gruppe oder das Bedrängen des Hauseingangs in der Galgenbergstraße 4 nach Abschluss der Demonstration.
Zu den Nazis
Zu einer großen Aktion von Neonazis ist es nicht gekommen. Das Tattoostudio war jedoch hinter Bullenschutz geöffnet. Dort befanden sich einzelne Nazis. Zudem wurden in der Stadt 2 Pkws mit Nazis gesichtet. Ein Auto davon war auch bei dem antifaschistischen Infostand in Neuhausen am 30.10 anwesend.
Fazit
Leider ist es uns an diesem Tag nicht gelungen durch massiven Protest direkt vor dem Laden auf die Naziproblemetik aufmerksam zu machen.
Die lokale Presse druckte ausschließlich den Bullenbericht ab, was wir scharf kritisieren.
Der Mittwoch hat uns gezeigt, dass es keinen Sinn ergibt antifaschistischen Protest bei den Behörden anzumelden, da wir uns sonst nur unnötigen Konfrontationen mit den Bullen aussetzen.
Wir werden uns von diesem Tag weder entmutigen lassen, noch darauf ausruhen.
Antifaschistische Aktion Esslingen/Nürtingen
Es gibt nichts gutes-
Die Aktion war zwar kein voller Erfolg, dennoch ist es doch sehr erfreulich, dass sie stattgefunden hat.
Zur Spende vom Kosiek würde mich interessieren, wie ihr darauf kommt, dass sie für den Landtagswahlkampf bestimmt ist. Alle Artikel, die ich bisher dazu gelesen habe, sprachen eher von einer Zwischenlagerung von Bundesparteigeldern auf Kosieks Vereinskonto:
http://npd-blog.info/2010/10/20/grosspende-bringt-npd-in-erklarungsnot/
Die Frage, ob die Baden-Württembergische NPD oder die Bundespartei 150.000€ erhalten, ist ja nicht ganz unwichtig.
Rote Grüße aus Südbaden