[B] Solidarität mit Ali, Cem, Aaron und Balu

uwe zog den kürzeren

2010 ist ein Jahr, welches einigen 'Criminals' in Erinnerung geblieben ist und auch heute noch ein Lächeln in die Gesichter zaubert. Kirsten Heisig, bekannt als „Richterin Gnadenlos“ oder auch „härteste Jugendrichterin Berlins“ entschied sich dazu, Berlin ein bisschen lebenswerter zu machen, indem sie ihr eigenes Leben beendete.

Heisig machte vor allem durch ihre Härte und der Einführung des „Neuköllner Modells“ auf sich aufmerksam. Sie entwickelte die absurde Theorie, dass der Knast das Beste für junge Gewalttäter sei. Je schneller eine Bestrafung stattfinde desto schneller würde die Erziehung gelingen. Die oberste Priorität von Heisig lag in der Arrestierung vor allem junger Migranten.

 

2010 halluzinierte Sarrazin von genetischen Veranlagungen die zu wachsenden „Paralellgesellschaften“ führen würden und veröffentlichte seine rassistischen Thesen in „Deutschland schafft sich ab“. Mit der zunehmenden Polarisierung auf 'nicht integrationswillige MigrantInnnen', dem damals erklärten Feindbild der Gesellschaft, wurde der Weg in die deutsche und sehr traditionsreiche Barbarei geebnet. In der Verbreitung kruder und rassistischer Theorien stand auch Heisig ihm in nichts nach. Ihr Buch „Das Ende der Geduld. Konsequent gegen junge Straftäter.“, welches im selben Jahr veröffentlicht wurde, fokussiert sich auch auf junge Migranten. Sie phantasiert darin von einer „schleichenden Brutalisierung“ ganzer Genrationen denen nur mit Hilfe schneller Verfahren beizukommen wäre.

 

Zum Andenken wurde im März dieses Jahres der Kirsten-Heisig-Platz in Neukölln eingeweiht.

Die Schilder für die Vebrechensbekämpferin wurden in Solidariät mit unseren kämpfenden Freunden Ali, Cem und Balu entfernt. Alle vier befinden sich derzeit in den Fängen der Berliner Justiz, die an ihnen ein Exempel statuieren will.

 

Sie sollen gedemütigt, entwürdigt und Jahre von uns isoliert werden.

Unsere Solidarität gilt außerdem Aaron, der zum Prozessauftakt zu Bewährung verurteilt wurde.

 

Den einen wird die Unterstützung des kurdischen Befreiungskampfes vorgeworfen und den anderen der Kampf um die Befreiung der Besatzerzone im Nordiez. Was alle eint ist jedoch der Kampf für die Freiheit.

 

Weil für Heisig und alle anderen Richter jedoch Ermittler, Zivis, Schnüffler, Kripos und Denunzianten wichtig sind und auch unter Folter erzwungene Geständnisse nicht davon abhalten ein Urteil zu fällen, besuchten wir den nächsten Ort der Verbrechensbekämpfung.

 

2006 wurde der Zivilfahnder des Berliner LKA Uwe Liescheid beim Nachsetzen eines Flüchtigen an der Hasenheide erschossen. In seinem Mut und seiner Unerschrockenheit fuhr er und zwei weitere an dem Abend von der Wache in der Rollbergstraße los um die Stadt zu befrieden. In seiner ekelerregenden Karriere war er im Aufstieg, erst Gruppenführer und zuletzt paar Monate vor seinem tragischen Tod wurde er befördert zum Polizeihauptkommissar.

 

Im Nachgang wurde Mehmet und ein Freund misshandelt und gefoltert. Ein erzwungenes Geständnis reichte anschließend im Prozess für lebenslang.

Mehmet, der Gruß ist für dich und alle anderen inhaftierten ’Criminals’.

 

Den Gedenkort für den tapferen Uwe, der ein Schurke und Feind der Freiheit war, entweihten wir mit einem Feuer, 4 Reifen und den Schildern des Kirsten-Heisig-Platzes.

 

Ehre wem Ehre gebührt!

Wir verhöhnen tote Polizisten und Richter.

Freiheit für alle Gefangenen!

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Uwe Lieschied wurde bereits 2006 verhöhnt, http://www.bz-berlin.de/artikel-archiv/schlimmster-1-mai-befuerchtet , das liegt daran, dass er eine wahre Blutspur im Neuköllner Kiez hinterlassen hat damals. Seine Spezialität waren Kopfnüsse gegen Festgenommene. Als er dann nicht mehr auf Streife fahren konnte, waren viele Menschen im Kiez erleichtert. Trotzdem ist es natürlich eine diskutable Entscheidung, die der Schütze damals getroffen hat. Hätte er sich widerstandslos festnehmen lassen, wäre er schon lange wieder frei.

Kannst Du deine Vorwürfe gegen den ermordeten Polizisten irgendwie belegen? Woher weißt Du das mit den Kopfnüssen? Wenn alle so erleichtert waren, warum haben dann nach seinem Tod 8000 Menschen für ihn und gegen Gewalt demonstriert?

Die Bullen schreiben:

Gedenktafel für getöteten Polizisten beschädigt
Unbekannte haben in der vergangenen Nacht einen brennenden Autoreifen auf das Gelände einer Grundschule in Neukölln geworfen und hierbei eine Gedenktafel beschädigt. Ein Zeuge hatte das Feuer gegen 0.30 Uhr entdeckt und Feuerwehr und Polizei alarmiert. Die Feuerwehr löschte das Kleinstfeuer auf dem Grundschulgelände in der Fontanestraße. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

 

Auch die militante gruppe (mg) widmete 2006 eine Aktion dem damaligen Hype um Uwe:

Wir haben in der Nacht zum 9.4.06 vor dem „Benefizspiel“ für den Zivi-Bullen Uwe L. zwischen Hertha BSC und einer Auswahl Angehöriger der Berliner Polizei einen Eingangsbereich des Berliner Polizeipräsidiums am Tempelhofer Damm in Brand gesetzt. Uwe L. hatte am 17. März 2006 bei einer Fahndungsmaßnahme während einer bewaffneten Konfrontation den Kürzeren bzw. zu langsam gezogen.

weiterlesen: https://mirror.so36.net/home.arcor.de/dokumentationX/texte/erklaerung_20060410_zivibulle.html

Ich kann und will nicht glauben, dass es Genoss*innen sind, die versuchen sich mit so ner Scheiße zu profilieren.

Ganz große Helden, in eurem angeblichen bzw. eingebildeten Kampf gegen Repression verteidigt ihr ausgerechnet einen Mörder, der zuvor einer migrantischen Sexarbeiterin, also jemad, der in der kapitalitischen Ausbeutungshierachie ganz unten steht, ihr mühsam erarbeitetes Geld gestohlen hat. Als wenn sexuelle Ausbeutung nicht schon schlimm genug wäre, macht ihr Euch mit dem Ausbeuter gemein und verteidigt sein Handeln.

Für eine Misshandlung der Beschuldigten durch die Polizei konnte das Gericht keinerlei Anhaltspunkte geschweige denn Beweise finden, für eine Täterschaft bzw. Tatbeteiligung aber umso mehr. Auf der gestohlenen Handttasche wurden DNA-Spuren der beiden Beschuldigten gefunden. Die Mordwaffe gehörte Mehmets "Freund", er hat die Polizei auch zu ihrem Versteck geführt. Wenn er und Mehmet unschuldig waren, wie können sie dann Täterwissen haben? Schon mal so weit gedacht? Hauptsache gegen die Bullen, denken ist euch wohl zu anstrengend.

Mag sein, dass nicht Mehmet sondern sein "Freund" der Haupttäter war, aber wie soll das Gericht das feststellen, wenn sich die beiden "Freunde" gegenseitig in die Pfanne hauen? Solidarität und Zusammenhalt sehen anders aus.

Kurzum: Mit eurer bescheuerten Tat verhöhnt ihr alles, für das ihr angeblich steht: Solidarität, Freiheit von Repression und sexueller Ausbeutung.