Mannheim - Flugblätter und Plakate gegen Nazi-Anwalt Ludwig Bock

Ludwig Bock (links) mit Ernst Zündel

Mit Öffentlichkeitsarbeit wurde gegen Mannheimer Anwälte vorgegangen, die sich in den letzten Monaten und Jahren für Nazis einsetzten und diese vor Gericht verteidigten. An den Kanzleien von Ludwig Bock (Liebfrauenstr. 10, Mannheim Feudenheim), Thor von Waldstein (Mollstr. 35, Mannheim Oststadt) und Alexandra Rittershaus (Kaiserring 38, Mannheim Innenstadt) wurden Flugblätter und Plakate verteilt bzw. verklebt, die über die Umtriebe der Nazi-Anwälte informierten.

 

Die Anwälte Bock und von Waldstein sind seit vielen Jahren selbst umtriebige Nazis und verteidigen ihre "Kameraden" aus voller Überzeugung. Die Anwältin Rittershaus ist in diesem Zusammenhang das erste Mal 2010 in Erscheinung getreten, als sie sich für den international bekannten Holocaust-Leugner Ernst Zündel einsetzte.

Die Flugblätter sind bei linksunten.indymedia.org nachzulesen.

 

Nazi-Anwalt in Feudenheim: Ludwig Bock

 

Der 68 jährige Rechtsanwalt und Nazi Ludwig Bock betreibt seit Jahren von seiner Kanzlei in der Liebfrauenstraße 10 in Mannheim-Feudenheim seine Hetze. Er ist nicht nur verlässlicher Anwalt für Nazis aller Schattierungen, Bock selbst ist überzeugter Nationalsozialist, kandidierte für die NPD und wurde wegen seiner rassistischen Sprüche bereits verurteilt.

 

Anwalt der Nazis


Die Liste derer, die Ludwig Bock in seiner langen Karriere als Nazi-Anwalt verteidigte ist lang: In den 70er Jahren verteidigte er die als "Blutige Brygida" bekannte KZ-Aufseherin, die wegen 1.196-fachen Mordes angeklagt war. Im Prozess versuchte Bock einer KZ-Überlebenden, die als Zeugin geladen war, eine Mitschuld an den Morden zuzuschieben und löste damit große Empöung bei den Überlebenden des Holocaust aus. Im Laufe seiner Karriere verteidigte Bock zahlreiche Holocaustleugner, darunter Ernst Tag, Frederik Toben, den Weinheimer Nazi Günter Deckert und zuletzt den international bekannten Ernst Zündel, der bis Februar 2010 wegen Volksverhetzung in der Mannheimer JVA einsaß.


Auch die bekannte Mannheimer Nazi-Band Tonstörung wurde von Bock verteidigt, die mit rassistischen Texten in der rechten Szene bekannt wurde, so beispielsweise in ihrem Lied "Blut". Dort wird gesungen: "Wetz dir deine Messer auf dem Bürgersteig. Laß die Messer flutschen in den Judenleib. (...) Blut muss fließen knüppelhageldick. Und wir scheißen auf die Freiheit dieser Judenrepublik."


Zuletzt sorgte Bock vor dem Mannheimer Landgericht 2007 für einen Eklat. Angeklagt waren sechs Nazis aus dem Umfeld der Organisation "Deutsche Liste", die einen jungen Mann wegen seiner türkischen Herkunft in einem Bus zusammengeschlagen, mit einem Messer bedroht und ausgeraubt hatten. Bock verteidigte den Wortführer der Gruppe Martin Schumacher. Während des Prozesses versuchte der Anwalt immer wieder die Schuld umzukehren, und das Opfer darzustellen als sei er "selbst schuld" daran gewesen, dass er verprügelt wurde.

 

Nicht nur Anwalt, sondern überzeugter Nazi


Doch Ludwig Bock ist nicht nur ein Anwalt im Hintergrund der rechten Szene, sondern selbst aktiv. So trat er während seinem Studium bereits in die NPD-Hochschulgruppe "Nationaldemokratischer Hochschulbund " ein und übernahm 1967 den Vorsitz. In den 70er Jahren kandidierte Bock für die NPD in Wahlkreis Freiburg. Weitere Aktivitäten sind bekannt für das "Nationaleuropäische Jugendwerk" und die "Gesellschaft für freie Publizistik".
Auch seine Anwaltstätigkeit nutzt er für politische Agitation. So wurde Bock 1999 selbst wegen Verharmlosung des Holocaust zu 9000 DM Geldstrafe verurteilt. Während seiner Verteidigungsreden im Prozess gegen Ernst Zündel 2007 zitierte er aus Hitlers "Mein Kampf" und den "Rassegesetzen" der Nazis.

 

Was geht das die Leute in Feudenheim an?

 

Nazis sind ein großes gesellschaftliches Problem. Sie vergiften das Klima des Zusammenlebens der Menschen, hetzen gegen Migrant_innen, sozial Schwache, Linke, Homosexuelle und andere, die nicht in ihr Weltbild passen. Die Nazis haben, als sie an der Macht waren, zwischen 1933 und 1945 sechs Millionen Jüdinnen und Juden ermordet und einen Krieg angezettelt, der 60 Millionen Menschen das Leben kostete. Auch heute morden Nazis, seit den 90er Jahren wurden über 200 Menschen getötet. Die, die mit weißer Weste als NPD-Politiker oder Rechtsanwalt auftreten, liefern erst die Grundlage für ein Weltbild, das Ausbeutung, Rassismus, Antisemitismus und Hass auf alles, was als "nicht-deutsch" gilt, propagiert.


Doch Nazis sind keine ungreifbaren Personen, es sind Mitschüler, Kollegen und Nachbarn, die im Stadtteil oder der Gemeinde wohnen. Daher müssen sie auch dort bekämpft werden: in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft. Es ist die Aufgabe aller, Nazis und ihre menschenverachtende Gesinnung aus der Gesellschaft zu drängen und ihnen damit die Grundlage zur Akzeptanz ihrer Hetze zu entziehen.


Der Kampf gegen Nazis geht alle an!

 

Deshalb: Keine Toleranz für Diskriminierung und rechte Gewalt! Keine Geschäfte, keine Zusammenarbeit mit Nazis! Nazis und rechte Gesinnungen raus aus der Gesellschaft!

 

Weitere Infos zu Ludwig Bock im Internet: http://www.netz-gegen-nazis.de/lexikontext/bock-ludwig

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Auch in Berghausen bei Speyer wurde heute ein Nazi geoutet: https://linksunten.indymedia.org/de/node/19103