Dügida-Organisatorin Melanie Dittmer muss sich am Donnerstag vor dem Amtsgericht Düsseldorf verantworten. Laut Anklage störte Dittmer vor einer Moschee das Abendgebet mit Schmährufen.
Am Ende hat Melanie Dittmer doch aufgegeben. 35 Teilnehmer kamen zur letzten Dügida-Demonstration im November 2015 in Düsseldorf-Unterrath, um gegen die „Islamisierung des Abendlandes“ zu marschieren. Wenig später verkündete Dügida-Organisatorin Dittmer das Ende der Montagsmärsche. Die Rechtsextremistin wolle künftig „Seminare zur politischen Schulung organisieren“.
Am Donnerstag muss sich Dittmer vor dem Amtsgericht Düsseldorf verantworten. Die 37-Jährige soll ihr Dügida-Engagement für rechtslastige Hetze genutzt haben. Laut Anklage störte sie bei Demos des Pegida-Ablegers im Februar und im März 2015 vor einer Moschee das Abendgebet mit Schmährufen. Demnach habe sie „Wir wollen keine Salafistenschweine“ und „Wir wollen keine pädophilen Muslime“ gebrüllt. Zudem soll sie einen Polizisten erkennbar gefilmt und das Video auf ihrer Facebook-Seite veröffentlicht haben. Vier weitere Beamte habe sie mit „Sie Arschlöcher“ beschimpft. 21 Zeugen sollen gehört werden. Der Angeklagten drohen bis zu fünf Jahre Haft.
Melanie Dittmer blickt als ehemalige Dügida-Chefin, die auch bei den Kölner und Bonner Pegida-Ablegern „Kögida“ und „Bogida“ verantwortlich mitmischte, auf eine stramme Neonazi-Karriere zurück. Sie saß im NRW-Landesvorstand der NPD-Nachwuchsorganisation „Junge Nationaldemokraten“ (JN), wirkte redaktionell in Neonazi-Postillen mit.
Das öffentliche Werben mit ihrer rechtsextremen Gesinnung ging selbst den Chefideologen des Dresdner Pegida-Führungszirkels zu weit. Sie verkündeten am 6. Januar 2015 offiziell den Rausschmiss Dittmers als Pressesprecherin. Gegen den ausdrücklichen Willen der sächsischen Zentrale setzte sie die Demos in Köln, Bonn und Düsseldorf aber fort.
Messerattacke auf Video
Dass Dittmer sich keineswegs gemäßigt hat, zeigt auch ein Internetvideo aus dem September 2015. Nach dem Attentat auf die damalige Kölner OB-Kandidatin Henriette Reker tauchten im Netz Videos von Rechtsextremen auf, die den Umgang mit Kampfmessern und gezielte Stichtechniken in den Halsbereich trainieren. Mit dabei auch Melanie Dittmer. Dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärte sie damals, sie habe nur zeigen wollen, wie man sich bei einer Messerattacke schützen könne. Der Leiter der Wehrübung war Rainer Händelkes, Kreisvorsitzender der NPD Krefeld und ehemaliges Mitglied von Dittmers Dügida-Team.
Vor Gericht wird die Bornheimerin von der Leverkusener Kanzlei Beisicht vertreten. Kanzlei-Chef Markus Beisicht ist Vorsitzender der rechtsextremen Pro NRW. Bis März 2015 saß Dittmer noch im Vorstand der Rechtsextremisten.
Uhrzeit, Saal
Zeit: 09.30 Uhr
Tag, Datum: Donnerstag, 28.04.16
Sitzungssaal: E.1.11
Aktenzeichen: Az. 412 DS 6/16 (80 JS 810/15)
Amtsgericht Düsseldorf
Werdener Straße 1
40227 Düsseldorf
Öffentliche Verkehrsmittel
Rheinbahn bis Haltestelle Oberbilker Markt / Warschauer Straße
Linien U 74 / U 77 / U 79 / 706 / 716 / 732 / 736
Vielen Dank Frau Dittmer
Vielen Dank für die Eigenwerbung Frau Dittmer ! Wir werden kommen um Ihren Prozess zu verfolgen.
Urteil: 8 Monate auf Bewährung
Dügida-Dittmer kassiert 8 Monate auf Bewährung
http://www.bild.de/regional/duesseldorf/gerichte/duegida-dittmer-vor-ger...
Gericht verurteilt Dittmer wegen Volksverhetzung
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Melanie Dittmer wegen Hetze zu Bewährungsstrafe verurteilt
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Dügida“-Chefin Melanie Dittmer wegen Volksverhetzung verurteilt
http://www.express.de/duesseldorf/-paedophile-muslime---duegida--chefin-...
Dügida-Chefin wegen rechter Hetze zu Bewährungsstrafe verurteilt
http://www.derwesten.de/nrz/staedte/duesseldorf/duegida-chefin-dittmer-s...
Dügida-Chefin wegen Volksverhetzung verurteilt
http://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/dittmer-prozess-100.html
WDR als Kopie auf linksunten
Dügida-Chefin wegen Volksverhetzung verurteilt
https://linksunten.indymedia.org/de/node/177266