+++ Tausende Menschen auf der Straße gegen Krieg +++ 350 Menschen im Antikapitalistischen Block +++ Vereinnahmungsversuche durch QuerfrontaktivistInnen gescheitert
Während im bayerischen Hof Kriegstreiber sich selbst feierten, gingen an diesem Samstag tausende gegen Krieg und Militarismus auf die Straße. Same procedure as last year? Ja und nein. Hier die positiven und negativen Highlights des Tages.
Mit 3000 (Polizei) bis 4000 (Veranstalter) TeilnehmerInnen waren die Proteste durchschnittlich besucht. Der Antikapitalistische Block war mit 350 TeilnehmerInnen auch dieses Jahr wieder der größte Block auf der Demonstration. Mit Transparenten und Schildern wie "No war but class war" oder "Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf" wurde klare Kante gegen Kapitalismus und Krieg gezeigt.
Ab dem Odeonsplatz holten sich AktivistInnen dann mitten in der "Festung" (Bild), zu der die Polizei München machen wollte, das Demonstrationrecht zurück. Die Seitentransparente wurden verknotet und ein wenig Pyrotechnik abgefackelt. Da der Block stabil stand und sich auch viele andere TeilnehmerInnen der Demonstration solidarisierten, gelang es der Polizei nicht, die Transparente zu entfernen. So gab es zwar einige Verletzte durch einen Pfeffersprayeinsatz, die Transparente konnten allerdings bis zum Marienplatz durchgesetzt werden.
Seitentransparente sind seit jeher der Polizei ein Dorn im Auge. Sie bieten schließlich die Gefahr, dass sich DemonstrantInnen nicht für den jederzeitigen Zugriff des massiven Bullenangebots bereithalten. Deshalb werden sie jedes Jahr bei den Protesten gegen die Kriegskonferenz verboten.
Negatives Highlight der diesjährigen Proteste waren die Versuche von QuerfrontaktivistInnen, sich der Demonstration anzuschließen. Eine Gruppe von ca. 10 AktivistInnen um die ehemalige Pegida-Frontfrau Kathrin Oertel hat versucht, Anschluss bei der Demonstration zu finden. Dagegen gab es klare Durchsagen von der Bühne und auch handfeste Platzverweise. Letztendlich liefen die Rechten dann unter Polizeischutz hinter der Demonstration her.
Insgesamt eine starke Demonstration, auf der antikapitalistische Positionen, auch außerhalb des antikapitalistischen Blocks, stark vertreten waren. Den Rechten wurde gezeigt, dass sie nur mit "steuerfinanziertem Sicherheitsschutz" (Oertel) überhaupt eine Chance haben, sich in der Nähe der Demo aufzuhalten. Dem Medienspektakel von Kriegministern und Waffenindustrie konnte etwas entgegengesetzt werden.
Gute Voraussetzungen, um 2017 noch eine Schippe draufzusetzen: Gegen Rassismus, Krieg und Kapitalismus.
kritik
und der vollständigkeit halber hier noch eine ausfuehrliche kritik an der ganzen veranstaltung:
facebook.com/fcknzs.muc/posts/598605250303448
Quellen sagen alles
Der neokonservative Blog Schlamasel Muc und die Zionisten vom Simon-Wiesenthal-Zentrum als Quellen? Kein Wunder, dass diese "antifaschistische" Seite Kritik an einer Antikriegsdemo hat.
Aha
Nachdem der Kommentar vor mir der Linksunten-Zensur zum Opfer gefallen sein scheint:
Die Kritik ist in weiten Teilen schlicht falsch und die Autoren waren ganz offensichtlich nicht selbst auf der Demonstration.
Zensur?
Cache! Aber erst mal meckern, wa?
Hau raus...
Was von dem was in der Kritik steht ist falsch?
Beispiel
Beispielsweise das sich die Endgame und Ex-Pegida-Wichtel auf der Demo wohlgefühlt haben. Sie standen ständig unter Polizeischutz, erhielten einen (symbolischen) Platzverweis und eine klare Distanzierung. Darüberhinaus standen Antifaschisten ihnen ständig gegenüber und machten ihrere Ablehnung deutlich.
Kein gegenprotest gegen Nazis
Stimmt nicht die wurden ohne großen Protest an der Demo zugelassen. Vor der Demo wurde noch ein wenig gegen die Vorgegangen. Die waren dann fester Bestandteil der Demo. Leider.
Aha
Fester Bestandteil? Die konnten nur am Ende der Demo unter Polizeischutz laufen. Die haben auch mehrere Anzeigen gegen Demoteilnehmer gestellt, allein deshalb braucht man diesen Punkt wohl nicht ausführlicher Diskutieren.
Der antikapitalistische Block war leider vorne etwas beschäftigt Pfefferspray und Bullenangriffen zu trotzen, es hätten sich ja die zahlreichen "Antifas" die sowieso nur "kritisch" neben der Demo herlaufen um die kümmern können.
größter Block
Naja also der Jugendblock von Didf, sdaj und gewerkschaften sah größer aus.
Tja,
sah vielleicht so aus, war er aber nicht. Ich hab gezählt.
Kritik
Das Bündnis gegen die Sicherheitskonferenz ist echt nicht mehr zum aushalten, wenn sich auch dort "occupeace" (eine Abspaltung von den Querfront Montagsmahnwachen) als Unterstützer_innen auflisten durften und auch das entsprechende Publikum anzogen. Des weiteren wird über soziale Medien eben jetzt noch der Auftritt der Montagswahnwachen Sängerin Morgaine abgefeiert*1. Tobias Nase (Querfront Aktivist seines Ego Projektes der "Antiimperialistischen Aktion", Assad Fan und Montagsmahnwachen Redner*2) darf da natürlich auch nicht fehlen und hält freilich auch in der Bündnis Dokumentation (neben Russland und Syrien Fahne) seine Reden*3.
Wenn nicht schon davor der Tiepunkt erreicht war , ist jetzt endgültig der Zeitpunkt gekommen über eine eigene , antikapitalistische Demonstration nachzudenken.
*1: Hier mal Einblicke was für ein Publikum auch Sänger_innen , die "die Bandbreite" und Ken Jebsen abfeiern, anziehen können: https://www.youtube.com/watch?v=SzrXhlodV7g
*2:https://www.youtube.com/watch?v=OWSmzDcih4c
*3: Ab 13:43
https://www.youtube.com/watch?v=-5HDPY2Sgr8
Großartig
Du verwendest ein Video, wo sich Morgaine klar von Faschos distanziert und dafür Applaus kriegt, gegen sie? Smart move, hast du gehofft man klickt einfach nicht auf die Quellen?
Ne.
Sie spielt weiterhin auf Montagswahnwachen und der dritte Weg mit samt Terroristen wie Karl Heinz Stazberger und Karl Richter wurden eben nicht von der Kundgebung ausgeschlossen. Wenn du keine Ahnung davon hast, was dort abgelaufen ist und du wohl ihrer Musik zugeneigt bist, dann setz dir mal lieber wieder deinen Alu Hut auf.
Aha
Wenn du bei jedem, der dich kritisiert, einen Verschwörungstheoretiker witterst, dann solltest du dir vielleicht selbst langsam nen Aluhut basteln. Rein rechtlich kann man nicht einfach so Leute von einer Kundgebung ausschließen. Man hätte die Rechten sicher körperlich bedrängen können, aber vielleicht haben dafür auch die Antifas gefehlt, weil diese zu beschäftigt waren Fotos zu machen statt etwas gegen die Nazis? Erwünscht waren die ja offensichtlich nicht, wie man sieht, wenn man sich das Video anschaut.
"Aha"
Die Tatsache , dass sie einfach auf jeder Montagsmahnwache auftritt ignorierst du auch. "Rein rechtlich"? Dein Ernst? "Antifas die nur Fotos machen"? Du willst jetzt Antifas vorwerfen, dass sie keinen Bock hatten Montagsmahnwachen zu verteidigen? Und Karl Richter war nicht nur einmal dort (und wurde dort überhaupt nicht kritisch empfangen). Wenn du dir knallhart einbildest, dass Kundgebungen vor Nazis verteidigt werden sollten auf der Reichsbürger_innen etc. willkommen sind und Karl Richter umarmt wird , dann ist nicht die Person die Kritik an Sängerin verübt reif für den Aluhut. Und nicht nur das. Scheiß auf Querfront. Was ist denn das hier für ein Theater?
Und der Vollständigkeit halber:
https://www.youtube.com/watch?v=Rjj_YVgDPn0
https://www.youtube.com/watch?v=H0rY9TN7hYQ
was ist da auf der Büne los
Ne Frage an die Leute die vor Ort waren oder sich schon mehr mit den Reden etc auseinandergesetzt haben.
Ist dieses Video eine gute WIdergabe dessen, was auf der Demo so an Reden vorgebracht wurden?
https://www.youtube.com/watch?v=-5HDPY2Sgr8
Habe mich mal durchgeklickt, und irgendwie nur alte, weise Männer gesehen die am Mikro stehen.
Da ist ja die SiKo an sich diverser aufgestellt.
Oder ist das eher son Klassentreffen von alten Friedensaktivisten.
Wo blieben die jungen Leute auf der Bühne, wo die Frauen, usw....
Habe ich was übersehen, fehlen da aussschnitte oder lief das echt so - wie es in dem Vido zu sehen ist?
Der antikapitalistische
Block mitsamt Reden kommt dort kein einziges Mal vor. Da wäre die Frage wirklich mal angebracht was das ganze noch soll....
reden
es gab also noch andere Reden, die durch das Video einfach nicht widergegeben werden?
Die Inhalte
des antikapitalistischen Blocks sowie dem Jugend Block finden in dem Video keinerlei Erwähnung.
hinweis Tobias N
Danke für den Hinweis auf Tobias Nase.
Hatte das Video auch gesehen und mich schon gefragt, welcher NachwuchsKader hier seine eingespielte Kampfrhetorik abspult.
Vorfall nach der Demo
Ein paar der hier ("München nazifrei" ?) lästernden fotografierenden Münchener antideutschen / antinationalen "Antifas" am Rande der Demo hat
später am Isartor noch kurdische Jugendliche als Hamas-Unterstützer beleidigt und bedroht.
Ach?
Wann genau war das? Wo war das? Und es ist auch ziemlich fragwürdig wenn diese positiv über YPG/YPY Demos berichten.