Presseerklärung zu den Attentaten von Paris, Fragen nach den Ursachen werden nicht gestellt

Die Attentate in Paris haben viele Menschen in Trauer und Schrecken versetzt. Lange Kommentare und Berichte befassen sich mit dem Geschehen. Von „Krieg“ und „Weltkrieg“ ist die Rede und sicherheitspolitische Maßnahmen werden diskutiert und gefordert.


Bei allem stellt das Bremer Friedensforum fest, dass bestimmte Fragen in den Medien und von den Politikern  gar nicht gestellt werden: Wer hat die IS-Kämpfer ausgebildet? Woher erhält der IS sein Geld? Woher bezieht er seine Waffen? An wen verkauft er das im Irak geförderte Öl? Auch davon wird nicht gesprochen, dass der IS sich besonders in den Ländern behaupten kann, deren Staatsstrukturen der Westen durch direktes militärisches Eingreifen (Irak, Libyen) und durch indirektes Eingreifen wie Waffenlieferungen und militärischer Ausbildung (Syrien) zerstört hat.


Eine weitere Frage drängt sich auf: Was motiviert junge Leute, sich solchen Terrorbanden wie dem IS anzuschließen? Sind es in Wahrheit nicht soziale Probleme wie Arbeitslosigkeit, Fremdenhass, Islamfeindlichkeit u. ä. mehr? Darüber nachzudenken, ist dringend gefordert. Militärische Mittel, das zeigt Afghanistan schon seit fast 15 Jahren, bringen keinen Frieden, sondern treiben Menschen zur Flucht.

Hartmut Drewes, Sprecher Bremer Friedensforum

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So geheim sind die Antworten nicht, wenn mensch die Hintergründe anschaut. Kann mensch in der Zeitung lesen...

 

1. Die militärische Ausbildung machen die selbst, durch sunnitische, ehemalige Angehörige vor allem der irakischen Streitkräfte, und kriegserfahrene Kämpfer aus Afghanistan und Tschetschenien.

2. Das Geld kommt aus Sklavenhandel (v.a. Jesidinnen), Erpressung von Schutzgeldern von Ungläubigen (dschisija), Handel mit Kunstgegenständen aus Museen und Ausgrabungsstätten, Verkauf von Öl, Lösegeldern, Zöllen, und vor allem von Gönnern in den sunnitischen und wahabitischen Golfstaaten.

3. Die Waffen sind weitgehend Beute aus Beständen der syrischen und irakischen Armee, ergänzt durch Neuware vom internationalen Waffen-Schwarzmarkt.

4. Der Abnehmer für Öl ist hauptsächlich die türkische Mafia.

5. Genau das ist Problem mit "failed staates", das Machtvakuum wird leider selten so gelassen oder gefüllt mit autonomenen Selbstverwaltungen, sondern von Warlords, Clans, Mafia, Terroristen, und sämtlichen Mischformen davon.

6. Gute Frage, was junge Menschen zu so einem Wahnsinn treibt. Ansätze zu Antworten gibt es einige, aber trotz allen Erscheinungen der Art "soziale Probleme wie Arbeitslosigkeit, Fremdenhass, Islamfeindlichkeit" bekommt mensch keine gute Antwort darauf, was in Frankreich geborene, 29jährige Familienväter dazu treibt, mit der Kalaschnikow um sich zu schießen und sich dann mit dem Sprengstoffgürtel in die Luft zu jagen.

7. Sicher, Krieg ist keine wirkliche Lösung. Aber, siehe den Kampf unserer kurdischen Genoss*innen in Kobane, im Moment scheint eine militärische Bekämpfung des IS notwendig zu sein.

 

Zum Weiterlesen:

 

http://www.spiegel.de/politik/ausland/islamischer-staat-alles-wichtige-zum-is-a-1042664.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Islamischer_Staat_(Organisation)

Naja, bis auf der Spiegelverlinkung (Spiegel geht gar nicht...) kurz und Prägnant und es kann noch sehr, sehr viel mehr dazu gesagt werden.

.. vielleicht auch hier (ntv wollte ich jetzt nicht verlinken..)

 

https://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2015/01/Palaestinenser-Ahmad-M...