linksunten Archiv

Die Freitaler Nazikneipe "Timba Bar" wurde Dienstagnacht entglast. Der Sachschaden soll laut Polizeiangaben circa 12.000€ betragen. Die Kneipe, dessen Mitbetreiber Dirk Jährling ist, stellt einen wichtigen Treffpunkt und Vernetzungsort der lokalen Naziszene da.  Dirk Jährling fungierte mehrfach als Mitorganisator verschiedener rassistischer Demonstrationen in Freital und trat als Redner auf.

Bericht der Sächsischen Zeitung:

"Fenster der Timba-Bar beschädigt

Unbekannte schmissen Pflastersteine in die Scheiben. Der Oberbürgermeister distanziert sich von Gewalt.

Freital. In der Nacht zum Mittwoch wurden in der Timba-Loungebar Fenster beschädigt. Unbekannte haben nach Polizeiangaben mit Pflastersteinen acht Scheiben des Lokals an der Dresdner Straße in Potschappel eingeschlagen. Es entstand ein Schaden von etwa 12 000 Euro, verletzt wurde niemand.

„Wir wissen genau, aus welcher Ecke das kommt“, sagt Dirk Jährling, der in der Bar arbeitet. Das Lokal gehöre seinem Schwiegervater. Jährling ist Versammlungsleiter der seit Kurzem stattfindenden wöchentlichen Demonstrationen der Initiative „Europa 2.0“ gegen „Bürgerkrieg und Asylwahnsinn“. Er hatte im Frühjahr auch die Demonstrationen der asylfeindlichen Initiative „Freital steht auf – Nein zum Hotelheim“ moderiert und dort mehrmals Reden gehalten. In der Timba-Bar finden außerdem sogenannte Bürgerrunden statt, an denen auch Rechtextreme und NPD-Mitglieder teilnehmen.

„Das ist eine Reaktion auf den Anschlag auf das Linken-Büro, diese Vermutung hat uns die Polizei auch bestätigt“, sagt Dirk Jährling. Auch auf den Facebook-Seiten „Bürgerwehr FTL“ und „Widerstand Freital“ ist von einem „Racheakt“ die Rede. „Ihr Linken Bastarde wir bekommen euch alle!!!!!!!“, heißt es da.

Verbindung ist bekannt

Die Polizei wollte einen Zusammenhang zu den Anschlägen auf eine Wohnung von Asylbewerbern und das Büro der Linkspartei am Wochenende nicht bestätigen. „Es ist noch früh, um das einzuschätzen“, sagt Polizeisprecher Marko Laske. Die Polizei ermittle in alle Richtungen. „Dass es eine Verbindung der Bar zu den Demonstrationen gibt, ist uns bekannt.“

Freitals Oberbürgermeister Uwe Rumberg reagierte unterdessen auf die Ereignisse der letzten Tage. In einer „Resolution der Stadt Freital gegen jeglichen Extremismus“ distanziert sich die Stadt ausdrücklich von der Ausübung jeglicher Gewalt. „Wir fordern alle Bürgerinnen und Bürger auf, Meinungsverschiedenheiten und Interessenskonflikte jedweder Art stets auf sachlicher Ebene unter Wahrung unserer demokratischen Grundordnung zu lösen und werden uns mit aller Kraft für Sicherheit und Ordnung einsetzen“, heißt es in der Erklärung. Für Gewalt sei in Freital kein Platz."

Dass sich Freitals Oberbürgermeister erst von Gewalt distanziert, nachdem es eine rechte Kneipe getroffen hat, ist eine Farce an alle Menschen die tagtäglich von der rassistischen Gewalt in Freital betroffen sind.