[PK]: 1. Mai 2015 – Demos, Aktionen und Feste am internationalen Kampftag der lohnabhängigen Klasse

Stuttgart: Effekte auf der revolutionären Demo

Der diesjährige erste Mai ist vorbei. Wie jedes Jahr fanden auch 2015 auf der ganzen Welt große Demonstrationen und Aktionen zum internationalen Kampftag der lohnabhängigen Klasse statt. Auch wir beteiligten uns daran in mehreren Städten der BRD.

 

Mobilisierung


Schon im Vorfeld des ersten Mais wurde in verschiedenen Städten mit diversem Material und Aktionen auf den Kampftag und dessen Bedeutung für unsere Klasse aufmerksam gemacht. So wurden viele Plakate in den Städten verklebt und mit dem Slogan "Geschenkt gibt's nichts!" auf riesigen DIN A0-Plakaten Akzente im Stadtbild gesetzt.

Auch ließen es sich einige AktivistInnen anscheinend nicht nehmen, ganz im Sinne der revolutionären Stadtgestaltung mit plakatierten Wandbildern, aufgehängten Transparenten und gesprühten Parolen dringend notwendige Schönheitseingriffe vorzunehmen.

 

Ein weiteres Medium, welches im Rahmen des ersten Mais veröffentlicht wurde, trug dazu bei, die Mobilisierung weiter inhaltlich zu unterfüttern und unsere Anliegen und politische Schwerpunkte auch über Szene-Kreise hinweg zu vermitteln – die Zeitung.

 

Schon im letzten Jahr wurde "Erste-Mai-Zeitung" von Perspektive Kommunismus herausgegeben. Nun hat sich auch 2015 gezeigt, dass das massenhafte Verteilen der etwa 10 000 Zeitungen vor Schulen, Betrieben beim Schichtwechsel, an Bahnhöfen und in S-Bahn-Waggons bei den Menschen sehr gut ankommt und oftmals sofort gelesen wird.

 

Die vielen verschiedenen Ebenen der Mobilisierung haben schließlich dazu beigetragen, viele Menschen aus verschiedenen Bereichen und politischen Spektren der Linken am ersten Mai auf die Straße zu bringen – für eine revolutionäre Perspektive!

 

Der erste Mai


Am Tag selbst fanden in den meisten Städten der BRD die traditionellen Demonstrationen des DGB statt. Um auf diesen Demos der Sozialdemokratie nicht komplett das Feld zu überlassen und den organisierten ArbeiterInnen revolutionäre Positionen näher zu bringen, beteiligten wir uns an diesen Demonstrationen. In einigen Städten wurde zudem mit eigenständigen Aktionen noch ein eigener, kämpferischer Ausdruck auf die Straße getragen.

 

In Berlin beteiligten sich ca. 300 Menschen unter dem Motto "Organisieren. Streiken. Besetzen – Basiskämpfe verbinden!" am klassenkämpferischen Block auf der DGB-Demo.

Mit visuellen Effekten und Redebeiträgen zu verschiedenen Themen wie der Situation von Frauen in care-Berufen, der Mobilisierung gegen den G7-Gipfel und der Rolle der Bundeswehr 70 Jahre nach der Zerschlagung des deutschen Faschismus, konnten auf verschiedenen Ebenen wichtige Akzente gesetzt werden.

 

In Hamburg beteiligten sich 400-500 Menschen am antikapitalistischen Block des "Rise-Up!"-Bündnisses auf der Gewerkschafts-Demo, welches unter dem Motto "Etwas mehr ist nicht genug!" ebenfalls aufrief, Basiskämpfe in verschiedenen Bereichen zu verbinden.

Inhaltlicher Schwerpunkt war, neben den Arbeitsbedingungen von MigrantInnen und Illegalisierten, der bevorstehende Streik der Sozial- und Erziehungsberufe.

Nach der Demo liefen ca. 150 Menschen in einer Spontandemonstration zu einer KiTa, wo Reden zu den Arbeitsbedingungen von ErzieherInnen gehalten und Schilder am Zaun der KiTa hinterlassen wurden. Ein Großteil der AktivistInnen begab sich im Anschluss auf die "Never mind the Papers!"-Demonstration, welche sich mit Geflüchteten solidarisierte und eine Auflösung der Festung Europa forderte.

 

Unter dem Motto "Gemeinsam streiken – Widerstand organisieren – die Verhältnisse ändern!" beteiligte sich in Mannheim das "Antikapitalistische Bündnis Mannheim" in Form eines antikapitalistischen Blocks an der DGB-Demonstration. Schwerpunkt war hier neben der aggressiven Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen auf dem Rücken der Bevölkerungen Südeuropas die nationalistische Hetze gegen Geflüchtete und die Gründe für Flucht und Elend auf der Welt.

 

In Stuttgart beteiligten sich ca. 250 Menschen am antikapitalistischen Block auf der DGB-Demonstration, zu dem verschiedene linke Gruppen, Gewerkschaftsjugenden und -gliederungen aufriefen. Kurz vor dem Ende der Gewerkschaftsdemo brach ein Großteil des antikapitalistischen Blocks aus, um selbstbestimmt und ohne Bullenkontrollen zum Auftaktort der im Anschluss stattfindenenden revolutionären Demo zu gelangen.

An der revolutionären Demonstration, die unter dem Motto "Eine Welt zu gewinnen! Kapitalismus abschaffen!" lief, beteiligten sich ca. 750 Menschen. Hier gab es verschiedene visuelle Effekte, wie Rauch-Bengalos und eine Transpi-Aktion am Rande der Route. Am Ende hielt die "Revolutionäre Aktion Stuttgart" eine vermummte Reden, die sich mit der Notwendigkeit revolutionärer Organisierung auseinander setzte und die Bedeutung der kommunistischen "Internationalen Brigaden" in Rojava hervorhob.

Danach begab sich ein großer Teil der DemonstrantInnen zum internationalistischen Fest im "Linken Zentrum Lilo Herrmann", wo bei Kulturbeiträgen, Essen und Trinken der 1. Mai gebührend ausklang.

 

In Villingen-Schwenningen folgten ca. 80 Menschen dem Aufruf der „Initiative für einen kämpferischen 1. Mai VS“ zu einer eigenen Demonstration.

Die Demo zog am 1. Mai-Fest des DGB vorbei, an dem GenossInnen auch mit einem eigenen Stand vertreten waren.

Inhaltlich beschäftigte sich die Demonstration mit der Notwendigkeit und Herausforderung revolutionärer Organisierung sowie dem kürzlichen Repressionsschlag gegen die GenossInnen der migrantischen Organisation "ATIK".

Am Abend des 1. Mai wurde im "Linken Zentrum Mathilde Müller" bei Essen, Trinken und Diskussionen am Kampftag auch noch gefeiert.

 

...und weiter geht's!


Insgesamt bewerten wir den ersten Mai 2015 als erfolgreich. Auf verschiedene Art und Weise konnten wir an diesem Tag – und auch schon im Vorfeld – unsere Inhalte vermitteln und selbstbestimmt und kämpferisch agieren, ohne uns von der Staatsmacht vorschreiben zu lassen, wie unser Tag abzulaufen hat.

In jeder der genannten Städte, sehen wir einen Fortschritt und eine Professionalisierung der Arbeit rund um den ersten Mai. Daran gilt es anzuknüpfen und an den Fehlern und Mängeln, welche jede Mobilisierung naturgemäß in sich trägt, zu arbeiten und uns weiter zu stärken. Weiter sehen wir uns auch in dieser Mobilisierung bestärkt in dem Projekt der Plattform "Perspektive Kommunismus", welches die lokale Arbeit der beteiligten Gruppen um den bundesweiten Kontext der Plattform sinnvoll ergänzt und Kräfte bündelt.

 

Nun gilt es den Schwung des ersten Mais zu nutzen und mit allen Kräften für den, im Juni stattfindenden, G7-Gipfel zu mobilisieren und die Proteste in der idyllischen Alpenregion rund um Garmisch-Partenkirchen vorzubereiten! Möglichkeiten dazu, an denen JedeR partizipieren kann, gibt es viele! Beispielsweise gibt es noch in verschiedensten Infoläden und Linken Zentren in der gesamten BRD verschiedenes Mobi-Material wie Flyer und Plakate, welche nur darauf warten verteilt und plakatiert zu werden. Packt an!

Auch unsere Zeitung zum G7, ist noch in größeren Mengen verfügbar.

 

Beteiligt euch! Lasst uns in den Endspurt gehen und den G7 Anfang Juni dampf machen!

 

Zeitung von Perspektive Kommunismus zum G7 Gipfel

Aufruf und Website des bundesweiten Bündnis

 

Mehr Infos auch unter www.perspektive-kommunismus.org

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RASH München, facebook.com/permalink.php?story_fbid=842850162430898&id=722334041149178

Während man am Anfang des Demonstrationszuges die ganze Zeit nur die Trommelgruppe hörte, waren weiter hinten auch laute Parolen zu hören. Besonders deutlich stach dabei der kleine aber feine antikapitalistische Block von FAU und R.A.S.H. München hervor, in dessen Nähe, welch Zufall, auch immer ein Dutzend Polizistinnen und Polizisten mitliefen.

rote grüße in den süden...