Widerstand hat einen Namen – Ivana Hoffmann! Wir tragen die Fahne zum Ziel [von Rote Aktion]

Ivana Hoffmann 2

Erklärung der Roten Aktion zu Tod unserer gefallenen Genossin Ivana Hoffmann: Am 7.März 2015 ist unsere Genossin Ivana Hoffmann (Kampfname: Avaşin Tekoşin Güneş) in Rojava als Kämpferin der Marxistischen Leninistischen Kommunistischen Partei (MLKP) im Kampf gegen den faschistischen IS-Terror und für die Revolution in Rojava gefallen. Mit Wut, Trauer, Fassungslosigkeit haben wir diese Nachricht empfangen.; doch bei Trauer, Wut und Fassungslosigkeit wollen wir nicht stehen bleiben. facebook.com/genossinivanahoffmann | ivanahoffmann.wordpress.com | rote-aktion.org/?p=1664

 

Ivana war in ihrem Kampf stets an vorderster Front, und das nicht erst in Rojava. Hier in Deutschland, wo wir mit ihr zusammen auf der Straße standen und kämpften, hat sie ihre Aufgaben für den revolutionären Kampf mit einer mitreißenden Stärke und Ausstrahlung angenommen. Wer sich an Ivana erinnert, erinnert sich vor allem an diese Stärke, an ihre Lebendigkeit und an ihr Lachen. „Güneş“ ist kurdisch und bedeutet übersetzt „Sonne“. Er passt zu Ivana wie kein anderer, angelehnt ist er an Şengül Boran, einer Kämpferin, die für Ivana ein großes Vorbild war; oft hat sie von ihr gesprochen.

„Ich werde wie die schönsten Lieder sein und jeden in meinen Bann ziehen.“ (Ivana Hoffmann)

Ivanas Wunsch, Menschen für ihren Kampf zu entflammen, wenn sie aus Rojava zurückkehrt, hat sich schon vorher erfüllt, denn sie konnte und kann noch immer Menschen in ihren Bann ziehen. Zwar ist sie nicht mehr in körperlicher Gestalt unter uns, dennoch ist sie lebendiger denn je. Die geflügelten Worte „Sie leben in unserem Kampf weiter“, „Gedenken heißt kämpfen“ und „Aus Trauer wird Wut“ haben für uns jetzt nicht mehr nur in eine abstrakten Form, sondern nehmen mit unserer Wut und Traurigkeit Gestalt an.

Wir leben und kämpfen in Deutschland, und für den allergrößten Teil der Gesellschaft hier ist es nicht normal, dass Menschen für etwas kämpfen und dabei sterben, für die allermeisten, resigniert im Kapitalismus lebend, ist das in eine weite Ferne gerückt. Auch wir konnten uns davon nicht frei machen und verbrachten gerade die ersten Stunden in Ohnmacht. Doch wir nehmen diesen neuen Auftrag, diese neue Nähe des Kampfes, dem wir uns schon vorher tief verbunden fühlten, gerne an.

„Sag, bist du bereit, dich mit aller Kraft zu wehren? Viele Kämpfe zu bestehen?“ (Nazim Hikmet)

Wir wollen diese Trauer in Wut umwandeln, wir wollen, dass Ivana in jedem unserer Schritte ist, wir wollen gestärkt aus diesem Verlust herausgehen und vielleicht ein bisschen mehr bereit sein für den Kampf, dem wir uns verschrieben haben.

Mit diesen Worten wollen wir nicht nur gedenken, sondern auch appellieren. Wir rufen dazu auf, dass nicht nur wir, sondern alle, die sich dem Kampf in Rojava verbunden fühlen und für eine Revolution kämpfen, Ivanas Stärke und ihr Andenken auf die Straße und in ihren Alltag tragen.

Es erfüllt uns mit Trauer, dass Menschen in unserem Kampf sterben, doch gleichzeitig können wir selbst jeden Tag dazu beitragen, dass es weniger Menschen sein müssen, die ihr Leben in diesem Krieg verlieren, denn je mehr wir diesen Kampf als den unsrigen begreifen und das in unserem Handeln umsetzen, je mehr wir anderen diesen Kampf zugänglicher machen als es alle Zeitungsartikel der Welt tun können, umso schneller werden wir unserem Ziel, dem Kapitalismus sein wohlverdientes Ende zu bereiten, näher kommen.

„Von Duisburg bis nach Rojava – in unserem Kampf lebt Ivana!“ (Parole auf der Spontan-Demonstration in Duisburg am 9. März 2015)

Wir konnten und wollten nicht still sitzen und nichts tun. Wir hatten das Bedürfnis, das, wozu wir aufrufen, auf die Straße zu tragen und nahmen sie uns deshalb gestern in Duisburg. Die Reaktionen auf unsere Parolen („Von Duisburg bis nach Rojava – in unserem Kampf lebt Ivana!“, „Ivana Hoffmann hatte Mut – unsere Trauer wird zu Wut!“, „Widerstand hat einen Namen – Ivana Hoffmann!“) gaben uns Mut. Auch die gewohnte Aggressivität der Polizei, die versuchte, die Demonstration zu unterbinden, gab uns Mut. Jeder einzelne positive Zuruf vom Straßenrand, jedes Klatschen gab uns Mut.

Am kommenden Samstag können wir diesen Mut gemeinsam erleben.
In Duisburg wird es um 13 Uhr am Amtsgericht Hamborn (Duisburger Str. 220) eine Demonstration zum Ort der Gedenkfeier (Sultan Düğün Salonu, Markgrafen Str. 130) geben, diese beginnt um 15 Uhr.
Wir rufen alle dazu auf, zu dieser Demonstration zu kommen, mit ihrer Wut, mit ihrer Trauer, mit ihrem Wunsch, Ivanas Andenken gemeinsam auf die Straße zu tragen. Wir werden einen Treffpunkt für eine gemeinsame Anreise auf unserer Homepage veröffentlichen.

Sehid Namirin, Ivana.

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Fehlt nur noch, dass der oder die Autor_In zu dem Fazit kommt, dass der IS eine Konsequenz aus Adolf Hitlers Existenz sei.

nur weil dieser als faschistisch bezeichnet wird?! Könnte man in der Analyse drüber streiten, aber Nazi=Hitler klappt in der Herleitung nicht. (und die triffst du!) Es gibt die verschiedensten Ausformungen faschistischer Herschaft. Wie weit ist da eine religiös-fundamentalitische Dikatur, die in ihrer Wirtschaftsweise an den Grundfesten des Kapitalismus festhält entfernt? Außerdem, denk mal drüber nach, ob das hier die richtige Stelle für deinen Satz ist. Die GenossInnen trauern um eine Genossin, die in einem ganz konkreten Kampf gefallen ist. Es ist ok, dass nicht jedeR diese Entscheidung für sich trifft, dorthin zu gehen und zu kämpfen, aber nun so empathielos und zynisch nix besseres zu tun zu haben, als diesen Artikel so zu kommentieren, da fällt mir nix mehr zu ein....

 

Liebe und solidarische Grüße an die Hinterbliebenen, GenossInnen, FreundInnen und Familie!

Wir kämpfen weiter, nehmen dich im Herzen mit!

Um mit ihr zu diskutieren ist es ja nun zu spät. Allen Angehörigen, FreundInnen und GenossInnen alles, was noch zu sagen ist..

Es wäre besser, sie wäre bei Euch, bei uns... oder bei Leuten, die einfach nur auf Indy über die Konsequenzen aus Hitlers Existenz diskutieren wollen. Einfach ein Verlust. Selbst für so Vögel...

Ich habs nicht mit MlerInnen. Ich hätte mich mit ihr gestritten. Ich habe in Duisburg studiert. Das wäre gegangen. Jetzt nicht mehr. Ein Verlust, eben.

Beileid allen Angehörigen, FreundInnen, MitstreiterInnen...

Ivana, oder wie ich sie immer nannte, Ivo, war der lebendigste Mensch, den ich je kennen lernen durfte.

Sie hat mich so oft aufgemuntert, allein durch ihre Anwesenheit. Sie erzählte so gern irgendeinen Schwachsinn, den niemand verstanden hat, wahrscheinlich nicht mal sie selbst. Kaum sah ich sie, ging es mir besser. Ich kenne niemanden, der andere Menschen so sehr zum Lachen bringen konnte, wie sie. In jedem ihrer Sätze kam das Wort "Freiheit" vor. Sie war ein wunderbarer Mensch, eine wunderbare Kämpferin. 

Rest in peace, Ivo..