Opferberatung belegt Anstieg rechter Gewalt in Sachsen

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Die Opferberatung des RAA Sachsen e.V. hat gestern ihre Zahlen für 2014 vorgestellt. Demnach stieg die Zahl der gemeldeten rechten Übergriffe im Freistaat von 223 (2013) auf 257. Ein deutlicher Anstieg war dabei in Dresden zu verzeichnen, in der sächsischen Landeshauptstadt kam es zu insgesamt 48 rechten Übergriffen (2013: 32). Die Zunahme ist vor allem auf die stark gestiegene Zahl (162) rassistisch motivierter Gewalt zurückzuführen gewesen. Im Vergleich zum Vorjahr (85) stieg die Zahl um 90 Prozent.

 

Allein in Dresden seien 36 der gemeldeten Übergriffe aus rassistischen Motiven verübt worden, dies bedeutete einen Anstieg von fast 90 Prozent gegenüber 2013. “Es ist auffällig, dass 15 dieser rassistisch motivierten Angriffe in Dresden erst in den letzten drei Monaten des Jahres verübt wurden. Die Zunahme steht allem Anschein nach im Zusammenhang mit der zum Teil offen rassistischen Stimmung, die durch Anti-Asyldemonstrationen und PEGIDA erzeugt wurde.” sagte Andrea Hübler von der Opferberatung. Neben Dresden bildete Leipzig mit 57 Übergriffen (2013: 58) einen Schwerpunkt ihrer Arbeit.

 

Während die Landkreise Nordsachsen (21) und der Erzgebirgskreis (25) erneut zu den Schwerpunkten im ländlichen Raum gehörten, wurde 2014 auch ein Anstieg in den Landkreisen von Bautzen (15) und Leipzig (20) festgestellt. Eine Vielzahl dieser Taten seien vor allem im Umfeld neu eröffneter Unterkünfte für Asylsuchende festgestellt worden. So wurden sowohl in Hoyerswerda und Bautzen, als auch in Oschatz von Bedrohungen und Angriffen auf Asylsuchende gemeldet. “Menschen die in Deutschland Schutz vor Krieg und Verfolgung suchen, werden beleidigt, angefeindet und angegriffen”, konstatierte Andrea Hübler.

 

“Die Menschen berichten uns, dass sie Angst haben allein durch die Stadt zu laufen, zum Einkaufen zu gehen oder gar Kontakte zu knüpfen. Unsere Zahlen zeigen leider, wie gefährlich die derzeitige Stimmung in Sachsen gegen Asylsuchende ist. Die Hemmschwelle Gewalt auszuüben sinkt durch Hetze.” Vier der Taten aus dem Landkreis Bautzen hätten sich gegen Sorben gerichtet, die wiederholt durch junge Männer aus der Naziszene auf oder am Rande von Partys in der Region attackiert wurden.

 

Neben dem Feindbild Migrantinnen und Migranten richtete sich 2014 die Gewalt oft auch gegen nicht-rechte, alternative (46) oder allgemein gegen jene Menschen, die sich gegen Rechts (27) engagieren. Für die Betroffenen bedeuten diese Einschränkungen in ihrer Bewegungsfreiheit, dass sie beispielsweise den Weg ins Freibad oder zum Bahnhof meiden. Angeführt wird die Statistik, bei der weder rassistische Beleidigungen, noch Propagandadelikte erfasst werden, von Körperverletzungen (143), gefolgt von Nötigungen/Bedrohungen/versuchten Körperverletzungen (107).

 

Bereits seit 2005 unterstützt die Opferberatung des RAA Sachsen e.V. Betroffene bei der Bewältigung von Folgen rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt und dokumentiert die Übergriffe. Im letzten Jahr konnten die Opferberatungsstellen dabei landesweit in 285 Fällen unterstützend und beratend zur Seite stehen. Ein Beratungsfall kann sich je nach polizeilicher Aufklärung, juristischer Strafverfolgung oder notwendiger psychosozialer Beratung über einen Zeitraum von mehreren Jahren erstrecken.

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Schön zu lesen was staatlich bezahlte Stellen so an Zahlen haben. Null kritische Worte zu den Ergebnissen und deren "Auflistern". Respekt.