Für Donnerstag, den 4. Dezember hatte eine rassistische Anwohner*innen-Initiative zu einem Aufzug aufgerufen, der sich gegen eine neu entstehende Flüchtlings-Containerunterkunft im Berliner Ortsteil Buch richtete. Der Aufmarsch sollte von Karow nach Buch führen.
--- Zur Blockade
Während sich die Aufmarsch-Teilnehmer*innen gegen 18.30 Uhr zusammen fanden, besetzten rund 70 Antifaschist*innen die Autobahnunterführung am Bucher Ortseingang (Karower Chaussee/Bucher Landstraße). Die Antifaschist*innen entrollten Banner mit der Aufschrift „Geflüchtete willkommen“ und „Rassismus tötet!“.
Während die Zahl der Aufmarschteilnehmer*innen an der Piazza in Karow (örtlicher Marktplatz) allmählich auf 100 Teilnehmer*innen anwuchs, konnte die Blockade über eine Dreiviertelstunde gehalten werden. Nach einigen Ansagen seitens der Polizei, die edurch das Megaphon sehr schlecht verständlich waren, begannen die Polizeikräfte mit der Räumung der Blockade. Währenddessen staute sich der Verkehr in beide Richtungen und machte die Straße im Wortsinne dicht (Bucher/Karower-Chausse sind die einzige Verbindungstraße in der Region). Die Räumung und Kontrolle und Personalinefeststellung aller Blockierer*innen nahmen insgesamt noch zwei Stunden in Anspruch. Anschließend liefen die Antifaschist*innen, lautstark aber unter massiver Polizeibegleitung zum S-Bahnhof Buch. Erst gegen 21.30 Uhr, drei Stunden nach angekündigten Aufmarsch-Termin, konnte der, auf 50 Teilnehmer*innen geschrumpfte, Rassisten-Mob nach Buch laufen. Zahlreiche Teilnehmer*innen hatten bereist zuvor auf Grund der warte Zeit und der Kälte die Versammlung verlassen. Bei den Flüchtlingsgegner*innen hatte die Blockade zu sichtlicher Frustartion geführt, was sich in den Kommentaren auf der Facebookseite der "Bürgerinitiative" wiederspiegelt.
Lokale Antifaschist*innen werten die Blockade als Teilerfolg. Der Aufmarsch konnte erstmals seit vier Wochen durch eine derartige Aktionsform blockiert, massiv verzögert und personnell verkleinert werden. Allen Teilnehmer*innen der Blockade muss an dieser Stelle noch ein mal für ihre Entschlossenheit gedankt werden. Gleiches gilt für die Menschen die die Gefangenen abgeholt haben. Rassisten zu blockieren bleibt weiterhin legitim!
Falls Post von der Staatsanwaltschaft kommen sollte, beantwortet diese nicht, sondern meldet euch bei der Roten Hilfe Berlin:
http://www.berlin.rote-hilfe.de/kontakt-sprechstunde/
--- Weitere Aktionen
Die Pankower Parteien und Zivilgesellschaft rufen am kommenden Montag am 8.12., um 18.00 Uhr am „1000 Kleine Dinge“-Markt in Buch zu einer Demonstration auf. Die Demonstration belegt die ursprüngliche Route der Rassisten und konnte bereits vergangene Woche den Aufmarsch durch Voranmeldung unterbinden und die Rassisten auf eine Kundgebung beschränken. Diese muss aufrechterhalten bleiben, damit Berlin an den Montagen zwei Rassisten-Aufmärscher erspart bleiben.
Für den Montag am 8.12. rufen antifaschistische Gruppen außerdem zu einer Demonstration gegen die rassistischen Proteste in Marzahn auf. Teffpunkt ist 18.00 Uhr am S-Bhf. Marzahn
--- Bilder
Bilder von den frustrierten Facebook-Kommentaren der rechten Bucher Wutbürger gibt es hier:
https://twitter.com/antifanordost/status/540928262571323392
#berlinbuch #nazibürger
Nicht zu vergessen
Die Bullen haben von allen anwesenden Personen die Personalien aufgenommen und 3-4 Menschen festgenommen
Langsam beginne ich ..
..die AntiFa zu lieben .
Gut Gemacht !
Man man
Es ist niedlich, was Ihr als Erfolge feiert.
Wenn sowas in 5000 Seelendörfern passieren würde, aber B.
Ihr könnt hier noch 1000 solcher Artikel schreiben und Euch feiern.
FAKT ist das ist alles nix wahres!
Scheisse da leben Mio. Und B gilt als linke multikulturelle Hochburg... aber da passiert erst wieder was am 1:Mai und bei S.Meier in den Szenekiezen!
Tut mir leid, es ist halt für die meisten nur eine Mode und WE-Zeitvertreib.
Kritik an falsche Adresse
Buch ist genau so ein Dorf (auch wenn es formal zu Berlin gehört).
Berliner Randbezirke haben ähnliche Probleme wie der ländliche Raum. Auch hier bewegt sich die von dir kritisierte Szene-Linke nur selten raus.
Auf den Kundgebungen und Demos in Buch seitens linker Kräfte, ist diese Kritik immer zu hören. Von daher ist es begrüßenswert, dass in Buch genau das passiert ist, was du einforderst und was im übrigen auch andere Berliner Antifaschisten immer wieder einfordern. Laut Berichten der Blockierer*innen wurden Gefangene auch von der Gefangenensammelstelle abgeholt, was in Berlin ja auch eher eine Seltenheit ist. Von daher ist die bezeichnung "Teilerfolg" durchaus angemessen, gerade vor dem Hintergrund dass die aufmärsche bisher nie blockiet wurden.
mal so
https://www.youtube.com/watch?v=eJ4TBjkrK2U
zum drumherrum
Bin (ungewollt) ganz schön rumgekommen da:
An einer Buhaltestelle standen 3-6 Nazis, die sich bereits mit (Schlag)Handschuhen und Schlagstock ausgerüstet hatten und vermutlich zu übergriffen bereit gewesen wären. Bei der rechten Demo-Kundgebung war einiges an Bullen, jedoch war ein reinkommen und rausgehen ohne weiteres möglich, dass mag zwar nicht allgemeingültig sein, aber die Ansicht das zb. der 3-6 Mob mit dieser "Bewaffnung" nicht in die (rechte)Demo gekommen wäre, muss an dieser Stelle relativiert werden, da Vorkontrollen nicht-kaum stattfanden.
Die Bullen standen an 2 Stellen mit ausgeschaltetem Motor und Licht, aber besetzten Fahrzeugen "im dunkeln" und hätten event. überraschungsaktionen von antifaschistischen Mobs melden können.
Die Überraschungsaktion mit dem Bus war nur relativ überraschend. Den Bullenstrukturen an der rechten Kundgebung war schon klar das die 150 Linie voll Antifas war, den Bullenstrukturen, die am Bahnhof Buch gefroren haben, wurde dies wohl erst später mitgeteilt, was sie zu einer unkoordinierten und überhetzten Abreise von eben diesem zum "Einsatzort" (Unterführung) brachte. Zurückgeblieben ist am "eigendlichen" Treffpunkt (Bahnhof Buch) nur ein Bullenwagen, der sich 15 min. nach der Unterführungblockade auch verdrückte.
Es wurden vereinzelte minigruppen von "Nazi-Kids" gemeldet (geographisch hinter der Unterführung) und es wurden noch 2 weitere 2er Grüppchen gesehen.
Insgesammt war die Nazi/Rechte Präsenz aber relativ gering im gesamten Umfeld und bis auf die "Bushaltestellentruppe" war kaum eine Gefahr durch Übergriffe festzustellen.
Auch wenn in der Mitteilung und von einigen Beteiligten die Blockade als Erfolg angeführt wird, durchaus Verständlich wenn man sich auf vergangene Buch-Aktionen bezieht, halte ich sie nur für ein taktisches Element. Würden noch 100-200 Menschen mehr am Bahnhof Buch aufschlagen, wärend ein "taktischer Haufen" die Bullen an einer Stelle bindet, könnte man das ganze rechte Geplane in echte Schwierigkeiten bringen. Dann müßte der Marsch entweder abgesagt werden, oder die Bullen müßten auf eine flexiblere Route bestehen, bei der die Nazis/rechten auch mitspielen.