(FR) Bericht zur Demonstration gegen Verschrottung der Wagen von Sand im Getriebe

Demo für die Herausgabe der SiG-Wägen am 04.10.14 in Freiburg

Am 04.10.2014 demonstrierten ca. 470 Menschen in Freiburg gegen die bevorstehende Verschrottung der Wohnungen der Wagengruppe Sand im Getriebe und für einen neuen Wagenplatz in Freiburg. Die Demonstration wurde im Vorfeld nicht angemeldet, wie es in Freiburg seit Jahren gelebte Praxis ist (1). Zunächst verhinderte die Polizei gegen 15 Uhr den Start der Demonstration am Platz der Alten Synagoge, in dem sie den Lautsprecherwagen nicht zur Versammlung ließ. Als fadenscheinige Begründung wurde das nicht Vorhandensein einer grünen Umweltplakette und der “Mega Einkaufssamstag” in der Innenstadt genannt. Obwohl der Polizei eine Ansprechperson zur Verfügung gestellt wurde, zeigte diese Null Kompromissbereitschaft.

 


Pressemitteilung SIG - Aufruf - BZ - mehr Bilder


 

Da der Wagen nicht zur Demo gelassen wurde, zog die Versammlung aus Anfangs ca. 300 Menschen, begleitet von einer Sambaband zum Lautsprecherwagen. Auch diesen Zug wollte die Polizei verhindern. Der Demonstration gelang es jedoch durch die Polizeikette hindurchzufließen.


Nachdem die Anlage auf einen Handwagen umgebaut wurde, konnte die Demo lautstark durch die Innenstadt ziehen. Die Größe der Demo wuchs zwischenzeitlich auf ca. 470 Teilnehmer_innen an. Mit Transparenten, Musik und Redebeiträgen, machte die Demo, begleitet von Stelzenläufer_innen und einer Sambaband auf die Missstände in Freiburg aufmerksam. Trotz einem Wanderkessel aus uniformierten und bewaffneten Handlagern des Amtes für Öffentliche Willkür, ließen sich die Passant_innen nicht einschüchtern und haben der Demo die Flyer sehr interessiert regelrecht aus der Hand gerissen. Immer wieder flogen “Buhbällchen” auf das Rathaus, Ordnungsamt, ect.

 

 

Nach Zwischenkundgebungen am Rathausplatz, in der Kaiser-Joseph Straße und am Holzmarkt, fand am Amt für Öffentliche Ordnung die Abschlusskundgebung mit Liveband statt.


Gegen 18 Uhr zog ein spontaner Demozug zur KTS (Autonomes Zentrum).

 

Die Polizei zeigte mit ihrem übertriebenen Aufgebot Null Kompromissbereitschaft und setzte, trotz Verhandlungen, von Anfang an auf Eskalation. Auch nach Ende der Demonstration blieb die Polizei ca. eine halbe Stunde auf der Straße vor der KTS, was eine zusätzliche Provokation darstellte. Sie kündigt nun in einer Pressemitteilung an ein Strafverfahren wegen Nichtanmelden der Versammlung einzuleiten sowie wegen einer Beleidigung zu ermitteln.

 

Das provozierende Verhalten der Polizei ist nur ein weiterer Ausdruck der autoritären Stadtpolitik in Freiburg (2). Es scheint nicht zu reichen Menschen ihren Wohnraum zu nehmen und diesen zu Verschrotten (3) . Auch das Recht gegen diese Zustände auf die Straße zu gehen wird angegriffen (4).

 

Diese Willkür haben wir satt!

 

Gegen Repression und Autoritäre Politik auf allen Ebenen.

 

Für die freie Wahl der Wohnform und Selbstbestimmtes Leben.

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