Ein heute 31-jährige Neonazi ist 2011 am Rande einer Veranstaltung der rechten Szene im südbadischen Riegel mit seinem Auto auf mehrere Linksaktivisten zugerast. Der Fall wird bereits zum zweiten Mal vor Gericht verhandelt.
Freiburg - Vor dem Landgericht Freiburg hat am Montag der Prozess gegen einen Rechtsextremen wegen versuchten Totschlags begonnen. Der heute 31-Jährige war am Rande einer Veranstaltung der rechten Szene im Oktober 2011 im südbadischen Riegel mit seinem Auto auf mehrere Linksaktivisten zugerast. Diese waren vermummt und teils bewaffnet auf den allein im Auto sitzenden Neonazi zumarschiert. Ein 22-Jähriger war vom Auto des Angeklagten erfasst und schwer verletzt worden.
Der Fall war schon einmal vor dem Freiburger Landgericht verhandelt worden. Der Prozess im Juli vergangenen Jahres endete mit einem Freispruch - der Angeklagte habe aus Notwehr gehandelt. Im April hatte der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe dieses Urteil aufgehoben. Daher muss nun vor einer anderen Kammer des Landgerichts neu verhandelt werden.
Das Urteil könnte Mitte Dezember fallen
Der Angeklagte werde sich nicht äußern, sagte sein Rechtsanwalt. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hätte er damals leicht fliehen können. Stattdessen habe er sein Auto auf seine Gegner gesteuert. Die Nebenkläger forderten am Montag das Gericht auf, den Anklagevorwurf auf versuchten Mord zu erweitern. Der Angeklagte gehöre mehreren rechtsextremen Gruppen an und sei wegen Volksverhetzung vorbestraft.
Für den Prozess sind nach Angaben eines Gerichtssprechers zehn Verhandlungstage angesetzt. Bleibt es bei diesem Zeitplan, könnte das Urteil Mitte Dezember verkündet werden.