Aktion von Neonazis ruft Protest hervor (Emmendingen)

Protest gegen die Aktion der Neonazis auf dem Emmendinger Bahnhofsvorplatz.
Erstveröffentlicht: 
17.08.2009

Aktion von Neonazis ruft Protest hervor

Auf der einen Seite ein knappes Dutzend junge Neonazis, auf der anderen Seite gleich viele Jungsozialisten und Sozialdemokraten:Am Montag kam es um 19.30 Uhr auf dem Emmendinger Bahnhofsvorplatz zu einem Aufeinandertreffen von rechter und linker Gesinnung.

Einen solchen Vorgang hat es in Emmendingen seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Die jungen Neonazis, die teilweise vom östlichen und nördlichen Kaiserstuhl stammen, erinnerten mit ihrer Aktion an den Todestag von Rudolf Hess. Nach den Gründen und Motiven befragt, wollten sie der BZ keine Antwort geben.

Diese Aktion war bundesweit koordiniert, übers Internet bekamen auch die Jungsozialisten des Kreises Wind davon. So organisierten sie flugs eine Gegendemonstration, an der sich der Emmendinger SPD-Bundestagskandidat Johannes Fechner beteiligte. Auch weitere Linke protestierten. Die Jusos hielten den Neonazis Plakate mit der Aufschrift "Fremdenhass muss aufhören" entgegen.

Zu einer direkten Konfrontation beider Gruppen kam es nicht. Die Polizei, die mit etlichen Beamten vor Ort war, brauchte nicht einzugreifen. Die Beamten beschränkten sich darauf, Personalien zu überprüfen. Passanten reagierten irritiert auf die "Flashmob" (blitzschnelle Mobilisierung), wie eine solche Kurzdemonstration im Internetzeitalter heißt. Die Neonazis bildeten vor der Post einen Kreis. Nach wenigen Minuten verließen sie den Bahnhofsvorplatz in Richtung Unterführung.