Wir laden Sie/Euch hiermit ein, an unserer Kundgebung in München zum Thema (institutionellen und staatlichen) Rassismus zu partizipieren. Hier soll bezüglich des Inhaltes der Kundgebung auch eine Pressemitteilung verlesen werden.
Seit Monaten gehen die Verhandlungen gegen die neofaschistische Organisation NSU weiter. Am Ende dieser Verhandlungen werden voraussichtlich die „persönliche Schuld“ der Hauptangeklagten beschlossen und der Strafmaß für diesen ausgesprochen. Ist das genug? Reicht es wirklich aus, wenn nur einige Marionetten-Figuren der Rassisten und paramilitärisch agierende Mörderbanden nur “persönlich” zur “Rechenschaft” gezogen werden?
Was ist mit der Würde, der von der NSU ermordeten Menschen und deren Familien, die sogar jahrelang als Täter durch haltlose Beschuldigungen terrorisiert wurden? Nicht nur die Würde der einzelnen NSU Opfer wurde auf eine brutale Weise angegriffen, sondern ihnen wurde das Recht auf ein unversehrtes Leben genommen. Und das alles mit jahrelanger Unterstützung von “Verfassungsschützern” und “Sicherheitsorganen”! Mit der von ihnen gewährleisteten Sicherheit. Um wessen Sicherheit jedoch handelt es sich hierbei wirklich?
Warum wächst der Rassismus in den urbanen Stadtgesellschaften in Zeiten der großen kapitalistischen Krisen schneller und stärker? Was ist mit der Schuld, den die deutschen Sicherheitsorgane wie Justiz, Verfassungsschutz und Polizei an dem wachsenden Rassismus mittragen? Was ist mit der Schuld, die Politik und Wirtschaft in den “modernen Gesellschaften” haben? Sind das unberechtigte Fragen? Nein! Wir sind der Überzeugung, dass dies berechtigte Fragen sind, die ehrlicher Antworten bedürfen.
Die strukturellen und institutionellen Formen des Rassismus, so auch in der BRD, die sich sowohl in legislativen, judikativen und exekutiven Prozessen als auch in staatstragenden Institutionen schleichend wie eine Seuche ausbreiten, sind die neuen Gefahren des Rassismus!
Weder durch die Ergebnisse der parlamentarischen Untersuchungskommission noch anhand der Beweislage der Anklage wurde die Öffentlichkeit in Deutschland über den “institutionalisierten Rassismus” richtig und ausreichend informiert. Vielmehr wurden hinter verschlossenen Türen die wichtigsten Beweismittel, die den staatlichen Rassismus belegen würden, mehrmals vertuscht und vernichtet.
Deshalb ist es von großer Bedeutung, gegen die strukturellen, institutionellen und gesellschaftlich verankerten Formen des Rassismus Widerstand zu leisten und das Phänomen Rassismus interkulturell und gemeinsam sowie politisch und praktisch zu bekämpfen. Wir fordern daher alle Menschen auf, sich zahlreich an unserer Kundgebung zu beteiligen und gemeinsam mehr Zivilcourage gegen jegliche Formen des Rassismus zu zeigen.
Kundgebung gegen (institutionellen) Rassismus:
02.10.2013, 09.00 Uhr
Justizzentrum München (Nymphenburger Straße 16)
Föderation der ArbeiterInnen aus der Türkei in Deutschland (ATİF)