19.09. bis 22.09. - Freiraum-Action-Days Freiburg - Soliaufruf aus dem Hambacher Forst:
Während die Abhängigkeit des globalen Kapitalismus von Umweltzerstörungen offensichtlich wird - unter anderem durch die zunehmende Ausbeutung fossiler Rohstoffe - werden innerhalb genau dieses Ausbeutungszusammenhangs grüne Oasen aufgebaut, die zum einen als „grüne“ Zukunftsutopien des Kapitalismus dienen, und zum anderen als Rückzugsorte einer privilegierten grünen Boheme. Einer dieser Orte ist Freiburg, das sich mit dem grünen Langzeitoberbügermeister Salomon als „Green City“ aufspielt.
Sich diese Schablonen grüner Kapitalismusutopien im Hier und Jetzt etwas genauer anzugucken ist spannend um festzustellen, das grüner Kapitalismus auch nur die gleiche Scheiße ist, wie Kapitalismus an sich (der im übrigen schon als Kind scheiße war). Wer nämlich dachte in einer „Green City“ Raum zu finden, um ein ökologisch-alternatives Leben ausprobieren zu können, der_die wird in Freiburg schon seit Jahren eines anderen belehrt. Nämlich dass in eine „Green City“ nur jene ökologischen Konzepte passen, die sich in Hochglanzbroschüren verkaufen lassen und zudem Geld bringen. Für selbstorganisierte Wagenplätze oder sonstiges alternatives Leben ist dabei kein Platz.
Den Vogel schoss die Grüne Partei ab, als sie im Jahre 2010 den Wagenplatz „Kommando Rhino“ räumen lies um an gleicher Stelle einen Komplex zu bauen, der zuerst unter dem Namen „green business- center“ fungieren sollte. Für die Frage was denn bitte schön grün an einem „business“ - also an einer Wirtschaftsweise - sein könnte, die Wachstum benötigt auch wenn die Produktion schon jetzt längst nicht mehr zur Deckung menschlicher Bedürfnisse benötigt wird, gab es den Bullenknüppel zu spüren. Die Wagenplätzler_innen wurden zwar aus dem Vauban vertrieben, aber nicht aus Freiburg. Alternatives Leben in alternativen Wohnformen lässt sich nicht vertreiben! So entstanden in den letzten Jahren immer wieder Wagenplätze auf der „Bordsteinkante“ und die autoritäre grüne Stadtverwaltung war in ihrem bornierten Anliegen nichts zu dulden was aus der Reihe tanzt erstaunlich kreativ. Der neuste Schrei im Freiburger Ordnungsamt sind Allgemeinverfügungen, die eigentlich alles außer Einkaufen gehen, und Rasen mähen um die eigenen Gartenzwerge herum, untersagt. Nun gut, genug lamentiert. Wir freuen uns dass die Freiburger Wagenszene sich nicht unterkriegen lässt sondern immer wieder in die Offensive geht, wie zum Beispiel mit einer erneuten Besetzung in Littenweiler, die bis Ende September geduldet ist, und mit Freiraumaktionstagen, mit denen klargemacht werden soll, dass ein dauerhafter Wagenplatz her muss. Die Action Days gegen Vertreibungpolitik finden vom 19.09. bis zum 22.09.2013 statt.Unterstützt sie, wenn es euch möglich ist.
Und noch ein Aufruf in eigener Sache: Wir halten gerade den Hambacher Forst wieder mal besetzt, gegen Klimazerstörung durch Braunkohleabbau und sind akut räumungsbedroht. Auch wir freuen uns deswegen über Untertützung. Ab dem 1. Oktober darf RWE den Wald wieder roden. Auch ab dann werden viele Aktive gebraucht, die sich dem in den Weg stellen.