Runder Tisch: PH soll Wagenburg bis zum Frühjahr tolerieren

Einer der momentan auf dem Parkplatz der Pädagogischen Hochschule Freiburg abgestellten Wohnwagen.
Erstveröffentlicht: 
13.09.2013

Parkplatz der Hochschule

Die Wagenburg "Sand im Getriebe" hat auf dem Parkplatz der PH Freiburg eine Bleibe bis 15. September gefunden. Der "Runde Tisch Wagenplätze" fordert nun, dass die Wagenburg bis zum Frühjahr bleiben kann. Die PH lehnt das ab.

 

Von: Frank Zimmermann

 

Der vor Jahren gegründete "Runde Tisch Wagenplätze Freiburg" fordert in einer Pressemitteilung, dass die Wagenburg "Sand im Getriebe", die sich Anfang Juli auf dem Parkplatz vor der Pädagogischen Hochschule (PH) in Littenweiler niedergelassen hat, "mindestens über den Winter 2013/14" am jetzigen Standort bleiben kann. Derzeit stehen dort elf Wagen um ein gelb-rotes Zelt herum. Der Platz sei "sozial verträglich, weil es keine direkten Anwohner gibt und die Studierenden der PH einer solchen Lebensform auf dem Campus überwiegend offen gegenüberstehen".

PH-Rektor Ulrich Druwe hatte sich mit der Wagenburg darauf geeinigt, dass diese den Parkplatz in den Semesterferien nutzen kann. Die Frist endet am 15. September. Anschließend hat die Wagenburg noch bis Ende September Zeit, den Platz zu räumen. Diese Vereinbarung erachtet der PH-Rektor weiterhin als gültig, wie er der BZ am Donnerstag bestätigte: "Zum Wintersemester geht das nicht mehr, da wird der Parkplatz gebraucht." Die Wagenburgler hätten diese Vereinbarung schriftlich akzeptiert. Zum 1. Oktober, sagt Druwe, wolle die PH das Gelände auf jeden Fall wiederhaben: "Wenn sie dann nicht gehen, werde ich räumen lassen."

Ulrike Schubert, Mitglied des Runden Tisches, sagte, dass derzeit "reelle Möglichkeiten" für einen längerfristigen Aufenthaltsort für die Wagenburg "Sand im Getriebe" geprüft würden. Die Wagenburg strebt laut Pressemitteilung des Runden Tisches den Kauf oder die langfristige Pacht einer Fläche in der Stadt an und ist auch bereit, Nebenkosten zu bezahlen.

Dem Runden Tisch gehören zirka 15 Vertreter aus Politik und Kirche und verschiedenen anderen Berufen und sozialen Schichten an, ein prominentes Mitglied ist Schriftsteller Jürgen Lodemann. Ziel des Tisches ist es, derartige "alternative, ökologische und konsumfreie Lebensformen" (Schubert) in der Stadt zu unterstützen. Er ist auch bereit, für die Wagenburgbewohner zu bürgen. Will heißen: Wenn eine Wagenburg nicht zum vereinbarten Zeitpunkt das Gelände verlässt und dadurch dem Grundstückseigentümer ein Schaden entsteht, kommt der Runde Tisch bis zu einer bestimmten Summe dafür auf.