Aktionstage gegen den Bau von Europas größter Ferkelfabrik

Fight Industrial farming - Verschönerung der alten Schweinemastruinen auf dem zukünftigen Baugelände

Vom 8. bis 11. August finden in Alt Tellin, 35 km südlich von Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) unsere Aktionstage gegen den Bau von Europas größter Ferkelzuchtanlage statt. Noch hat der Besitzer des Geländes nicht an den Ferkelzuchtinvestor verkauft. Wir werden das zukünftige Baugelände erneut symbolisch besetzen und den Grundstücksbesitzer mit vielfältigen kreativen Aktionen und einer Demo vor seinem Haus darauf hinweisen, dass wir einen Verkauf nicht hinnehmen werden.

Für die Befreiung von Mensch und Tier!

Mehr Informationen:
www.schweinerei.blogsport.de
schweinerei at riseup dot net

Und hier unsere Radiojingles:

Die agressivere Version:
http://banause.maechtigen-durst.de/tierrecht/Jingle/animalliberation.mp3

Die liebe Version:
http://banause.maechtigen-durst.de/tierrecht/Jingle/freiheitfuerdieferke...

Was soll gebaut werden?

Eine enorme Schweinezuchtanlage mit 6 Hektar überdachter Fläche, in der pro Jahr 250 000 Ferkel von über 10 000 Muttersäuen „produziert“ werden. Das bedeutet zwischen 600 und 700 Geburten pro Tag – und 685 Tieren, die täglich zum Schlachthof gefahren werden. Riesige Pipelines sollen die Gülle abtransportieren.

Was bedeutet das…


...für die Tiere?

Die Schweine werden auf Gitterstäben ohne Streu so eng eingezäunt, dass sie sich nicht umdrehen können. Ihnen werden nach der Geburt die Schwänze abgeschnitten, die Zähne abgeschliffen und die männlichen Schweine werden kastriert. Das alles geschieht ohne Betäubung. Die Belüftung ist dort so schlecht, dass viele schon frühzeitig aufgrund der grausamen Haltungsbedingungen sterben. Für die Tiere, die dort nicht einmal in ihrem Leben das Tageslicht zu Gesicht bekommen werden, bedeutet das ein kurzes, leidvolles Leben bis zu ihrer brutalen Schlachtung.

...für die Natur und die bäuerliche Landwirtschaft?

Die angrenzenden Böden, Wälder und Gewässer werden durch die Gülle verseucht, moderne Technik rationalisiert Arbeitsplätze der einheimischen BäuerInnen. In Südamerika lassen Großunternehmen BäuerInnen von ihren Feldern prügeln und ganze Regenwaldgebiete abbrennen, um dort Soja für Fabriken wie die in Alt Tellin geplante zu produzieren. Sojamonokulturen und Pestizide zerstören die intakte Natur und Existenzgrundlagen, sowie die Gesundheit der Bevölkerung vor Ort. In Südamerika wird gehungert, weil westliche Industrienationen nicht auf ihren Fleischkonsum verzichten wollen.

...für das Klima?

Weil Regenwald abgebrannt wird und massive Treibhausgase durch Gülle, Dünger und Soja- sowie Viehtransporte entstehen, ist die industrielle Landwirtschaft für um die 30% der Klimabelastung verantwortlich. Tierhaltung ist damit ein noch größerer Klimakiller als die gesamte Personenverkehrsindustrie (samt Flugverkehr!). Biologische Landwirtschaft dagegen bindet CO2 im Boden, reduziert bei regionalen Kreisläufen die Klimaproblematik.

 

...für die AnwohnerInnen?

Lärm (36 LKW pro Tag), extremer Gestank, einen Rückgang des dortigen Tourismus und Lebensqualität. Die Grundstücke in der Umgebung verlieren bis zu 70 % an Wert. Während in Südamerika die Menschen von ihren Feldern vertrieben werden, entsteht hier eine Landflucht, weil keine mehr neben einer stinkigen Schweineindustrie leben will.

Wer steckt dahinter?

Adrian Straathof ist wegen seiner Massetierhaltungsanlagen von der niederländischen Regierung bereits mehrfach für Verstöße gegen „Tierschutzauflagen“ ermahnt und nun auch verurteilt worden. Er betreibt in Deutschland schon an 7 Stellen Schweinemastanlagen und plant nun zwei neue Anlagen in Mecklenburg Vorpommern.

Bis jetzt gehört Straathof nur der Einfahrtsbereich von einigen Hundert Quadratmetern, auf denen die Ruinen einer alten DDR Massentierhaltungsanlage stehen. Das Hauptgelände gehört noch der Daberkower Landhof AG, die eine Absichtserklärung abgegeben hat, es zu verkaufen, sobald die Genehmigung von der Unweltbehörde kommt. Und das kann jeden Tag geschehen!

Deswegen wollen wir vor, während und nach den Aktionstagen Druck ausüben auf die AG, um klarzustellen, dass wir eine Zusammenarbeit mit der Massentierhaltungsindustrie nicht hinnehmen werden.